Wretch aus Ohio existieren bereits seit 1983, haben aber damals schon nicht den Sprung aus dem Untergrund geschafft, obwohl man für den gewünschten Erfolg sogar einen Umzug nach L.A. in Kauf nahm. Aber die Dinge entwickelten sich nicht im Sinne der damals jungen Band, und sie brach auseinander. Erst 2004 brachte die inzwischen wiederbelebte US Metal Formation eine vollständige CD über Auburn Records heraus und konnte etwas Aufmerksamkeit erregen, was ihnen auch einen Auftritt 2007 beim Headbangers Open Air in Deutschland einbrachte. 2013 nahm sich das deutsche Pure Steel Records Label ihrer an, und seitdem wurden drei weitere Alben auf die US Metal Fangemeinde losgelassen.
Ich schätze aber mal, dass der am 15. 03.2019 ebenfalls auf Pure Steel Records erscheinende Dreher nichts am Schicksal der Jungs aus Ohio ändern wird. Stilistisch gibt es US Metal der alten Schule auf die Ohren, der sich am ehesten mit Helstar oder frühen Riot vergleichen lässt. Aber schon der Opener „Man or Machine“ zeigt gnadenlos die Schwächen des Albums auf. Allerweltsriffs und ein Sänger, der mit seiner hohen Stimme an James Rivera erinnert, ihm aber nicht annähernd das Wasser reichen kann, was in dieser extremen Stimmlage ein echtes Handicap ist. „Destroyer Of Worlds“ und „Strike Force One“ sind absolute Langweiler ohne echte Spannung. Bezeichnenderweise ist das Judas Priest Cover von „Steeler“ als Höhepunkt der 10 Stücke umfassenden Scheibe zu nennen, was das schwache Songwriting nur allzu deutlich macht. Mit „The Inquisitor“ hat man noch ein dreiteiliges Stück, das zumindest eine gewisse Spannung halten kann und ein paar brauchbare Leads und Rhythmuswechsel vorzuweisen hat. US Metal Allessammler dürfen da gerne eine eigene Meinung bilden, aber von mir gibt es lediglich magere 5/10 Bängs für das Durchhaltevermögen der Truppe.
Eine kleine Europa Club Tour für „Man or Machine“ ist für März angesetzt.