Rückbesinnung, noch mal durchdenken und wieder angreifen, so in etwa könnte man den Titel des mittlerweile siebten Studioalbums der dänischen Senkrektstarter Volbeat interpretieren. Seit dem Debütalbum „The Strength – The Sound – The Songs“ aus dem Jahre 2005 ging es für die Mannen um Michael Poulsen stetig auf der Erfolgsleiter bergauf. Mittlerweile ist das mit etlichen Awards und dem Echo ausgezeichnete Quartett Dänemarks erfolgsreichster Musikexport. Ein solcher Erfolg bringt natürlich auch Neider und Altfans, welche die kommerzielle Entwicklung des originellen Sounds zwischen Metal, Punkrock und Rock ’n‘ Roll nicht gutheißen, auf den Plan, um der Band eine Anbiederung an den Massenmarkt vorzuwerfen. Außerdem ist es das erste Album für Neu-Basser Kasper Boye Larson, der seit 2016 in der Band spielt. Inwieweit ist der neueste Streich aus dem Hause Volbeat also der geglückte Spagat zwischen Kommerz und Authenzität?
Mit Songs wie dem Opener „Last day under The Sun“, der auch schon als Single ausgekoppelt wurde, bekommen erst einmal die Mainstream Fans neues Futter, bevor „Pelvis On Fire“ für Fans der ersten Stunde ein versöhnlicher Rocker sein dürfte. Mehr kerniges Futter wird auf Songs wie den härteren Rock ’n‘ Roll Nummern „Die To Live“ – mit Gastsänger Neil Farlon (Clutch) -, „Sorry Sack Of Bones“ oder „Cheapside Sloggers“, mit einem schicken Solo von Gary Holt (Slayer, Exodus) serviert. Einige Songs bewegen sich im Midtempo Bereich, wie die für mich eher belanglosen „Maybe I Believe“, „The Awakening Of Bonnie Parker“ oder auch „Cloud 9″. Natürlich bekommen auch die Stadiongänger und Fans von „For Evigt“ mit „When We Were Kids“ und „7:24“ (das ist die Uhrzeit der Geburt von Poulsens Tochter) zwei seichte Nummern im Breitwandsound spendiert.
Auf der Special Edition gibt es neben verschiedenen Demoversionen noch zwei non-Album-Tracks, wie dem wirklich coolen Rocker „Immortal, But Destructible“ und einem weiteren Midtemposong „Under The Influence“ zu hören. Volbeat haben ihren ureigenen Sound auf „Rewind – Replay – Rebound“ weiter kultiviert und dürften auch auf der kommenden Tour keine Probleme haben, die großen Stadien wieder füllen. Für mich ist es ein gutes Album mit ein paar neuen Feinheiten, wie dem hämmernden Honky Tonky Klavier im Jerry Lee Lewis Stil bei „Die To Live“, dem breiteren Einsatz des Harlem Gospel Chors und der Background Sängerin Mia Mia. Das ergibt für mich unterm Strich noch knappe 8/10 Bängs.
„Rewind – Replay – Rebound“ ist seit dem 02. August Universal Music als CD, Ltd. Deluxe Edition 2CD, 2 LP Vinyl (14 Songs/Gatefold/180gramm/black Vinyl /MP3Downloadcode) Ltd. Fanbox ( Metalbox 195 x 195 x 65 mm Ltd Deluxe Edition 2CD / Box.plus Volbeat Klapp Kamm und Volbeat Schiebermütze „62“) erhältlich.
Volbeat:
Michael Poulsen – Guitar/Vocals
Jon Larsen – Drums
Rob Caggiano – Guitar
Kaspar Boye Larsen – Bass
Michael
Baujahr '67. Metalhead seit 1979. Musikalische Vorlieben: NWOBHM, Power Metal, Epic Metal, Bombast Metal, Doom, Melodic Death Metal, Alternative Rock, und alles dazwischen, Hauptsache es ist authentisch! Michael ist unser "wandelndes Musiklexikon". Es gibt nichts, was er nicht weiss. Wahrscheinlich sogar die Anzahl der Leberflecke von Elvis´ verstorbenen Zwillingsbruder Aaron!