Band: Fury in the Slaughterhouse
Album: Now
VÖ: 23.04.2021
Label: Starwatch
Vertrieb: Sony Music
Bewertung: 9,5 von 10
Fury in the Slaughterhouse sind wieder da! Aber eigentlich waren sie ja gar nicht richtig weg, denn Hits wie „Radio Orchid“, „Every Generation Got It’s Own Disease“, „When I’m dead and gone“ und natürlich „Time To Wonder“ haben die 90er Jahre überlebt und wurden zum Soundtrack einer ganzen Generation.
Fury in the Slaughterhouse gründeten sich im Frühjahr 1987 in Hannover, verkauften mehr als 4 Millionen Tonträger und erreichten diverse Top-10-Platzierungen in den deutschen Charts, kletterten bis auf Platz 15 in den US-Billboard-Album-Charts und spielten seit ihrer Gründung weit über 1.500 Konzerte. 2008 verkündeten Fury in the Slaughterhouse dann das offizielle Ende.
Anlässlich des 30-jährigen Bandjubiläums brachte die Band in 2017 das Best of Album „30“ heraus und begeisterte die Fans auf Reunion-Konzerten. Grund genug, nach 13 Jahren Pause wieder ein Studioalbum herauszubringen.
„U2 aus Niedersachsen – aber zum Anfassen.“
Autor, Songwriter und Sänger Thees Uhlmann über Fury in the Slaughterhouse
Das heute erschienene Album „NOW“ beginnt mit dem vorab veröffentlichten Song „Sometimes (Stop to Call)„. Die Rockhymne mit der unverwechselbaren, „gefühligen“ Stimme von Kai Wingenfelder knallt gleich richtig und handelt von Abschied, Verlust und einer Person, die weggeht und nie wieder kommt. Ein wehmütiger, wuchtig produzierter Song zum Traurig sein und getröstet werden. Anspieltipp!
Mit „1995“ folgt eine solide Rocknummer, die, wie die zwei folgenden Nummern auch, bereits als Single vorveröffentlicht wurde und die sofort zündet.
„1995 war für uns ein denkwürdiges Jahr. Der Song ist in Zusammenarbeit mit unseren Freunden Jan Löchel und Henning Wehland von den H-Blockx entstanden. Nachdem wir zusammen an dem Song gearbeitet haben mussten wir feststellen, dass das eigentlich genau die Geschichte von Fury ist, als wir damals zu dieser Zeit auf Amerika-Tournee waren. Die tolle Energie spiegelt in unseren Augen ein Lebensgefühl wieder, das wir zu dieser Zeit hatten.“
Sänger Kai Wingenfelder über den Song 1995
„The Beauty“ ist ein folkiges Stück im 6/8 Takt über Schönheit, Sehnsucht und alkoholbedingte Blindheit. Es lohnt sich, die Augen nach der Schönheit in allen Dingen offen zu halten. Anspieltipp!
Für „Letter to myself“ hat sich das Sextett einen ganz besonderen Gast geholt: Rami Jaffee von den Foo Fighters, der für den Song die Tasten an Klavier und Keyboard bediente. Kai Wingenfelder erzählt: „Mein Bruder Thorsten hatte diese Idee eines Songs darüber, sich selbst einen Brief aus der Vergangenheit zu schicken. Das passte sehr gut zu dieser Platte. Sich mal anzuschauen, was von früher noch übrig ist“. Mein persönlicher Lieblingssong auf dem Album!
Bei „All about us“ stimmen alle Bandmitglieder in den Chorgesang mit ein. Dieser Song erreichte mich nicht ganz so, wie anderen elf.
Der titelgebende Track „NOW“ ist eine äußerst lässige, Reggae angehauchte Nummer zum Mitwippen und -summen.
Viel Pathos und Gänsehautmomente gibt es in der ruhigeren Ballade „Good Luck on your way“ – You will never see me cry..
Das fast schon pop-punkig anmutende „Replay“ ist mit 2:18 die kürzeste Nummer auf dem Album.
Ernst, gesellschaftskritisch und eingängig entschuldigt sich „Sorry“ bei den kommenden Generationen für den Zustand, in dem wir ihnen unseren Planeten hinterlassen.
Eine Hommage an gute Musik ist das rockige „This Will Never Replace Rock’n’Roll„.
„Not The Time To Live A Lie„: Mit tollem Pianopart ist Fury in the Slaughterhouse wieder eine starke Hymne gelungen, die einfach danach schreit, live gespielt zu werden.
Mit „Walk On“ endet das Album und mein Finger wandert automatisch auf die Replay-Taste: Nochmal von vorn!
„Die Band hat alles gesehen, was man in über 30 Jahren Rocḱ’n’Roll-Business erleben kann. Denen muss man nichts mehr vormachen. Es ist toll zu sehen, dass sie den Biss nicht verloren und den unbändigen Willen haben, richtig gute Musik zu machen–die auch zu ihnen passt. Das Feuer ist noch da!“
Produzent Vincent Sorg über die Zusammenarbeit mit der Band
Fazit: 12 neue, typische, genreübergreifende Fury-Songs mit ausgereiftem Songwriting, tollen Arrangements, Hammer-Gitarrenparts, wuchtigem Sound und moderner, fetter Produktion! Der präzise Mix lässt alle Instrumente gleichberechtigt heraushören.
Die Band hat es geschafft, ihre ungebrochene Live-Energie auf einen Tonträger zu pressen, kreiert Hymnen und erzählt Geschichten, die zum Mitsingen und Feiern, aber auch zum Nachdenken und Träumen anregen. Lautstärkeregler hoch und auf die Fury-Konzerte im Sommer freuen!!
Von mir phantastische 9,5 von 10 Bängs!
Live-Stream-Releaseshow vom 22.04.2021
Im Rahmen der Reihe „Rockpalast OFFSTAGE“ wurde ein Konzert von Fury in the Slaughterhouse in der Historischen Stadthalle Wuppertal aufgezeichnet und dann eingebettet in das Livestream-Event, das auf der Rockpalast-Website und Facebook-Seite sowie auf dem Rockpalast-YouTube-Channel und der Facebook-Seite der Band zu sehen ist. Im WDR-Fernsehen läuft das Konzert in der Nacht vom 9. Auf den 10. Mai um 01:15 Uhr.
Tracklist Now:
01. Sometimes (Stop to Call)
02. 1995
03. The Beauty
04. Letter To Myself
05. All About Us
06. Now
07. Good Luck On Your Way
08. Replay
09. Sorry
10. This Will Never Replace Rock’n’Roll
11. Not The Time To Live A Lie
12. Walk On
Fury in the Slaughterhouse sind:
Kai Wingenfelder (Vokals, Keyboards, Guitars, Programming)
Thorsten Wingenfelder (Guitars, Mandolin, Vocals)
Christof Stein-Schneider (Guitars, Vocals)
Gero Drnek (Keyboards, Guitars, Mandolin, Vocals)
Rainer Schumann (Drums, Vocals)
Christian Decker (Bass, Keyboards, Vocals)
Gastmusiker auf Now: Rami Jaffee, Gunnar Walling, Thorsten Brötzmann & Jan Löchel
Cover-Artwork: Dirk Rudolph, Fotos: Olaf Heine, Produzent: Vincent Sorg
Fury in the Slaughterhouse Live 2021 – Tickets
„Now“ ist am 23.04.2021 erschienen und kann in verschiedenen Formaten hier bestellt werden.
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