Eigentlich könnte man diesen Satz auf ein T-Shirt drucken: „Wir haben 2020 überlebt!“ Pandemie, #blacklivesmatter, Waldbrände, US-Wahlkampf,… Die Liste geht weiter und weiter. Jetzt zu Beginn des neuen Jahres wollen wir als Redaktion noch einmal Revue passieren lassen und uns auf das Gute von 2020 (ja, es existiert!) fokussieren: die Musik!
Und nun ohne weitere Verzögerungen präsentieren wir euch unsere Top Alben 2020:
Olli C.:
2020 war für Künstler und Veranstalter ein sehr schweres Jahr, jedoch waren durch die Veranstaltungsverbote etliche Musiker sehr kreativ. Die Inkognito- Truppe Warkings schwören in ihrem Zweitlings- Werk „Revenge“ nicht nur verbal um Rache, sondern bringen damit eine echt gute Scheibe auf den Markt.
Als großer Ozzy Osbourne Fan seit meiner Jugend ist es schließlich Pflicht, sofort nach dem Release einer neuen Platte des Prince of Darkness, diese zu kaufen. Seit „No more tears“ sank die Qualität jedoch ständig. „Ordinary Man„ war für mich 2020 die große Überraschung. Ein Album mit eigenem Charakter und Wiedererkennungswert.
Alle Titel haben Eigendynamik mit Gänsehautfaktor. Für mich ist und bleibt Ozzy der größte Musiker, da er nach etlichen Jahren im Business, noch immer Biss für ein Top Album hat.
Christian B.:
Boah, was für ein Jahr und auch was Veröffentlichungen angeht ist einiges an sehr guten bis geilen Alben auf den Markt gekommen. Davon zwei rauszupicken ist nicht so einfach.
Was ich auf jeden Fall immer wieder mal auflege ist „Das elfte Gebot„ von Feuerschwanz, die mit dem Album erwachsener und gereifter klingen denn je, musikalisch wie auch textlich. Dazu noch die Bonusdisc „Die sieben Todsünden“, die zeigen wie man verschiedenste Genres unter einem „Cover“hut bringt.
Mein Debütalbum des Jahres wäre „Hollow“ von Tomorrow’s Rain. Düstere eingängige Melodien, gepaart mit unfassbar geilen Gastmusikern. Auch ne Scheibe die bei mir hängen geblieben ist.
Oliver H.:
Als Mitglied der Fotobrigade des Magazins hatte ich dieses Jahr leider nicht viel zu tun. Wie auch, so ganz ohne Live-Konzerte?! Deswegen ist es auch schade, dass ich Melissa Bonny und ihre neue Band Ad Infinitum noch nicht live erleben konnte.
Deren Debütalbum „Chapter 1: Monarchy“ ist nämlich das Beste, was 2020 für mich an Musik zu bieten hatte. Frisch klingender Symphonic Metal mit einer absoluten Powerstimme. Jeder Song bleibt im Kopf und das Album lange im CD- oder Plattenspieler!
Patrick:
Das erste Halbjahr war schon mit extrem guten Alben bestückt, so stand aber das Zweite dem auch in nichts nach.
Eine neue musikalische Liebe entdeckte ich mit den Jungs von Brew Berrymore und ihrem wunderbaren Debut Album „Have a Beer in Stratosphere„. Extrem facettenreich, ultra tanzbar und einfach mega abgedreht. Spaciger, grooviger Alternative Rock straight outta Regensburg.
Insgesamt die beste Musik kam für mich 2020 aus Deutschland. Hier haben es mir gerade die jungen Bands total angetan und zeigen in jedem Fall das guter Rock und Metal auch in unserer Gegend zu Hauf am Start ist. So haben die Jungs von Woodship mit ihrer „Blackout“ EP im Dezember noch einmal einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Mit ihren wunderbar inszenierten Videos haben sie über Monate ihre Fans auf eine kreative Reise genommen. Am Ende kommt ein kompaktes, abwechslungsreiches und ohrwurmlastiges Werk heraus, das dem Trio sicherlich einige neue Fans einbringen sollte.
Christian G.:
Mein absolutes Top Album 2020 ist „The Sharp Blade Of Integrity„ von Ash Return. Auf diesem Album kommt endlich zusammen, was schon immer zusammen gehört. Ash Return vereinigen Classic Hardcore mit Traditional Heavy Metal und erschaffen nebenbei den Swordcore als neues Genre.
Desweiteren war die Freude groß, als im Oktober, Benediction ihr Album „Scriptures„ auf die Menschheit los ließen. Benediction beweisen hier, dass sie es noch immer drauf haben und wo im Death Metal der Hammer hängt.
Thomas J.:
Trotz der bescheidenen Gesamtbilanz 2020 gab es kein musikalisches, halbgares Fast Food, sondern zahlreiche 10-Sterne-Alben. Auch wenn noch einige Hochkaräter wie Saltatio Mortis, Unleash the Archers, Dynazty oder Nightwish 2020 dabei waren, ragten diese beiden Alben für mich doch nochmals ganz besonders heraus.
U.D.O.s „We are one„ zusammen mit dem Bundeswehrkorps, unfassbare Kombination zwischen Blechorchester und Metalband, sehr abwechslungsreich, macht immer wieder Spaß.
