Genre: Alternative Metal, Nu-Metal
Land: USA
Am 13. November 2001 veröffentlichten Sevendust ihr drittes Album „animosity“. Zu Ehren der Erstveröffentlichung hat die Band am vergangen Freitag ein Stream-Konzert veröffentlicht und so das neue Jahr mit einem ersten Live-Vorgeschmack eingeleitet.
Für mich zwar überraschend, dass kein Live Stream mit Songs des kürzlich erschienenen Albums „Blood & Stone“ gestartet worden war, für langjährige Fans aber sicher auch so eine feine Sache. Immerhin wurde „animosity“ von Anfang bis Ende in voller Länge gespielt.
Nach der Premiere des Streams war dieser für weitere 48 Stunden verfügbar und versüßte mir so noch etwas den Sonntagabend. Bevor der Stream anfing, wurde noch etwas Dosenmusik in Form der Songs von „Blood & Stone“ geboten, ehe ohne großes Intro mit T.O.A.B. direkt ins Set gestartet wurde. Für mich, der das Album zuvor noch nicht gekannt hatte, war aber direkt klar, dass es sich hier um Sevendust handelte. Stilistisch haben sie sich seither nicht großartig verändert.
Dass die Truppe schon mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung mitbringt, sieht und hört man aber in jedem Moment. Die Musiker agieren auf der Bühne als eine geölte Maschine. Jeder ist mit seiner Leistung genau auf den Punkt, gerade die Vocals muss ich hier hervorheben. Egal ob von Clint, Morgan oder die Leadvocals von Lajon. Sie alle tönen wunderbar. Gerade Lajon konnte zeigen, welche Klasse er als Sänger an den Tag legen kann. Eine unfassbar große Range, kein Ton auch nur ansatzweise daneben. Ein wahrer Schmaus, das zu hören. Natürlich darf man aber auch die Instrumentalarbeit nicht außer Acht lassen. Groovige Basslines, satte Riffs und ordentlich hartes Drumming treiben die sehr harten Songs, die größtenteils im Nu Metal, aber auch im Alternative Metal zu verorten sind, weiter nach vorne.
So viel zur Musik. Ein besonderes Schmankerl war aber auch die Video Qualität. Mehrere Kameras haben das Geschehen auf der Bühne wunderbar eingefangen. Der absolute Blickfang waren aber ganz klar die Videowalls links, rechts und hinter der Band. Auf diesen wurden zu den Songs passende Motive eingeblendet und verliehen dem Ganzen noch einmal zusätzlichen Charme.
Ein großer Pluspunkt war auch der Versuch der Kontaktaufnahme mit den Zuschauern durch gelegentliche Worte von Lajon. In diesen Momenten merkte man wirklich, wie sehr der Band das Publikum abgehen musste. Mega sympatisch und absolut authentisch.
Als Bonus zu den Songs von „animosity“ habe ich eigentlich den einen oder anderen Song von „Blood & Stone“ erwartet, tatsächlich aber spielten sie noch die zwei B-Sides des Albums Leech (vom Freddy vs. Jason Soundtrack) und Corrected (vom The Scorpion King Soundtrack) und beendeten so dann auch den Albumzyklus.
Fazit:
Die Musik von Sevendust finde ich nicht höher als „gut“ eingestuft, mit dieser Performance aber haben sie mir unglaublich Bock drauf gemacht, sie nach der Pandemie auch mal wirklich live zu erleben. Selbst bei dem Stream konnte man die Energie spüren, die die Truppe um Lajon versprüht. Dazu noch die absolut professionelle Aufnahme.
Ich vergebe 8 von 10 Bängs und will die Band nun unbedingt live und in Farbe erleben!

Line-Up:
Lajon Witherspoon – Lead Vocals
Clint Lowery – Lead Guitar/Backing Vocals
John Connolly – Rhythm Guitar/Backing Vocals
Vinnie Hornsby – Bass/Backing Vocals
Morgan Rose – Drums/Backing Vocals
Setlist:
1. T.O.A.B.
2. Praise
3. Trust
4. Cricified
5. Xmas Day
6. Dead Set
7. Shine
8. Follow
9. Damaged
10. Live Again
11. Beatiful
12. Redefine
13. Angel´s Son
14. Leech
15. Corrected
Fotocredit: Travis Shinn