Die Veranstaltungs- und eingeschränkten Kontaktverbote halten auch die Musikszene weiter fest im Griff. Autokonzerte liegen gerade voll im Trend – Live-Musik im abgesicherten Modus.
Hämatom bewiesen ihre unbändige Spielfreunde und Fannähe schon mit ihrem Live aus der Quarantäne Konzert zu Beginn des Lockdowns und legten damit die Latte für Live Streams sehr hoch.
Auch am 28.05.2020 ließen sich die Franken durch Corona nicht daran hindern, 15 Jahre Bandgeschichte mit einer zünftigen Halli Galli Drecksauparty zu feiern. Das ganze fand im Autokino Düsseldorf auf dem Messeparkplatz P1 statt, nach 15 Jahren Bandgeschichte übrigens der erste Auftritt in der NRW-Landeshauptstadt.
Nord: „Was ist schon normal im Moment? Wer hätte gedacht, das wir mal vor Autos spielen werden? Wer hätte gedacht, das wir mal in Quarantäne ohne Publikum stehen werden? Und so weiter und so weiter. Was macht man nicht alles? Ich hab schon gedacht, das ich irgendwann in meinem Wohnzimmer sitze und vor Bierflaschen spiele. Jetzt zur Abwechslung mal Autos. Ist geil, echt geil.“
Konnten Hämatom die Distanz zu den in ihren Fahrzeugen sitzenden Freaks überwinden?
Diese Frage würde ich mit einem eindeutigen Jein beantworten wollen. Die Einschränkung basiert aber auf der Tatsache, dass die Band in normalen Konzertzeiten schon sehr nah am und teilweise im Publikum ist, dies aber aus bekannten Gründen derzeit schlicht nicht erlaubt ist. Im Rahmen des machbaren haben Hämatom alles gegeben!! So wurde Süd mit seinem Drum-Kid kurzerhand statt durch die Crowd auf einem schwarzen Amarok an ihr vorbei gefahren. Das „Fluchtfahrzeug“ wurde übrigens von zwei Mitgliedern des Freak-Teams gesteuert. Auf einem Gabelstapler kam Nord den Fans auf dem elektrischen Stuhl näher und machte bei Alte Liebe rostet nicht einen Ausflug zu Fuß durch die vielen Autoreihen. Selbst die T-Shirt Kanone kam zum Einsatz. Die große Leinwand bot guten Blick auf die riesige Bühne.
Die Rocker fackelten ein Feuerwerk alter und neuer Ohrwürmer ab, die (kaum) Wünsche offen ließen. Auch der Titelsong von der FCK Corona EP und Ich weiß hatten den Weg auf die Setliste gefunden.
Das sonst so vielstimmige „Häm–Ma–Tom“ wurde von den Fans kurzerhand gehupt, den Takt gab Süd vor. Um 23.35 Uhr war der erste Teil zu Ende, aber Wir sind Gott, Bleib in der Schule und Willkommen in der Unsterblichkeit gab es noch on top. Nords Schlussworte:
Nord: „Liebe Düsseldorfer, wir kriegen diese Scheiße jetzt rum. Haltet Abstand, benutzt diese scheiß Masken – welche auch immer – haltet euch an die Regeln! Ich hoffe, um so schneller sehen wir uns wieder wie gewohnt vor der Bühne, hoffentlich im September! Hoffentlich! Man weiß nicht, wie es weitergeht, aber es geht weiter Freunde! Wir kämpfen! Dank euch sehen wir uns wieder! Macht es gut, bis zum nächsten Mal!“
Mein Fazit: Anders, aber geil! Besonders der Sound, der da aus den Autoradios kam, war fantastisch!! Ein großes Danke an die Technik und bis zum nächsten Mal!
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