Genre: Alternative Rock
Land: Deutschland
Die Jungs von Flash Forward haben in den letzten Monaten vor allem auf Tik Tok die Werbetrommel für ihr neues Album gerührt. Ständig bezeichnete sich die Band hier selbst als Pop-Punk. Als Pop-Punk hätte ich sie aber nicht eingestuft, wollte aber natürlich noch abwarten bis ich dann „Endings = Beginnings“ komplett hören konnte. Vorweg muss ich sagen: „Endings = Beginnings“ hat mit Pop-Punk nur ganz, ganz wenig zu tun. Traurig muss aber trotzdem keiner sein. „Endings = Beginnings“ ist das beste Alternative Rock Album das ich seit Jahren gehört hab.
Schon der Opener, Paradise, ist mega gut gewählt. Nur gestützt durch die elektronisch verfremdeten Vocals. Es wird in nur knapp einer Minute schon eine richtig spannende Stimmung erzeugt. Das folgende Young Blood legt gleich mit ordentlich Power. In den Strophen metalt sich der Bass durch die Ohren, während die Riffs im Hintergrund eher entspannt, ja schon fast verträumt daher kommen. Die Vocals sind wieder richtig fein am Punkt und gehen schnell in die Ohren.
Das Instrumentale Intermezzo Nummer 1, Endings, klingt verdächtig nach Enter Shikari. Schöne elektronische Melodien, feine Beats eine echt gute Auflockerung des Albums.
Auf Drowning Underwater haben sich die Jungs Unterstützung von We Were Sharks und Breathe Atlantis geholt. Wenig verwunderlich also die härteste Nummer des Albums. Der Song badet förmlich im Melodischen Metalcore (großteils aber ohne Screams). Mit Einsatz der Featuregäste zum Ende hin wird das Metalcorebiest vom Stapel gelassen und das ohne den Groove zu verlieren. Wirkt sehr homogen. Gern mehr davon.
Für mich haben 30 Seconds To Mars mit „This Is War“ eines der stärksten Alternative Rock Alben ever veröffentlicht. Das die Jungs von Flash Forward ändern könnten beweist auch noch gleich Over You. Beginnend als Ballade, bekommt der Song einen unfassbar stimmigen elektro Beat spendiert und entwickelt sich zu einer unfassbar intensiven Nummer, in der vor allem die Drums einen extrem großen Teil der Magie für sich beanspruchen.
Für mich der vermutlich beste Song des Albums verbirgt sich hinter Cotton Candy Clouds. Ich bin ganz ehrlich, etwas fehlen mir die Worte um zu beschreiben was ich hier höre. Nicht das die Jungs hier weiß Gott wie viele Stile reinpacken, aber es passiert echt viel. Der Refrain ist zum Heulen schön. Die Instrumentals gehen total unter die Haut. Einfach ein Genuss diesen Song zu hören, in diesem Sinne gleich mal Repeat gedrückt.
Das zweite Instrumentale Intermezzo, Beginnings, geht eine deutlich nachdenklichere Richtung als Endings. Von einem Piano getragen werden immer wieder elektronische Elemente eingespeist, die mich immer wieder an Bring Me The Horizon zur „AMO“ Ära denken lassen.
Nur in wenigen Momenten klingt die Band noch so wie auf dem Vorgänger „Golden Rust“. Heartclash ist einer dieser Momente. Tatsächlich catcht er mich nicht ganz so wie andere Nummer ist aber ohne Frage eine schöne Alternative Nummer.
Mit No Use endet nun Album Nummer 5. Hier wird an großen Melodien nicht gespart und ordentlich auf den Putz gehaut, mit einem so unfassbar schönen und verträumten Refrain, das es schon fast einen Sünde gleich kommt. Jeder der Jungs gibt hier noch einmal alles und das hört man. Ein enormes Sound Potpourri und zum Ende vielleicht auch doch noch eine kleine Prise Pop-Punk. Im Endeffekt ist es aber auch völlig Latte, die Musik erreicht mich. Mehr brauch ich nicht.
Fazit:
Flash Forward retten nicht Pop-Punk, mit Bands wie City Kids Feel The Beat und Me On Monday ist das auch nicht nötig. Anstatt den Pop-Punk zu retten, ist „Endings = Beginnings“ ein exzellentes Alternative Album geworden.
Gut möglich das man das hier auch als Album für die Ewigkeit bezeichnen kann. Es sind so viele hervorragende Melodien und Texte darin versteckt, man kann sich eigentlich nicht satt hören. „Endings = Beginnings“ catcht, motiviert, weckt Emotionen und ist einfach sowas von unfassbar gut.
Flash Forward sind die nächste Band die zeigt das sich Deutschland international nicht verstecken darf. Solche Qualität habe ich seit Jahren auch von keiner internationalen Band mehr gehört. Ich ziehe meinen Hut und hoffe das die Band nun richtig durchstartet.
Ich vergebe 10 von 10 Bängs.
„Endings = Beginnings“ erscheint am 9. Dezember via Uncle M Music und wird als Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Tracklist:
1. Paradise
2. Young Blood (feat. Between You & Me)
3. Bloodshot Eyes
4. Endings
5. Drowning Underwater (feat. We Were Sharks und Breathe Atlantis)
6. Over You (feat. As December Falls)
7. Out Of Love
8. Cotton Candy Clouds
9. Criminals
10. Saviour
11. Beginnings
12. Heartclash
13. No Use