The Grandmaster – Debut-Album „Skywards“ veröffentlicht – Bandvorstellung und Album-Review

GENRE: Hard Rock

Frontiers-Records Präsident und A&R Director Serafino Perugino bringt ja fast monatlich irgendein neues Bandprojekt an den Start. Da verliert man schon mal den Überblick, denn es gibt im Line-Up dieser künstlich zusammengebauten Bands doch die eine oder andere Querverbindung/Überschneidung der beteiligten Musiker. Ganz vorne dabei ist natürlich Hausproduzent und Songwriter Allesandro del Veccio, der in den letzten Jahren bei unzähligen Bands und Produktionen an den Reglern war und für das Mastering verantwortlich zeichnete. Auch stand er oftmals selbst am Mikro oder spielte die Keyboards oder den Bass ein.

Auch beim heute erscheinenden Debut von THE GRANDMASTER ist Allesandro beteiligt und übernimmt diesmal neben dem Viersaiter auch die Keyboards und steuert dazu noch Backing-Vocals bei. An der Gitarre konnte Serafino niemand anderen als Jens Ludwig von Edguy gewinnen, der in seinem Kalender aufgrund der Pause von Tobias Sammets Band Edguy wohl etwas Luft hatte. Er stellt sich als ideale Kombination zu dem brasilianischen Sänger Nando Fernandes heraus, dessen Stimme sofort für Begeisterung in meinen Lauschern sorgte. Vom Klangbild an Jorn Lande oder den Kroaten Dino Julusic erinnernd, lief Nando für mich bislang unterhalb des Radars. Ich dachte zunächst, dass die Italiener nach Raphael Mendes von Icon Of Sins gleich noch ein weiteres, neues Sternchen am brasilianischen Metalhimmel entdeckt haben. Jedoch gehört Nando mit seinen 52 Jahren schon zu den gestandenen Musikern, der wohl fernab der großen Bühnen eher Insidern bekannt sein dürfte. Als Sänger von Bands aus der dritten oder vierten Reihe wie Sinistra, Shining Star und Lightning Strikes oder beim erst kürzlich erschienenen Brother Against Brother–Debut, fehlen ihm bislang die ganz großen Namen auf seiner Karriereleiter. Dies soll aber keineswegs seine hier gezeigten Qualität schmälern und „Skywards“ wird sicherlich weitere Türen für ihn öffnen. Komplettiert wird das Quartett von Drummer Mirkko De Maio, der auch bei The Flower Kings die Felle malträtiert.

Doch kommen wir zum Debut-Album “Skywards“ selbst.

Erfahrene Musiker mit entsprechendem Qualitätspotential, da war mein Interesse schnell geweckt. Doch klingen die Bands des italienischen Labels gerne mal recht ähnlich und man hört doch das ein oder andere Mal auch schon mal etwas zu deutlich die Handschrift von Frontiers raus. So war ich zunächst etwas skeptisch über das nächste Baby von Perugino.

Doch ich wurde schnell mehr als positiv überrascht, denn “Skywards“ klingt vom ersten Ton an sehr frisch und modern und hebt sich dank der etwas härteren Gangart auch deutlich von der Vielzahl von neuen Bands aus dem Hause Frontiers ab. Grund dafür dürfte natürlich zuallererst die sehr markante und herausragende Gesangsleistung von Nando Fernandes sein, die perfekt zu den harten, aber immer hochmelodischen Riffs von Jens Ludwig und den Keyboards von Allesandro del Vecchio passen. Das gibt ganz schnell Gänsehaut.

Bereits mit dem Intro von „Lunar Water“ wird sofort die Richtung des Albums deutlich. Melodischer Hardrock oder Metal, sehr gut produziert, geniale Stimme, jede Menge songdienlicher Keyboards und knalligen Gitarren, die sich harmonisch zu einem Gesamtkunstwerk ergänzen. Stets sind die Songs mit Ohrwurmcharakter versehen und fesseln Fans von gut gemachtem Melodic-Metal à la Allen/Lande.

Mit den beiden nächsten Songs „The Tempest“ und „Someday Somehow“ jagen die Jungs gleich die nächsten beiden Hits hinterher, die ebenfalls mit einem Video versehen wurden. Absolut göttliche Refrains, die sich sofort tief in den Gehörgängen jedes Metalfans festsaugen. Wenn man sich den Mann am Micro vor Augen führt, wie er die Songs raushaut, da sieht man förmlich. wie Nandos Zäpfchen im Hals vibriert. Einfach grandios. Völlig unverständlich, dass dieser Mann noch nicht bei einer größeren Band ans Mikro durfte. „Someday Somehow“ , was für ein geniale Melodie, ein Paradebeispiel für das Zusammenspiel par excellence von schmucken Keyboardsounds und harten Gitarrenriffs.

