Genre: Blues, Country, Folk, Punk
Land: Australien
Ich möchte eigentlich die Pandemie nicht so oft erwähnen, wie ich das in letzter Zeit leider mache. Jedoch muss man hier in diesem Fall das Wort mit C wieder einmal in den Mund nehmen. Wäre dieser ganze Mist nicht passiert, hätten wir so manch interessante Live Auftritte nicht gesehen. Zwar vor einer leeren Halle, jedoch mit einer, wie ich finde, ganz speziellen Atmosphäre. Während in der letzten Zeit viele Bands Live Alben aus Pre-Corona Zeiten veröffentlicht haben, gehen Cash Savage & The Last Drinks einen anderen Weg. Sie veröffentlichen mit „Live At Hammer Hall“ ein Live Album zu einem Lockdown Konzert.
Mir war die Band bisher kein Begriff, so klang für mich „Live At Hammer Hall“ wie ein dreckiges, kratziges Studio Album. So klar und differenziert waren die verschiedenen Elemente der Combo abgemischt.
Wirft man einen Blick auf die Tracklist, wirkt dieses Set zwar doch sehr kurz mit nur zehn Songs, jedoch ist jeder einzelne davon relativ lang, wodurch wir 50 Minuten neuartige Livemusik geboten bekommen.
Stilistisch irgendwo zwischen Blues, Country, Folk und Punk werden die Tracks gezockt, wobei sicherlich die Stimme von Cash Savage das markanteste Element darstellt. Wüsste ich nicht, dass er ein Australier ist, würde ich sagen, hier keift ein Irländer dahin, der vielleicht schon etwas zu tief ins Glas geblickt hat. Seine sehr emotionale Reibeisenstimme lässt mich mehr als ein Mal an die Rock Giganten Led Zeppelin denken. Abschließend lässt sich aber nicht genau beurteilen, ob es am Sound oder an der Stimme liegt, dass diese Band immer wieder in meinen Gedanken auftaucht.
Mein Highlight ist ohne Frage Better than That, die einzige Nummer, von der ich mir auch die Studioversion angehört habe. Und hier muss man sagen, was die Band live hier abfeuert, toppt die bekannte Version noch einmal um Längen. Die Reibeisenstimme von Cash kommt hier um einiges besser heraus und auch instrumental wird ein kleines Feuerwerk abgefackelt. Treibende Drums, ein ziemlich schnelles Pianospiel und fette bluesige Riffs sorgen zusammen für ein insgesamt leicht disharmonisches Feeling, welches aber wunderbar passt.
Das Album kommt ohne irgendwelche Schnitte aus und fügt die Songs immer wunderbar ineinander zusammen. Ein Live Album, wie man es sich vorstellt. Wie aus einem Guss werden uns Instrumente, Vocals und Gang Vocals um die Ohren gehauen.
Fazit:
Bei all dem Mist, den wir C zu verdanken haben, sind gerade solche Alben wie „Live At Hammer Hall“ ein Lichtblick. Klar, es ist kein gewöhnliches Live Album, vermittelt aber trotzdem gekonnt die Atmosphäre aus den Hallen dieser Welt.
Ich vergebe 8 von 10 Bängs.
„Live At Hammer Hall“ erschien am 27. November via Glitterhouse Records und ist als Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich.
Line-Up:
Cash Savage – Vocals/Guitar
Joe White – Guitar
Jess Zubkevych – Guitar
Kat Mear – Fiddle
Rene Mancuso – Percussions
Nick Finch – Bass
Tracklist:
1. Falling, Landing
2. Rat a-tat-tat
3. February
4. Human, I Am
5. Good Citizens
6. Better than That
7. Collapse
8. Fun in the Sun
9. Sunday
10. Pack Animals
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