Überraschung 2020 ist für mich die neue Scheibe von Damnation Angels – „Fiber of Our Being„, die für mich das Melodic-Symphonic-Prog-Highlight darstellt. Geile Melodien und tolle Songs.
Bine:
„Something Black“ der brandneue Silberling von Garagedays punktet mit exzellenten Songwriting Qualitäten, 100 % Handmade Rock extrem starken Gitarren und natürlich der unverkennbaren Stimme von Marco Kern, die der Band auf alle Fälle eine Eintrittskarte in die internationale Liga der Rockmusik sichert.
Die Band hat mit diesem Album etwas Grandioses geschaffen, das von Thrash bis zum klassischen Rock alles beinhaltet was härtere Musik zu bieten hat. Dieses Album sollte auf jeder Playlist einen Platz in der oberen Liga finden
Das Motto „The Essence of Rock`n Roll“ trifft beim neuen Album der deutschen Rockband Sainted Sinners mit dem Titel „Unlocked & Reloaded„ voll ins Schwarze und mit dem neuen Line-Up ist ein fantastisches Album gelungen.
Auf diesem Silberling wird einer ganzen musikalischen Ära gehuldigt, die für viele Musikfans der absolute Höhepunkt der Rockmusik gewesen ist. Ein Album, das ich allen ans Herz lege, die gerne klassischen Rock á la Led Zeppelin, Rush, Whitesnake hören. Fans dieses Genres finden hier Songs mit viel Leidenschaft für Gitarren, gut arrangierte Songs mit viel Power.
Karina:
Stellvertretend für die tragischen Auswirkungen für die Bands dieses Katastrophenjahres steht für mich das großartige Album „The Book of Fire„ von Mono Inc. Erstmalig gelang der Band eine Nummer-Eins-Platzierung in den Album-Charts, die Tour war restlos ausverkauft – und nach der zweiten Station in Köln war Schluss!
Die grandiose Show im Carlswerk Victoria war übrigens auch mein letztes „richtiges“ Konzert 2020. Im Interview erzählte mir Drummerin Katha Mia:
„In der ersten Phase, als die Tour abgesagt wurde, stehst Du eigentlich erstmal vor dem Nichts. Wir waren wirklich alle neben der Spur. Wir konnten uns auch kaum wirklich mit anderen Menschen unterhalten. Das war wie in so einem Film. Wir hatten das ganze Geld, was wir durch unser Nummer Ein Album erwirtschaftet hatten, in diese Tour gesteckt. Da bricht natürlich erstmal alles zusammen und du denkst Fuck – was geht denn jetzt?“
Im Sommer spielten sie nach 5 Monaten Auftrittsverbot endlich wieder live: Das inzwischen prämierte STRANDKORB Open Air Konzept im Sparkassenpark Mönchengladbach machte es möglich und auch der Konzert-Sommer 2021 wird wieder im Zeichen des Strandkorbs stehen.
Meine erste volle Bängzahl ging in 2020 an das Album Vom Morgen Danach von der Euskirchener Band LAUTSTÆRKE . Mein Fazit damals (und heute): Straighter, flotter Punk Rock und jede Menge Ohrwürmer kommen da aus dem beschaulichen Euskirchen.
LAUTSTÆRKE zeigen mit diesem Album, wo sie hinwollen – nämlich nach ganz oben! Im Interview erzählten sie uns von sich und gaben am 15.07.2020 ein coronasicheres Konzert.
Eigentlich darf ich nur zwei Alben nennen, deshalb nur noch „was kurzes“ hinterher: Die EP Schönheit des Klischees von Rauschflut. Fünf feinsinnige Rocksongs, die einfach gute Laune machen! Die vier Nordlichter arbeiten zur Zeit fleißig an neuen Songs und haben sich auch unseren Interviewfragen gestellt.
Elias:
2020 war (sehr nett ausgedrückt) ein anderes Jahr. Anders für die ganze Welt, aber auch für mich persönlich. Die Alben, die dieses Jahr am Meisten zu mir gesprochen haben waren auch anders als sonst und auch am Ende nicht die, die ich anfangs erwartete. In meinem Halbjahresrückblick gab ich Haken und Caligula’s Horse die Krone für meine Lieblingsalben, über das Jahr hinweg rückten diese jedoch mehr und mehr in den Hintergrund.
Myrkur brachte 2020 mit „Folkesange„ ein sehr atmosphärisches und traumhaft klingendes Album heraus. Hier spielt die Dänin alte Volkslieder neu ein. Mit ihrer einzigartigen Stimme und Stil verleiht sie den Songs einen mystischen und gleichzeitig wunderschönen eigenen Touch.
Die nächste Überraschung kommt von Smash Into Pieces aus Schweden. Die Band schafft es mit „Arcadia„ ein Pop/Rock-Album auf die Beine zu stellen, dass 80s-Flair und moderne Beats und Flows unter einen Hut bringt. Jeder Song ist ein Powerhouse mit Ohrwurm-Qualitäten. „Arcadia“ bringt für mich den frischen Wind in Rock, den das Genre dringend braucht.
Im Namen der ganzen Redaktion möchte ich mich nochmal bei euch, den treuen Leser*innen bedanken, die uns über das letzte Jahr unterstützt haben. Auch vielen Dank an all die Promoter, Labels und Bands die uns fleißig Material schicken und Interviews und Konzertbesuche ermöglichen! Auf ein besseres und gesünderes Jahr 2021!