We are marchin‘ on – unter diesem Motto gaben Beyond The Black und Kissin‘ Dynamite in Köln eine gemeinsame Show. Der Tanzbrunnen an der Messe stellte bei angenehmen Temperaturen mit seinem markanten Sternwellenzelt die beste Location für die 

                           „Beste Party des Jahres“ [Hannes Braun]

dar.
Corona konform bestuhlt und vor reduzierter Besucherzahl zwar, aber mit „echten“ Menschen: also motivierte Band auf der Bühne und völlig ausgehungerte Fans davor.  Da bekam nicht nur Kissin‘ Dynamite Frontmann Hannes Braun vom ersten Song an eine Gänsehaut.

Der guten Stimmung konnte selbst ein kurzer, heftiger Regenschauer keinen Abbruch tun. Das Publikum sog die zeitlosen Rockhymnen des Quintetts von der ersten Note an förmlich ein und ging begeistert mit.

Gelungene Premiere

An den Drums saß Sebastian Berg, der für Andi Schnitzer nach dessen überraschendem Rückzug im Februar neu in die Band kam und für den geilen Groove sorgte. Die Schwaben holten sich mit dem Saarländer einen absulten Vollprofi mit viel Live-Erfahrung ins Team.  

Aufstehen ist Rock’N’Roll


Bei Songs wie DNA, Sex is war, You’re Not Alone und Come On – um nur einige zu nennen – war an Stillsitzen natürlich nicht zu denken. Die Zuschauer lagen sich zwar nicht im Kuschelpulk schwitzend in den Armen [ich weiß gar nicht, wer dieses Bild zur gängigen Idealvorstelllung eines gelungenen Konzertes hochstilisiert hat…], aber es wurde an den zugewiesenen Plätzen mit ausreichend Abstand sehr ordentlich gefeiert. 


Zur gefühlvollen Ballade Heart Of Stone setzte sich Hannes ans Piano und präsentierte sich stilecht zu I Will Be King im roten Mantel mit Zepter auf einem silbernen Thron. Pyro gab es zwar keine, aber dafür konnten die Zuschauer unflambiert näher an der Bühne sein. 


Die passionierte Bühnenband hinterließ nach ca. einer Stunde und einer fantastischen Show, die ruhig noch länger hätte dauern können, viele glückliche Gesichter. Ein perfekter Auftakt. Aber die Zeit drängte – und wie sehr sie das tat sollten die Zuschauer am Ende noch erfahren.  


Nach kurzer Umbaupause übernahmen Beyond The Black die Bühne. 
Frontfrau Jennifer Haben begann die Show [wie immer] gut gelaunt in einem schwarzen, sehr raffinierten Lackoutfit.  Im Verlauf der Show wechselte sie zu einem traumhaften, feuerroten, langen Kleid. Leider durften die anwesenden Fotografen – wie üblich – nur die ersten drei Songs fotografieren, daher kann ich euch keine Bilder von den beiden anderen, sehr eleganten Abendkleidern zeigen. Das letzte Outfit war ein schwarzes Corsagenkleid.

Genug  Haute Couture – zurück zur Musik:
Die Band agierte auf höchstem Niveau und wirkte genauso hungrig wie die Fans.  Der Funke sprang gleich über.         
Die Musiker kosteten ihre musikalischen Fähigkeiten voll aus und wurden von Licht und Sound gut in Szene gesetzt. Das Publikum bewies nicht nur Feierlaune sondern auch Textsicherheit und bei der charismatischen Bandleaderin saß jeder Ton perfekt. 

Sing meinen Song


Einer vorweihnachtlichen Wette mit Wacken Open-Air Veranstalter Thomas Jensen verdanken wir die beiden fantastischen Acoustic Cover To Hell And Back von Sabaton und The Trooper von Iron Maiden, die beim Publikum richtig gut ankamen. Wackööön…


Auf der gut durchmischten Setliste gab es Songs des letzten Albums Hørizøns, aber auch Altbekanntes. Mit In The Shadows verabschiedete sich die Band zunächst, kam aber für Golden Pariahs und Hallelujah noch einmal zurück auf die Bühne.

Und bei dem letzten Song geschah dann das eigentlich Unfassbare: Pünktlich, was sage ich: um P U N K T 22.00 Uhr wurde der Bühnenstrom abgedreht und die Band musste die letzten wenigen Sekunden „Hallelujah“ unplugged spielen. Die Verabschiedung erfolgte entsprechend abrupt und leise, was nicht nur bei den Besuchern in metallischer Eintracht zu fassungslosem Kopfschütteln führte. Zero Toleranz nennt man das wohl – und so kamen auch die drei lärmgeplagten Anwohner im Agnesviertel auf der anderen Rheinseite, die bereits 1997 erfolgreich wegen Störung der Nachtruhe geklagt hatten, pünktlichst in den Schlaf, ohne zum Beschwerdetelefon greifen zu müssen.
Bleibt nach diesem [fast] rundum gelungenen Konzerterlebnis zu hoffen, dass Veranstaltungen dieser Art nun wieder regelmäßig stattfinden können. Kultur ist systemrelevat! 

Setlist Beyond The Black: Horizons, Hysteria, Songs Of Love And Death, Burning In Flames, Unbroken, Heart Of The Hurricane, Human, To Hell And Back [Sabaton Acoustic Cover], The Trooper [Iron Maiden Acoustic Cover], Written In Blood, Lost In Forever, When Angels Fall, Wounded Healer, In The Shadows; Zugabe: Golden Pariahs, Hallelujah 

Beyond the Black sind:
Jennifer Haben [Gesang]
Stefan Herkenhoff [Bass]
Chris Hermsdörfer [Gitarre, Gesang]
Tobias Lodes [Gitarre, Gesang]
Kai Tschierschky [Schlagzeug]


Kissin‘ Dynamite sind:
Hannes Braun [Gesang]
Ande Braun [Gitarre]
Jim Müller [Gitarre]
Steffen Haile [Bass]
Sebastian Berg [Schlagzeug]


Am 25.07.21 gibt es ein Wiedersehen beim Strandkorb Open Air in Hamburg und am  20.08.2021 sind ebenfalls beide Bands beim Strandkorb Open Air in Nürnberg zu erleben. 

Alle Fotos: Karina – No use without permission/Keine Nutzung ohne Erlaubnis

By Karina

Karina ist für uns an Rhein und Ruhr unterwegs. Sie hört neben Metal auch Irish Folk Punk, Deutsch- und Mittelalterrock. Für gute Musik ist ihr kein Weg zu weit.

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