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Interview

Interview mit Anton Belov (Kauan): Leuchtfeuer

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Am 9. April 2021 war es endlich soweit: das neue Album „Ice Fleet“ der russischen Post-Rocker von Kauan erblickte das Licht der Welt. Ich durfte nun Bandgründer und Komponist Anton Belov ein paar Fragen zum neuen Werk, Musik allgemein und vielen anderen Themen stellen.

Elias (Rockmagazine): Als Einstieg, wie würdest du Kauan für jemanden beschreiben, der noch nie etwas von der Band gehört hat?

Anton: Ich würde (den Song) Kasvot und als Anhang die Worte „hörs dir an“ schicken. Wie Martin Mull einst sagte: „Writing about music is like dancing about architecture“, und da stimme ich ihm vollkommen zu.

Elias (Rockmagazine): Gehen wir mal zum neuen Album. „Ice Fleet“ ist musikalisch betrachtet sehr viel härter als eure vorherige Platte. Sogar die Growls sind wieder da! Woher kommt das?

Anton: Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung. Das ist keine Entscheidung, die ich treffe, es kommt einfach. Ich komponiere lediglich Musik. Ja, vielleicht kommt die Art und Weise wie ich die „harten Parts“ nutze von meiner Erfahrung. Ich nenne es gern „shading“ – Wenn das Rückgrat deiner Kompositionen eigentlich kein „Metal“ beinhaltet, ist es einfach verzerrte Gitarren zu nutzen, um Momente von Anstrengung und Drama zu akzentuieren. Packst du noch verzerrten Gesang oben drauf, bekommst du einen emotionalen Höhepunkt.

Aber wenn man durchgehend nur „harte Parts“ benutz, kann man nichts hervorheben. Dann ist alles nur eine „Wall of Sound“ ohne Raum zum Atmen.

Elias (Rockmagazine): Hattest du irgendwelche Einflüsse beim Schreiben des neuen Albums außer der Story? Wenn ja, welche?

Anton: Es gibt nicht viele äußere Einflüsse für meine Kompositionen, normalerweise kommen mir Ideen zum Umsetzen einfach so. Trotzdem hat mich meine neue Studioausrüstung zum stundenlangen ziellosen Musizieren inspiriert und dabei sind viele glückliche Zufälle herausgekommen, die ihren Weg auf das neue Album gefunden haben. Außerdem bin ich ein großer Fan der Arbeiten von Vangelis (wirklich allen) und liebe es, wie Benjamin Wallfisch und Hans Zimmer den Soundtrack für Blade Runner 2049 seinem Original nachempfunden haben. Ich habe versucht, eine ähnliche Wolke an Synth-Klängen für „Ice Fleet“ zu kreieren.

Elias (Rockmagazine): Die Geschichte zu „Ice Fleet“ ist sehr spannend und geheimnisvoll und du hast dich dazu entschieden, daraus ein Tabletop Role Playing Game (=RPG) zu machen. Wie kam diese Idee zustande und warum hast du dich entschieden, sie auch umzusetzen?

Anton: Meiner Meinung nach teilen Musik und die RPG-Szene viele Gemeinsamkeiten und ich denke, dass beide auch Hand in Hand gehen können. Viele Alben haben Geschichten. Normalerweise kann der Hörer etwas über sie lesen, sie durch die Musik nachempfinden und manchmal auch zusätzliche Infos aus den Booklets entnehmen. Aber wenn man ein Spiel zu einem Album macht, kann der Hörer die Geschichte in Kombination mit der Musik wahrhaftig erfahren.

Und die Geschichte von „Ice Fleet“ ist wirklich perfekt, um diesen Ansatz auszuprobieren – die Geschichte hat ein offenes Ende, es gibt keine Beweise oder Hinweise darauf, was wirklich passiert ist. Probiere es doch selbst: schreib eine Geschichte zusammen mit Freunden und Würfeln und kombiniere das Ganze mit Musik. Ich glaube fest daran, dass in der Zukunft noch mehr Alben nach diesem Prinzip veröffentlicht werden. Google beispielsweise mal „Putrescence Regnant“. Das wurde von RPG-Entwicklern zusammen mit den Jungs von Sunn o))) designt.

