Letzten Samstag gab es in Oberhausen ein feuriges Musikspektakel! 4 Stunden Metal-Musik vom Feinsten und dazu Feuer, Feuer und …ach ja – Feuer! SABATON waren zu Gast in der ausverkauften König-Pilsener-Arena und hatten AMARANTHE und APOCALYPTICA dabei.
Den Opener machten um 19.00 Uhr die Melodic-Death-Metaler AMARANTHE. Alleinstellungsmerkmal der Band: 3 Vokalisten! Elize Ryd, Henrik Englund Wilhelmsson und Nils Molin legten in der schon gut gefüllten Köpi Arena gleich richtig los. Das Publikum brauchte nicht lange, um warm zu werden und ließ sich von der Energie und Spielfreude der schwedisch-dänischen Kombo bereitwillig anstecken. Mit Songs wie Maximise, Digital World, Amaranthine, CG6 und schließlich Drop Dead Cynical lieferten AMARANTHE ordentlich ab und bereiteten das Publikum auf APOCALYPTICA vor, die die Bühne nach kurzer Umbaupause übernahmen.
Eicca Toppinen, Paavo Lötjönen und Perttu Kivilaakso zündeten an ihren Violoncelli ein metalmusikalisches Feuerwerk. Drummer Mikko Sirén sorgte für ordentlich Dampf unterm Kessel und spätestens als Amaranthe Sängerin Elize Ryd im schwarzen langen Abendkleid mit ihrer eindrucksvollen Stimme beim Rammstein Cover Seemann und bei I don´t care zurück auf die Bühne kam, gab es Gänsehaut-Momente. Die Finnen hatten einige Stück ihres im Januar erschienen Albums Cell-O wie z.B. Ashes of the modern World und En route to mayhem auf der Setliste, aber obligatorische Metallica Cover wie Seek & Destroy durften auch nicht fehlen. Perttu spielte sein Cello im Liegen und die Haare flogen, was das Zeug hielt. Bei Hall of The Mountain King war die Stimmung fast nicht mehr zu toppen und beim finalen Nothing Else Matters stellten die Oberhausener ihre Textsicherheit kollektiv unter Beweis. Und dann war leider schon Schluss! Doch wir sollten APOCALYPTICA noch einmal wiedersehen an diesem Abend.
Und dann war es soweit. „Hello Oberhausen. We are SABATON and this is Ghost Devision“ Der Vorhang fiel, Donnerknall, Pyro, und Feuerfontänen. Das Publikum jubelte, unzählige Fäuste reckten sich in die Luft, sofern sie nicht zum Mitfilmen fürs Handy gebraucht wurden. Das Set von Drummer Hannes von Dahl befand sich auf dem schon obligatorischen Panzer und Joakim Brodén „tobte“ sonnenbebrillt mit seiner unverkennbaren schwarzen Weste durch ein martialisches Bühnenbild aus Natodraht, Sandsäcken und Unterständen. Zu The Attack of the Dead Man trugen die Musiker Schutzmasken und die Bühne ist in giftgrünes Licht getaucht. Bei The Red Baron ist die Orgel in einem roten Doppeldecker „versteckt“.
Ungefähr in der Mitte des Sets kamen APOCALYPTICA zurück auf die Bühne und spielten 5 Songs mit SABATON zusammen, unter anderem Angels Calling und Fields of Verdun. Für mich musikalisch die perfekte Kombination.
Mit Dominium Maris Baltici, The Lion From The North und Carolus Rex kamen wir zum „Schwedenblock“, zu dem SABATON blau gelbe Uniformen trugen.
Im letzten Abschnitt gaben SABATON noch einmal Vollgas und auch für den Pyrotechniker schien es jetzt kein Morgen mehr zu geben! Bei Primo Victoria, Bismarck, Swedish Pagans und zuletzt To Hell And Back kochte der Saal. Das Konzert endete im Konfettiregen und die Band verabschiedete sich vom Publikum. Deutschland, so Broden, habe für immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen.
Auf der Videoleinwand ist zu lesen: Drive Safe! Make Love, Not War!
Mein Fazit: Eine große Show der Superlative. Es war der lauteste, heißeste und beste Konzertabend, den ich seit langem hatte. Ich habe SABATON schon vor kleinerem Publikum in Dublin in der Vicar Street, aber auch letztes Jahr auf der Doppelbühne in Wacken erlebt. Oberhausen hat alles getoppt.
Und wer immer sich die Kombination mit AMARANTHE und APOCALYPTICA ausgedacht hat – es hat funktioniert. An diesem Abend werden sich bei mir jetzt Viele messen lassen müssen!
Ok, wer SABATON nicht mag, wird auch nach diesem Konzert kein Fan von Ihnen geworden sein. Alle Anderen konnten voll auf ihre Kosten kommen. Alle 10 Bängs von mir für diese fette Show!