Genre: Emo, Alternative Rock, Metalcore, Trap, Pop-Punk

Land: Deutschland

Credit: Katharina Aigner

Es gibt wohl für jeden solche Bands, denen man einfach aus der Hand frisst. Eine dieser Bands ist für mich Lonely Spring aus Passau. Schon einige Male berichtete ich von dem Schaffen der Newcomer und nach langer Vorbereitungen ist es nun soweit und der Release des Debut Albums ist zum Greifen nah.

Doch von Anfang an: Wer bisher noch nichts von der Band gehört haben sollte, der kann hier und hier meine Reviews zu den ersten beiden Parts des Albums nachlesen, da ich in der folgenden Review nur auf die neuen und letzten Songs eingehen werden.

Nach ihrer „Truth Be Told“-Demo, die leider absolut vergriffen ist (macht da bitte nochmal was Jungs!), der Sony-Debut EP „Lovers & Strangers“ und der „Berlin Therapy“-EP, steht mit „Change The Waters“ das zwölf Tracks umfassende Debut Album an. Stilistisch wurde sich auf den bisherigen acht Songs schon gut ausgetobt und doch haben sie sich gerade in den letzten Songs noch einmal deutlich mehr ausgetobt.

Eingeleitet wird das letzte Drittel von Fix Me. Eine Nummer, die man schon kennen könnte, da dies wohl die letzte Single vor dem Release von „Change The Waters“ sein wird. Einige Trap-Elemente können aber nicht über den Core, der dem Song inne wohnt hinweg täuschen. Musikalisch ähnlich wie auch der Titeltrack Change The Waters mit ordentlich Druck und auch wieder einigen ganz, ganz feinen Screams. Für mich stellt Fix Me bisher ganz klar die größte Überraschung dar, da ich nicht damit gerechnet habe, dass wir noch einen Track bekommen, der sogar sehr viele Screams nutzt.

Ich mag es total wie Lonely Spring immer wieder Brücken zur eigenen Vergangenheit bauen. Zu erst aufgefallen ist mir dies im Opener des Albums, Satellite, hier wird Underwater gesungen. Fans wissen natürlich, dass Underwater ihr erster größerer Hit war. In You Let Go singt Jules: You let go cause we started out as strangers. Für mich eine direkte Referenz an Strangers den Quasititeltrack der „Lovers & Strangers“-EP. So weit so gut, aber wie klingt You Let Go nun? Ich bin geneigt zu sagen, dass das der beste Song der Bandhistorie sein könnte. Für mich auf Grund des Spannungsaufbaus ganz klar der perfekte Opener für die kommenden Live-Auftritte der Band. Der Beginn ist durch seinen sehr elektronischen Einstieg tatsächlich schwierig und hat für mich viel von den aktuell sehr gefragten Mumble-Rappern. Im Refrain wird aber dann wieder an Drums und Gitarre ordentlich Gas gegeben und Jules und Simon singen auch wieder gemeinsam. Doch der beste Part des Songs ist im Ende der zweiten Strophe zu verorten. Hier wird das erste Mal auf die ikonische Kopfstimme verzichtet und es ist so, so schön. Eine Seite die der Band wunderbar steht.

Schwierig gestaltet sich auch der vorletzte Track California, der anfangs ganz klar die Stimmung der „Berlin Therapy“-EP einfangen will. Akustikgitarre und atmosphärische Beats zusammen mit leicht gerappten Vocals gestalten die ersten beiden Minuten etwas kompliziert und wirken durchaus unharmonisch. Mit weiterem voranschreiten des Tracks wird dieses anfängliche Manko aber auch wieder behoben. Gerade die letzte Minute ist wieder einsame Spitze.

Ein Klavier leitet dann auch leider bereits das Ende von „Change The Waters“ ein. Nachdem California und You Let Go teils großen Fokus auf elektronische Beats gelegt haben, ist Alive die Rückbesinnung auf den Rock. Irgendwo zwischen den alten You Me At Six und Sleeping With Sirens werfen uns die Jungs noch mal einen Hit vor die Füße, der noch mal so ziemlich alles verbindet was Lonely Spring ausmacht. Ein gelungener Abschluss des ersten von hoffentlich sehr vielen Alben.

Fazit:

Was soll ich als absoluter Fanboy zum Album sagen? Ich habe nicht bekommen, was ich erwartet habe, sondern viel mehr. Wir haben Tracks die ganz klar Richtung Mainstream schielen, andererseits aber auch Songs die ganz klar ein anderes Publikum ansprechen. Im Sound der Band merkt man ganz klar eine Entwicklung.

Für mich ohne Frage bisher das Album des Jahres und deshalb ganz klar 10 von 10 Bängs wert. Danke Jungs, macht weiter so!

zehn von zehn

„Change The Waters“ erscheint am 17. September via Ivorytower Entertainment und wird als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.


Lonely Spring sind

Jules Fuchs – Vocals/Guitar

Simon Fuchs – Bass/Vocals

Manu Schrottenbaum – Guitar

Madsn Angerer – Drums


Tracklist:

1. Satellite

2. Baby feat. Emmy Mack (RedHook)

3. Runaway

4. Oh K

5. Hell(O)

6. December

7. Change The Waters

8. Honesty

9. Fix Me

10. You Let Go

11. California

12. Alive


Lonely Spring auf Facebook

Lonely Spring auf Instagram

Linktree

By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

Related Post