Interview

Hauptmann „Universe“ von Feuerschwanz über das Feuertanz Festival und der Zusammenarbeit mit Iron Maiden!

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Feuerschwanz als Headliner beim Feuertanz Festival, da mussten wir natürlich versuchen bei der Band einen Termin zu erhaschen, um dazu ein paar Fragen zu stellen. Immerhin ist dieses geschichtsträchtige Gemäuer der Burg Abenberg auch mehr oder weniger der Geburtsort dieser Truppe. Und dieses Gemäuer hat von den ersten Auftritten im Burghof, im Keller und jetzt auf der Hauptbühne als Hauptattraktion, inkl. dem Coronagig 11.O.A so ziemlich alles mitbekommen, was sich um Feuerschwanz dreht. Darum hat es uns sehr gefreut, dass der Hauptmann vor dem Auftritt ein paar Minuten Zeit hatte, um uns ein paar Fragen zu beantworten.

Aus diesem Grund musste ich natürlich nach dem persönlichen Bezug der Band zu Abenberg stellen. „Der Bezug reicht schon zurück bis zum Jahre 2007“ gibt der Hauptmann zu Protokoll, „aber wenn man es genau nimmt, geht es sogar noch etwas weiter zurück. Das erste Feuertanz müsste 2000 stattgefunden haben und ich bin als Hauptmann schon vorher in einer anderen Band unterwegs gewesen, so hab ich dieses Festival schon von Anfang an mitbekommen. Damals war mein größter Wunsch überhaupt mal hier zu spielen, und das hat 2007 mit Feuerschwanz dann endlich, für einen Kasten Bier als Gage geklappt, am Marktplatz wo die Stände sich befinden. Das Jahr darauf hat sich unsere Gage schon auf zwei Kästen Bier verdoppelt. So haben wir drei Jahre hintereinander im Burghof gespielt. Im Jahre 2010 haben wir uns dann auf die Hauptbühne gekämpft, gespielt haben wir zur Mittagszeit und es war sehr heiß, das weiß ich noch. Bis heute haben wir dann auch noch das ein oder andere Mal hier gespielt so dass wir über insgesamt schon auf über zehn Auftritte in Abenberg kommen. Wir haben hier viele lustige, berührende und vor allem auch wilde Erlebnisse gehabt, so dass es natürlich einen tiefen Bezug gibt zum Feuertanz und wir sind immer wieder gern hier.“

Die lustigen, berührenden und vor allem wilden Erlebnisse, die der Hauptmann hier erwähnt, schreien doch nahezu da nochmal etwas nachzubohren. „Wir haben mal nach einem unserer Auftritte beschlossen das wir noch Fotos auf dem Turm machen, also sind wir auf den ganz großen rauf und von da hat man einen guten Ausblick auf die Bühne. Da war es dann schon Mega zu sehen, dass die Band nach uns weniger Zuschauer hatte als wir. Später hab ich aber dann mitbekommen, dass die trotzdem mehr Geld bekommen hat, aber das war in dem Moment egal. Da hat die Freude über unseren Erfolg deutlich überwogen! Das ist natürlich eine kindliche Freude und vielleicht auch nicht so kollegial, aber manchmal bricht es halt einfach aus einem heraus.“

„Hodi und ich haben schon fast alles hier gemacht. Wir haben im Burghof gespielt, wir haben auf einem Ritteressen gespielt, wir konnten damals einfach schlecht Nein sagen, etwas das wir aber inzwischen gelernt haben. Dann haben wir auch schon die Moderation zwischen den Bands übernommen, haben auf der Hauptbühne gespielt und in diesem Jahr 2023 eben auch als Headliner (man sieht dem Hauptmann die Freude darüber deutlich an) und Feuerschwanz sind da, wo sie hingehören!“

Dieser stätige Aufstieg von der ganz kleinen Bühne bis zum Hauptact auch auf großen Festivals wie dem Summer Breeze ist ja nicht jeden vergönnt. Auf die Frage hin, wie die Band reagiert hätte, wenn ihnen jemand diese Karriere vorausgesagt hätte, sprach der Hauptmann „Wow, Du bist engagiert, dann ebnest Du uns jetzt den Weg dazu und bist unser Manager. Ich habe allerdings gelernt, wenn Dir jemand aus der Szene etwas verspricht sich ein prüfender Blick durchaus lohnt. Es kommt leider viel zu oft vor das dir etwas von Leuten versprochen wird, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Aber im Herzen wäre es schon so gewesen das ich gesagt hätte: ja, das ist mein größter Wunsch, aber das schaffen wir nie!“

