Genre: Trap, Emo Rap

Land: Kanada

Trap und Emo-Rap sind zwei Trends, denen man sich kaum entziehen kann. So ist nun auch Epitaph Records auf den Zug aufgesprungen und nahm den Rapper Smrtdeath unter Vertrag. Ja, keine Sorge, ihr seid noch bei Rockmagazine, aber was Epitaph als würdig ersieht, in den Roaster aufzunehmen, kann so verkehrt doch nicht sein, oder?

Wichtig ist zu sagen, dass man ganz klar immer wieder richtige Instrumente zu hören bekommt und nicht nur rein beatorientierten Rap. Das zeigt schon der Opener Don´t Love Me. Ein düsterer Beat, der den Kopf unweigerlich mit nicken lässt, egal ob man will oder nicht. Im Refrain wird dieser Beat dann von feinen Riffs unterstützt. Der erste, der mir hier in den Sinn kommt, ist blackbear. Für mich bisher der erste hörbare Emo Rapper, wenn man ihn denn so bezeichnen will. Der Stil von Smrtdeath zeichnet sich durch seine Mischung aus Rap und Gesang aus, der sich auch an Cro anlehnt, um in heimischen Landen zu bleiben. Ich mag den Flow unglaublich gern und nachdem die ersten Durchgänge von Don´t Love Me eher für Fremdscham gesorgt haben, gefällt mir die Nummer mittlerweile richtig gut.

Lights Off kann dagegen nicht so wirklich überzeugen. Eine eher modern angestrichene Rap Nummer mit einem der zig lils, die es mittlerweile im amerikanischen Rap gibt. lil aaron sagt mir, wie die ganzen anderen seiner Art, so einfach gar nicht zu. Insgesamt eine sehr austauschbare Nummer.

Die Musik kann mich vor allem in den rockig versetzten Passagen wirklich abholen, sowie auch bei Waste My Time. Hier dringen aus dem Hintergrund immer wieder Riffs heraus. Der Beat klingt hier aber mehr so, als würde man ihn schon tausend Mal irgendwo gehört haben, was die Nummer erneut sehr austauschbar macht und dem Musiker hier nicht gerecht wird.

Dass ich mich aber dennoch nicht dem Reiz der Musik von Smrtdeath entziehen kann, zeigt das zweite lil aaron Feature She Told Me to Kill Myself. Den Part vom lil kann man zwar getrost wieder in die Tonne kloppen, aber gerade der Refrain frisst sich blitzschnell ins Gehör, ebenso wie der ziemlich besonders klingende Beat, welcher einen gewisses, sonniges Gefühl erzeugt, also nicht unbedingt der Aussage des Songs entspricht.

Während sich die Songs aber definitiv vorrangig im Rap beheimaten, fällt der letzte Song komplett aus dem Konzept. Nothing Is Wrong ist eine Akustik Rock Ballade, die mich stilistisch durchaus an All Time Low erinnert. Hier singt Smrtdeath nur und verzichtet auf seinen Sprechgesang. Wirklich beachtlich ist dann das Ende, in welchem noch einmal auf die Kacke gehauen wird und die Vocals mit ordentlich Druck rausgepresst werden. Ich kann mir vorstellen, dass so manche Band gerne so eine Rockröhre an den Vocals hätte.

Fazit:

Dass wir uns hier außerhalb der Komfortzone des geneigten Metal- und Rock Fans bewegen, ist völlig klar, jedoch darf man nichtsdestotrotz dem Künstler sein Talent nicht absprechen. „Somethjngs Wrong“ ist speziell, kann aber ganz klar gefallen, wenn man sich drauf einlässt.

Natürlich kommt Smrtdeath in punkto Abwechslung und Ideenreichtum noch nicht an Acts wie blackbear oder auch Post Malone heran, aber er ist schon auf einem sehr guten Weg, und sollte er dem Rap den Rücken kehren, nimmt ihn hoffentlich die Rock und Metalszene mit offenen Armen auf. Singen kann er nämlich ganz klar.

Ich vergebe 8 von 10 Bängs.

acht von zehn

„Somethjngs Wrong“ erschien digital bereits am 20. November via Epitaph Records.


Smrtdeath ist Mike Skwark.


Tracklist:

1. Don´t Love Me

2. Lights Off feat. lil aaron

3. I Feel Rich

4. Waste My Time feat. Belis

5. SICC

6. Back With Me

7. She Told Me to Kill Myself feat. lil aaron

8. Headed To My Funeral

9. Too Far Gone

10. Still Can´t Hate You feat. Goody Grace

11. Nothing Is Wrong


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By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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