Rock Hard 2019 - Gelsenkirchen

Innerhalb der letzten Tage und Wochen hat sich die Welt verändert. Täglich lesen wir von hunderten Toten, von tausenden Neuinfektionen mit dem Corona Virus auf der ganzen Welt. Beinahe täglich gibt es neue, gesetzliche Einschränkungen.

Diese betreffen alle Menschen auf der ganzen Welt. Auch die Konzertbranche ist aufs Schwerste getroffen. Täglich werden Konzerte, Tourneen und Festivals abgesagt, und viele fragen sich, was im heurigen Sommer passieren wird.

Alleine an den ersten zwei Juni Wochenenden stehen, neben zahllosen kleineren Veranstaltungen, drei der größten Festivals im deutschen Sprachraum an. In Deutschland gibt es das Doppelfestival Rock im Park und Rock am Ring, in der Schweiz das Greenfield Festival in Interlaken und in Österreich das Nova Rock.

Rock Hard 2019 – Gelsenkirchen

Bis zu 300.000 Menschen würden alleine diese Festivals stürmen, und ihren Idolen dichtgedrängt zujubeln. Zusammen mit den vielen kleineren Veranstaltungen an diesen zwei Wochenenden käme man auf weit über 500.000 Besucher, die die momentan bestehenden Abstandsregeln sicherlich nicht einhalten (könnten).

Was mit dem Virus passiert, wenn viele Menschen gemeinsam feiern, sich berühren, umarmen, die Hände schütteln, also einfach Kontakt haben, zeigen die momentan erschreckenden Zustände im französichen Elsass. Mitte Februar fand dort ein Kirchentreffen mit rund 2000 Teilnehmern statt. Die aktuelle Situation schildert die Tageszeitung der Standard wie folgt:

„Warum das Elsass so hart getroffen ist, steht mittlerweile außer Zweifel: Die Ansteckung rührt von einem evangelischen Kirchentreffen in Mulhouse, wo vom 17. bis 24. Februar 2.000 Gläubige beteten, fasteten, sich die Hand gaben, sich umarmten. Danach verbreitete sich das Coronavirus wie ein Lauffeuer. Mangels Adresslisten konnten die Teilnehmer aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz nicht einmal kontaktiert werden.

Viele liegen nun in den Spitalbetten Ostfrankreichs. Die Region zählt bereits hundert Virustodesopfer, und der Zähler steigt ohne Unterlass. Die 300 Plätze auf den Intensivstationen der öffentlichen Spitäler von Mulhouse, Colmar und Straßburg sind einzig mit Corona-Kranken belegt. Und sie genügen längst nicht mehr, wie Marc Noizet, Chef der Intensivstation in Mulhouse, schon Anfang Woche klargemacht hat.“

Bei aller Liebe zu Konzerten und Festivals. Angesichts dieser Worte möchte ich nicht in der Haut der Behörden stecken, die wenige Wochen nach dem (hoffentlichen) Ende der umfassendsten Schutzmaßnahmen und Einschränkungen, die Europa seit 1945 erlebt hat, ihren Segen und die Zustimmung für Großveranstaltungen geben müssen.

Das Argument, daß das Virus eventuell, wie die Grippe, eine Sommerpause macht, und saisonal auftreten könnte, kann man mit einem Gegenargument leicht infrage stellen. Auf der südlichen Halbkugel ist momentan Sommer, bzw. Herbst. Trotzdem macht das Virus auch vor diesen Ländern nicht halt.

Daß die ganze Branche, die Szene und die Fans von der Situation massiv betroffen sind, haben wir schon mehrfach berichtet. Keiner kann in die Zukunft schauen, aber momentan sieht es für die Konzertbranche düster aus.

Gerne könnt ihr Eure Meinung und Argumente zu diesem Artikel mitteilen. Wir landen Euch ein, auf Facebook und Instagram Eure Kommentare abzugeben.

Auch wenn die Prognosen nicht gerade aufmunternd sind:

Schaut auf Euch und Eure Lieben, haltet Euch an Regeln und Vorschriften, und… BLEIBT GESUND!

Quellen:

Der Standard, 20. März 2020: https://www.derstandard.at/story/2000115979424/corona-dramatische-lage-im-elsass

Regioactive.de, 19. März 2020: https://www.regioactive.de/spezial/2020/03/19/livemusik-und-festivals-stehen-2020-vor-dem-aus-3S9Kz7K7gc?fbclid=IwAR3xVvhHyRZGo-Us7WyaaJsaukHbAAPc2UMHcdK0eJEUrWkOXOTZMJBoydg

Bundeskanzleramt der Republik Österreich, 18. März 2020: https://www.facebook.com/Bundeskanzleramt.gv.at/photos/a.1640350472711450/2952649144814903/?type=3&theater

By Uli

Seit den 90er Jahren journalistisch unterwegs. Sehr schlechter Schlagzeuger mit deutlichen Rechtschreibschwächen. Mitbegründer der legendären Punkrockband "The Ketchup Boys", welche 1989 ihren einzigen Auftritt hatte. Spricht mehrere Sprachen, kann einhändig Fahrrad fahren und mag Musik.

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