Elias (Rockmagazine): Ich weiß dass Kauan keine Band ist, die pausenlos Gigs spielt, aber habt ihr Pläne für ein paar Shows in der nahen Zukunft?

Anton: Wir haben im Oktober eine große Show in Helsinki, das war’s. Keine Angebote, keine Ideen. Die meisten Promoter geben einen feuchten Dreck auf Kauan, und ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Wir haben ja nicht mal besonderes großen Aufwand oder spezielle (Vertrags)Bedingungen.

Elias (Rockmagazine): Zurück zu einem persönlicheren Thema: Was bedeutet es für dich, Musik zu machen bzw. warum machst du Musik?

Anton: Musik ist meine Antwort auf die bedeutendste existenzielle Frage – warum bin ich hier. Sie ist wie ein Leuchtfeuer, das mich durch die schwierigsten Entscheidungen meines Lebens begleitet. Und sie hilft mir, mich lebendig zu fühlen.

Elias (Rockmagazine): In einer Welt, in der die meisten Musiker Texte entweder auf Englisch oder in ihrer Muttersprache schreiben hast du dich für finnische Lyrics entschieden. Wieso?

Anton: Vor vielen Jahren schon habe ich die finnische Sprache als kreatives Instrument ausgewählt. Sie klingt schön (kein Wunder, dass sie eine der Hauptinspirationen für Tolkiens Elfensprache war) und nur wenige Menschen auf dem Planeten sprechen sie. Da die Texte auf meinen Alben nur zweitrangig sind, wollte ich den Fokus durch meine Wahl der Sprache weg vom Sinn der benutzten Worte und hin zu deren Melodien verschieben.

Elias (Rockmagazine): Ich weiß euer neues Album kam gerade erst raus, aber gibt es schon Pläne für zukünftige Veröffentlichungen?

Anton: Ich hab Pläne für Neuinterpretationen von älterem Material, aber darüber kann ich noch nicht viel sagen. Hoffentlich können wir zwei unserer Live-Shows (die es bereits auf YouTube gibt) als offizielles Live-Album für sämtliche Plattformen herausbringen.

Elias (Rockmagazine): Diese Frage bedeutet mir auch persönlich viel. Aus meiner Sicht (und bestimmt der Sicht eurer gesamten Fanbase) sind alle Kauan-Alben Meisterwerke, ganz besonders „Sorni Nai“. Wie fühlst du dich, wenn du daran denkst, dass du so viele Songs komponiert und aufgenommen hast, die so viele Leben beeinflusst und verändert haben?

Anton: Sehr gut! Ich bin immer glücklich darüber, Feedback von jemandem zu hören, der mir sagt, wie sehr ihm meine Musik in schwierigen Zeiten geholfen haben. Es gibt mir neue Kraft für meine eigenes Leben und für neue Kompositionen. Wenn ich bei unseren Live-Shows zu „Sorni Nai“ Zuschauer weinen sehe, zeigt mir, dass meine Ode an die, die in jener Nacht starben (und denen dieses Album vollständig gewidmet ist) gelungen ist.

Elias (Rockmagazine): Nun zu meiner letzten Frage: Was sind zurzeit deine Top 5 Lieblingssongs?

Anton: Hier die aktuellsten, in keiner bestimmten Reihenfolge:

Mount ShrineAcross Rooftops 

AlphaxoneDream Chambers 

HomeResonance

StumbleineWasted Summer

Nmesh – 心はシダであります

Elias (Rockmagazine): Vielen Dank für deine Zeit! Hast du noch ein paar letzte Worte an unsere Leser?

Anton: Vielen Dank an dich für die guten Fragen! Und an alle Leser: Haltet die Ohren steif! Seid freundlich, geradeheraus und ehrlich zueinander.

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Elias

Schreiberling aus Leidenschaft, Metal-Enthusiast seit der Schulzeit. Verirrt sich gern in den Tiefen des Prog und bestaunt moderne Ansätze zu Rock und Metal.

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