Konzertbericht Visions Of Atlantis (Support: Secret Rule / Emetropia) am 16. Mai im 7er Club Mannheim

Zur Feier der Veröffentlichung ihres achten Albums „Pirates“ am 13. Mai entschieden sich die österreichischen Symphonic Metaller von Visions Of Atlantis für eine Release-Tour durch Europa. Mit ihren italienischen Kollegen von Secret Rule und der schwedischen Newcomer-Band Emetropia setzten sie die Segel ihres nagelneuen Schiffes und nahmen auch Kurs auf den 7er Club in Mannheim.
Bereits um 19 Uhr gehen die Türen des Clubs für das nicht-VIP-Publikum auf. Das Konzert ist vergleichsweise spärlich besucht, aber die vorderen Reihen sind mindestens durch ein Battalion an Visions-Superfans gefüllt. 25 Minuten später betreten Emetropia die „Open Air“-Bühne des Clubs und beginnen ihr Set. Das Fünfergespann trägt lange, schwarze Kutten und schwarze Schminke im Gesicht. Sängerduo Lisa Wallenberg und Liam Strand bringen die Harmonien und Olle Renius und Jonatan Jakobsson die nötige Härte mit ihren Gitarren. Die Zuschauer sind nicht wirklich zum Mitmachen motiviert, aber wie viel Energie kann man von einem Montagabendpublikum während der ersten Vorgruppe schon erwarten?!
Die Performance der Band stört sich jedoch nicht am müden Publikum. Während des dritten Liedes holt sich der Sänger plötzlich eine Keytar und spielt von dort an die orchestralen Elemente der Symphonic Metal-Band persönlich ein. Gegen Ende des Auftritts von Emetropia werden auch die Zuschauer wesentlich wacher und mit einem großen Schlussapplaus gehen die Schweden um 19:55 Uhr von der Bühne.
Nach kurzer Umbaupause geht es 15 Minuten später weiter mit Secret Rule. Schon beim ersten Lied ist das Publikum weitaus wacher als noch bei der Vorband: es wird geklatscht und gejubelt. Das hängt vielleicht auch mit der Bühnenpräsenz des Quartetts zusammen, denn Secret Rule teilen ihre unermüdliche Energie mit den Zuschauern. Die Band bringt mit ihrer Setlist durchgehend actionreiche Lieder – wie zum Beispiel The Song Of The Universe. Außerdem halten die Italiener auch ein paar Überraschungen für das Publikum bereit. Von ihrem neusten Album mit dem Titel „The Resilient“, das am 17. Juni diesen Jahres erscheinen wird, gibt es bereits zwei Singles, die die Band direkt live präsentiert haben. Beim Publikum kommt Single und Abschlusslied No More besonders gut an, aber ich finde Obsession ein wenig besser. Die Schlagzeugarbeit auf dem neuen Song ist fantastisch. 20:55 Uhr verlassen Secret Rule die Bühne dann unter großem Applause.
Um 21:20 Uhr ist es endlich soweit: das orchestrale Intro von Master The Hurricane ertönt und die Mitglieder von Visions Of Atlantis betreten nach und nach die „Open Air“-Bühne. Alle sind in Piraten-Outfits gekleidet, passend zum Namen ihres neusten Albums. Sängerin Clémentine Delauney schreitet bei ihrem Einsatz langsam auf die Bühne, gehüllt in ein langes Gewand das sie zu Beginn der Action schnell fallen lässt. Ihr männlicher Counterpart Michele Guaitoli hingegen springt regelrecht in die Szene als endlich seine Strophe beginnt. Mit seinem Outfit könnte er glatt die Hauptrolle im neuen „Fluch der Karibik“-Film annehmen (Johnny Depp hat ja im Moment ganz andere Probleme).
Neben den neuen Tracks geben die Österreicher auch alte Favoriten wie New Dawn oder Passing Dead End zum Besten, doch meiner Meinung nach hätten es gerne mehr Songs aus dieser Ära und dafür weniger von den Alben „Wanderers“ und „The Deep & The Dark“ sein können. Die restlichen Zuschauer scheint die Songauswahl jedoch nicht zu stören, sie gehen bei allem ab, was die Band auf der Bühne fabriziert. Egal ob springen beim „Jump-Jump-Song“ (Melancholy Angel) oder singen bei der Ballade Freedom, Mannheim ist zu allem bereit. Das liegt sicher auch an der Bühnenperformance der Band, denn jeder interagiert dort mal mit jedem. So schaffen Visions Of Atlantis eine mehr freundschaftliche Atmosphäre on stage als es zum Beispiel große Bands wie Nightwish tun. Da werden auch kleine Fehler wie das Durcheinanderbringen der Setlist durch Käpt‘n Guaitoli schnell verziehen und drüber gelacht. Nach dem letzen offiziellen Lied Return To Lemuria, gibt es in Form von Pirates Will Return und Legion Of The Seas noch zwei Songs des neuen Albums als Zugabe und einen großen Schlussapplaus vom Publikum.
Beide Vorgruppen und einzelne Mitglieder von Visions Of Atlantis kann man nach der Show noch am Merch-Stand antreffen, Fotos machen, Unterschriften sammeln oder einfach nur mit ihnen quatschen. Die gesamte Show (sowie auch kommende Shows) gibt es hinterher auch beim Gitarristen von Visions – Dushi – auf Twitch (dushi109).
Bilder: Emeraldpics

Visions Of Atlantis:
Clémentine Delauney – Vocals
Michele Guaitoli – Vocals
Dushi Duscha – Guitars
Herbert Glos – Bass
Thomas Caser – Drums
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Visions Of Atlantis Website
Secret Rule:
Angela Di Vincenzo – Vocals
Andy Menario – Guitars
Andrea Arcangeli – Bass
Sebastiano Dolzani – Drums
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Emetropia:
Lisa Wallenberg – Lead Vocals
Liam Strand – Songwriting, Keyboards, Orchestras, Vocals
Olle Renius – Lead Guitars
Jonatan Jakobsson – Rhythm Guitars
Oscar Heikkinen – Drums
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Emetropia Website

Elias
Schreiberling aus Leidenschaft, Metal-Enthusiast seit der Schulzeit. Verirrt sich gern in den Tiefen des Prog und bestaunt moderne Ansätze zu Rock und Metal.