Genre: Progressive Rock, Math Rock, Post-Hardcore

Land: Belgien

Credit: Geert Braekers

Brutus ist ein Trio aus Belgien, welches nach den beiden Alben „Burst“ (2017) und „Nest“ (2019) nun ihr erstes Live Album abliefern und was für eines das ist. Ich finde Brutus ist eine besondere Band. Die Sängerin der Band ist nämlich gleichzeitig auch Drummerin der Band. Eine Kombination die nicht nur spannend sondern auch nicht wirklich häufig ist. Sicherlich gibt es eine Handvoll singender DrummerInnen, dennoch ist das immer noch eine Seltenheit.

Was erwartet uns hier nun? Prog Rock, Math Rock, Post-Hardcore. In diese Genre soll man die Band einordnen können, wobei für mich ganz klar der Fokus auf dem Prog liegt. Ebenso wie einige der Songs mit knapp fünf Minuten durchaus recht lang sind. Bei gewissen Songs liegt das sicherlich an dem Live Aspekt, wie zum Beispiel beim straken Opener.

Fire leitet mit den Pfiffen und dem Jubel der Fans, gefolgt vom atmosphärischen Intro ein. Bis dann die Stimme von Stefanie Mannaerts das Zepter in die Hand nimmt und mit einem tollen Hall auf den Vocals (den sie oft verwenden) die Atmosphäre noch einmal intensivieren. Bis dann der Knopf aufgeht dauert es insgesamt drei Minuten. Aus dem ruhigen Anfang entwickelt sich dann ein kleines Riff-Monster, dessen Drumming in den Vordergrund gestellt wird.

Nachdem Fire doch eher zurückhaltend wirkte gehen sie mit Cemetery in die Vollen und bieten hier von allem mehr. Mehr Tempo, mehr Härte, mehr Variation bei den Vocals. Außerdem macht das ganze Soundkonstrukt einen wesentlich disharmonischeren Eindruck, was noch einmal der Intensität zugutekommt.

Jede Nummer hat etwas zu bieten was sie interessant macht, oft ist es einfach das Zusammenspiel von Vocals und Instrumenten oder auch die starken Basslines (Drive), das Chaos (Justice de Julia II), die minimalistische und extrem dichte Atmosphäre (Space) um nur einige Beispiele zu nennen.

Mein persönlicher Favorit des Live Albums ist aber ganz klar War. Ähnlich wie auch schon Fire steigert es sich wunderbar, schafft es aber mit einem noch drastischeren Break im Sound in Richtung Härte noch einmal mehr zu begeistern als der Opener. Vor allem das die Instrumente erst nach und nach dazu gefällt mir hier ausgesprochen gut.

Fazit:

Brutus scheinen eine wirklich starke Live Band zu sein. Was ich hier gehört habe hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen, so gut das sicherlich auch die Studioalben der Band in meine Sammlung wandern werden.

Ich vergebe 8,5 von 10 Bängs.

„Live In Ghent“ erscheint am 23. Oktober via Hassle Records und wird als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.


Line-Up:

Stefanie Mannaerts – Drums/Vocals

Peter Mulders – Bass

Strijn Vanhoegaerden – Guitar


Tracklist:

1. Fire

2. Cemetery

3. Horde II

4. Drive

5. War

6. Justice de Julia II

7. Child

8. Space

9. Techno

10. Distance

11. All Along

12. Sugar Dragon

13. Baby Seal

By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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