Es folgt Hit an Hit, keinerlei Lückenfüller, ein Song besser als der andere. Das fällt es schwer, einen Anspieltipp zu nennen. Ob nun etwas gebremst als Powerballade im Titelsong „Skywards“ oder deutlich ungebremster beim Kracher „True North“ mit Double-Bass und galoppierenden Gitarren.

Mit „Turn the Page“ folgt dann einer meiner Favoriten. super Melodie und Refrain und ein Riff, das runtergeht wie ein gutes Schlückchen Wein. Leider ist nach „The Source“ und insgesamt einer ¾ Stunde leider schon das Ende des Albums erreicht. Da hilft nur, die Start-Taste erneut zu drücken und Runde 2 für diese Perle einzuläuten.

Gitarrist Jens Ludwig über THE GRANDMASTER: „Die Songs boten all die Inspiration, die ich brauchte. ‚True North‘ und ‚Lunar Waters‘ waren die ersten Nummern, die ich gehört hatte und ich wollte sofort dabei sein! Am Ende hatte ich das Gefühl, dass ich zu allen Beteiligten eine tolle Verbindung hatte – allen voran Alessandro (Del Vecchio). Viel mehr hat es nicht gebraucht. Es war der richtige Ort, zur richtigen Zeit, mit den richtigen Songs und dem richtigen Team… Es fühlte sich einfach ‚richtig‘ an, mitzumachen.“

Anspieltipps? Schwierig!

Ich versuch es trotzdem mal: „Lunar Water“, „Someday Somehow“, „Turn The Page“ und der ganze Rest des Albums

Fazit:

The Grandmaster präsentieren ein fantastisches Debut-Album mit 11 kraftvollen, hochmelodischen Songs, die nicht aus der AOR-Ecke von Frontiers kommen, sondern dank der knallenden Gitarren von Jens mit fantastischen Riffs und Solis eher in die härtere Melodic-Metal-Richtung der 90er gehen. Überragend die Stimme von Frontmann Nando, bei dem alle Fans von Allen/Lande/Juselic vollauf begeistert sein dürften. Die Kombination mit Ludwigs Gitarren und den Keybourds passt perfekt. Unglaublich, was Del Veccio hier wieder aus dem Hut gezaubert hat.

Es bleibt mal wieder zu hoffen, dass man die Songs auch live zu hören bekommt und das Projekt nicht nur eine Eintagsfliege bleibt.

Ich kann dank der teils überragenden Songs nur 10 Bangs geben, „Skywards“ ist schon jetzt für mich ein heißer Anwärter auf das Debutalben des Jahres 2021. Bitte mehr davon.

zehn von zehn

Das Album wird ab 15.10.2021 als CD im Jewel Case oder digital überall erhältlich sein.



Tracklist:
1. Lunar Water
2. The Tempest
3. Someday Somehow
4. Dead Bond
5. Cannot Find The Way
6. Song Of Hope
7. Skywards – Earthwards
8. True North
9. Surrender
10. Turn The Page
11. The Source

Gesamtspielzeit:  0.45.37

Das Album könnt ihr hier bestellen https://www.frontiers.shop/the-grandmaster



Line-Up The Grandmasters:

Nando Fernandes – vocals
Jens Ludwig – guitars
Alessandro Del Vecchio – bass, keyboards, backing vocals
Mirkko De Maio – drums

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By Thomas

Musikalisch bin ich seit den 80er vor allem im melodischen Hard& Heavy-Dschungel unterwegs und immer auf der Suche nach neuen und alten Perlen. Meine absoluten Faves sind Queenaryche, Y&T, Die Toten Hosen... u.v.a.....inzwischen kann ich mich aber auch für Mittelalterrockband wie Feuerschwanz oder Saltataio Mortis absolut begeistern. Ab und an geht mein Blick aber auch mal über den Tellerrand in Richtung Speed/Trash/Death...solange Melodien erkennbar sind. Auch wenn ich schon zu der Ü50-Fraktion gehöre, findet man mich bei Konzerten und Festivals fast immer Front of Stage, denn Sitzplatz beim Rockkonzerten, das passt bei mir einfach nicht zusammen. Erst wenn es ohne Rollator mal nicht mehr gehen sollte, ist die Tribüne vielleicht ne Alternative.

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