Vintage Rock with no Guitars? Geht! Das beweisen die beiden Multiinstrumentalisten Thomas Teufel und Rob Vitacca. Letzterer könnte dem einen oder anderen u.a. als früherer Sänger der deutschen Dark-/Gothic-Band Lacrimas Profundere bekannt sein. The Alligator Wine wurden 2016 von den Beiden als experimentelles Krautrock-Projekt gegründet. Das Ziel war es, die Stimmung experimenteller Musik der 70er Jahre mit einem gewissen modernen Pop-Appeal zu verbinden. Ihre einzigartige Instrumentierung hebt sie sofort hervor. Eine verzerrte Orgel in einer zu 100% von der Gitarre dominierten Szene zu wählen und die Bassgitarre durch einen analogen Synthesizer zu ersetzen, war der Schlüssel zu ihrem Sound. Nach ihrer EP The Flying Carousel veröffentlichten sie am 24.04.2020 ihr langerwartetes Album „Demons Of The Mind“.
Der Opener Shotgun beginnt ruhig, aber nach exakt 50 Sekunden hatte mich der Alligator geschnappt! The Alligator Wine liefern hier einen Hammer-Opener mit fettem Riff und eingängiger Melodie ab. Mit Crocodile Inn folgt ein wesentlich ruhigerer, melancholischer, aber nicht weniger eindrucksvollem Track. Mit Voodoo legen die Schwarzwälder aber sofort wieder einen groovigen Track mit starkem Beat nach. Der tanzbare Song Ten Million Slaves überrascht mit dem Sound der frühen 70er. Die stellenweise psychedelisch bunte partytaugliche Nummer The Flying Carousel findet sich mit lässigem Groove und Rhythmus schon auf der EP. Lorane ist der dunkelste Titel auf dem Album und sehr kraftvoll. Zu diesem Song wurde jetzt das dritte Video des Albums veröffentlicht. Auch Dream Eyed Little Girl war schon auf der EP zu finden. Der leicht verträumte Song mit starkem Rhythmus hat für mich hohen Wiedererkennungswert und sich schon durch den Chorus im Refrain von den anderen Tracks. Mamãe wurde als Video veröffentlicht und kommt zunächst im Soundgewand der 70er daher, um sich dann einer Verjüngungskur zu unterziehen und sich zu einer modernen, tanzbaren Nummer zu wandeln. Auf den Soundeffekt am Ende hätte ich jedoch verzichten können. Der Rausschmeißer Sweetheart On Fire leitet uns mit ruhiger Melodie und sanften Vocals perfekt aus den dem Album.
Mein Fazit: Mit „Demons Of The Mind“ ist The Alligator Wine ein unglaubliches Album gelungen, das auch im X-ten Durchlauf nicht in seiner Wirkung nachlässt und durchgängig Spaß macht. Die präzise Rhythmik kombiniert mit psychedelischen Klängen und Sounds aus den 70ern groovt ordentlich, geht durchs Ohr straight ins Gehirn und noch wichtiger in die Beine. Jeder Song unterscheidet sich von den anderen und es gibt mächtig Ohrwurmpotential. Von mir gibts fast perfekte 9 von 10 Bängs!
Anspieltipps: Shotgun, Voodoo und Mamãe
Artist: The Alligator Wine
Herkunft: Deutschland, Schwarzwald
Album: Demons Of The Mind
Genre: Psychedelic Rock, Psychedelic Blues
Spiellänge: 42:39 Minuten
Release: 24.04.2020
Label: Century Media
Link: https://www.thealligatorwine.com
http://www.facebook.com/thealligatorwine/
https://www.instagram.com/thealligatorwineband/
Bandmitglieder:
Schlagzeug, Gesang, Percussion – Thomas Teufel
Gesang, Orgel, Synthesizer – Rob Vitacca
Tracklist:
01 Shotgun 3:55 Video
02 Crocodile Inn 4:45
03 Voodoo 3:35
04 Ten Million Slaves 6:08
05 The Flying Carousel 4:29
06 Lorane 6:14
07 Dream Eyed Little Girl 4:32
08 Mamãe 3:49 Video
09 Sweetheart On Fire 5:12
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