Weil wir eh schon in der Vergangenheit sind und den Anfangstagen, da waren die Mitglieder noch ganz anders gewandet als heute. Viel bunter und fröhlicher in blau, rot und gelb, wo sind denn die Farben geblieben? „Das stimmt, wir waren mal sehr bunt. Wir haben das aber reduziert als wir beschlossen haben mehr Metal zu machen. Denn wir haben gemerkt die sind gar nicht so bunt angezogen.“ Ebenso knapp war die Antwort nach den alten Songs, die, bis auf ein paar wenige Ausnahmen live ausgeblendet werden. Die ersten acht Alben, was ja schon eine stattliche Anzahl an Liedern darstellt, finden quasi nicht mehr statt. „Ja, bewusste Entscheidung. Nächste Frage bitte!“ ist auch eine Antwort. Das lässt natürlich Raum zu Spekulationen, würde der Hauptmann gern älteres Material gern mal wieder auf die Bühne bringen und der Rest sperrt sich? Oder ist es eher umgekehrt das seine Bandkollegen so manches älteres Liedgut gerne mal wieder spielen würde und der Hauptmann legt ein Veto ein? Wer weiß!

Wenn der Mann mit der tiefen Stimme nicht viel über die Vergangenheit von Feuerschwanz sprechen will, dann vielleicht eher über die Zukunft. Wo würde er denn gerne mal auftreten? „Gerne öfter auf Wacken, bisher hatten wir da so zwei Uhr Auftritte, das würd ich gern mal so um 21:00 spielen.“ Also auch da einen Headliner Slot, anstelle von Iron Maiden dann Feuerschwanz zentral auf den Flyern des W.O.A.? „Die sind dann halt in einer anderen Stadt, deswegen spielen dann Feuerschwanz an deren Stelle. Was auch nicht schlecht wäre, eine Zusammenarbeit mit Maiden, so nach dem Motto „Run To The Met“ oder „Fear Of The Beer“, so was in der Richtung. Das wäre doch mal was!

Aha, denk ich mir, bei der Vergangenheit und der Zukunft ist er etwas Gesprächiger. Da frag ich doch mal gleich nach dem Jahr 2024 indem Feuerschwanz ihren zwanzigsten Geburtstag feiern, vielleicht kann ich ihm ja da entlocken, was so alles geplant ist. „Wir reden schon darüber und haben auch schon ein paar Pläne, was das angeht, allerdings darf ich darüber noch gar nicht sprechen. Natürlich ist das Jubiläum etwas besonderes und natürlich wollen wir da auch was machen, aber was will noch nicht verraten werden.“

Gerne würde ich da noch etwas weiterbohren und nachhaken, aber die Zeit läuft davon. So komme ich langsam zum Ende meiner Fragen (und ehrlich gesagt hatte ich auch nicht mehr vorbereitet), aber die eine die muss natürlich sein. „Welche Frage darf man dem Hauptmann Feuerschwanz denn in zehn Jahren stellen?“ „Nun,“ antwortet er im tiefsten Bariton „ geht’s noch? Kannst Du in der Rüstung überhaupt noch performen? Was ja schon mal ein Ziel wäre“. Das wäre was, den Frontmann in eine Alurüstung stecken, das ganze leichter machen, so hätten wir dann den Hauptmann Aluschwanz. Er geht dann sogar noch weiter, „In zwanzig Jahren könnte man ja nach unseren Raumschiffen fragen, die wir dann auf der Bühne haben. Vielleicht gibt es dann auch Hauptmann Universe, oder so? Aber dann natürlich auch mit mittelalterlichem Bezug, das darf man nicht vernachlässigen. Was dann in dreißig Jahren sein wird weiß ich aber noch nicht genau, da ist noch alles offen.“

Nachdem das geklärt war, bleibt nur noch das Schlusswort an die Fans, auf die der Hauptmann von allein zu sprechen kommt, ohne die Feuerschwanz nicht da wären, wo sie sind. Feuerschwanz sind ja schon eine Fangeburt. Ohne den Zuspruch wären wir nie so weit gekommen, so unperfekt wie wir zu Beginn Musik gemacht haben. Wir waren bunt, aber haben gerockt. Nur durch den Support der Fans konnten wir überhaupt so wachsen, und Anfangs überhaupt überleben. Und das ist wirklich einen Dank wert. Zum Teil wurden wir aber auch gehasst, weil wir so schrill waren. Ist auch ok, uns muss nicht jeder mögen. Aber jetzt ist es an der Zeit, wo wir alle mit reinnehmen, auch die, die uns damals gehasst haben finden uns langsam besser. Es geht jetzt nicht in Richtung Mainstream, aber wir sind doch etwas Massenkompatibler geworden. Das würde ich noch gern mit unseren Fans teilen, danke dafür!“

Der Hauptmann mit unserem Schreiberling im Gespräch auf Burg Abenberg

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Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, Trash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Bei was es mir allerdings die Zehennägel aufstellt ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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