Genre: Indie, Funk, Alternative

Land: Deutschland

Credit: Sylwester Pawliczek

Erst 2018 gegründet, erscheint mit „Yesterday´s Children“ bereits die zweite EP der Newcomer Call Us Janis. Hört man sich den Fünf Track Dreher an, merkt man aber nicht, dass es sich hier um eine doch noch recht frische Band handelt.

Bereits der Opener Ecstasy spielt gekonnt mit extrem vielen verschiedenen Facetten. Im Kern eine Indie Nummer, die mit groovigen Basslines angereichert wird. Ecstasy entpuppt sich dazu im Refrain als Titeltrack der EP, der mit den Worten „We are Yesterday´s Children again“ einleitet. Ein besonderes Schmankerl sind die Vocals, die mich an Bene (Brew Berrymore) erinnern.

Das folgende Bullet setzt nicht nur die groovigen Basslines wieder sehr präsent ein, sondern räumt auch den Drums mehr Platz ein. Stilistisch bewegen wir uns in einem ähnlichen Bereich wie auch schon bei Ecstasy, jedoch zieht der Track in Bezug auf die Härte etwas an. Wie auch beim ersten Track brennen sich die Lyrics direkt in die Gehirnwindungen ein.

Mit einer ordentlichen Portion Funk und einem Klavier im Gepäck kommt Drifting Apart daher. Eine Kombination, die sehr ungewöhnlich anmutet und auch im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig wirkt. Spätestens beim zweiten Hören aber geht man definitiv steil zum Sound. Zum Ende bekommen wir dann auch noch ein Solo geboten, das wunderbar in den Indie-Kosmos passt.

Was fehlt eigentlich selten auf einer Veröffentlichung? Natürlich eine Ballade. Dafür hat es auf „Yesterday´s Children“ zwar nicht ganz gereicht, aber mit 997 bekommen wir den wohl tanzbarsten Liebessong ever. Da ich zunächst etwas verwirrt war, was uns die Jungs mit dem Titel 997 sagen wollen, habe ich mal im World Wide Web gesucht, wofür die Zahlenkombination stehen könnte und wurde beim Porsche 997 fündig. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „You are my 997. Made in USA“ wird im Refrain gesungen und nun ergibt das alles auch Sinn. Der Song ist mein persönliches Highlight, bei dem der Groovefaktor inklusive funkiger Riffs auf die Spitze getrieben wird.

Mit Pictures endet der vielversprechende Dreher dann auch leider schon wieder. Hier kommt ein Frauenchor zum Einsatz, der dem Song ein gewisses Stadionfeeling verleiht und uns gerappte Vocals um die Ohren haut. Auch wenn sich der Track durchaus steigert und einen guten Abschluss bekommt, hätte hier in punkto Länge (Pictures ist gerade einmal 2:19 Minuten lang) gerne noch etwas mehr kommen können.

Fazit:

Der Pressetext machte mit Vergleichen zu Leoniden schon Bock auf die Songs. Für mich übersteigt das Endprodukt aber ganz klar meine Erwartungen. Man bekommt fünf Songs geboten, die unfassbar mitreißen und nicht nur einmal kamen mir positive Assoziationen zu den Jungs von Brew Berrymore in den Sinn.

„Yesterday´s Children“ ist eine Indie Perle, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Ich vergebe 9 von 10 Bängs.

neun von zehn

„Yesterday´s Children“ erscheint am 26. Februar via MACHMA MUKKE und wird als CD, Digitales Album und Stream erhältlich sein.


Line-Up:

Jannik Jobst – Bass

Niko Kälber – Guitar/Rap

Jakob Lueg – Leadguitar

Jaro Huber – Leadvocals/Guitar

Joel Huber – Drums


Tracklist:

1. Ecstasy

2. Bullet

3. Drifting Apart

4. 997

5. Pictures


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By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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