Genre: Gothic Metal, Dark Rock, Hard Rock
Land: Deutschland
Manchmal täuscht das Äußerliche über die Inneren Werte, also die Musik. Schaut man sich die Jungs von The Fright an könnte man meinen man hat es mit einer waschechten Black Metal Band zu tun. Weiter könnte man bei The Fright aber nicht fehlen. Und auch der Banner des Gothic passt nur bedingt. Was ganz klar zu hören ist ist die Breite des Sounds. Ich bin ganz ehrlich: Gothic, Dark Rock oder wie man es auch immer nennen will ist prinzipiell nicht mein Ding. Sind wohl nicht die besten Voraussetzungen für eine Review, musikalisch bin ich aber immer so gut es geht offen. Das kann oft eine Pleite sein oder, wie im Fall von „Voices Within“, ein Glücksgriff.
Der Opener Disbelief ist mit seinen knapp über fünf Minuten alles andere als kurz, dümpelt zum Glück aber nicht wirklich dahin. Nach dem feinen Intro, bestehend aus Piano und Gitarre, lockern die Vocals das Geschehen schon etwas auf und erinnern eigentlich direkt an Andy Biersack (Black Veil Brides). Alle Instrumente entzünden ein kleines Inferno und zeigen was wir erwarten dürfen: Rock, der mit minimalen Black Metal Momenten verbündelt ist um die Atmosphäre zu intensivieren (inklusive ein paar Backing Screams) und lässt so den Song trotzdem angenehm kurzweilig wirken.
Musikalisch irgendwie gänzlich anders klingt schon Illusion. In den Strophen etwas Country von The BossHoss und im Refrain irgendwie Depeche Mode. Besagter Refrain ist zu dem einfach nur genial. Ein verdammter Ohrwurm der sich umgehend in die Gehörgänge frisst.
Fette Riffs knallt uns Miracle um die Ohren, das mich immer wieder auch an Avenged Sevenfold denken lässt und doch haben The Fright hier einen ganz eigenen Kern zu bieten, der auch sicherlich immer wieder in Richtung Hard Rock schielt. Wenn auch nur vocaltechnisch, da werden aber Stücke raus gehauen das man nur den Hut ziehen kann.
Ich bin ein großer Fan von instrumentalen Intros (wenn sie nicht gar zu lange sind, versteht sich), genau deshalb gehört das wunderschöne und in diesem Fall schon zu kurze Lost unbedingt erwähnt. Im Zentrum steht das Piano, immer wieder vermengt mit sanften Gitarrentönen. Kaum auf Identity übergeleitet werden die Metaphern von Lost zwar übernommen aber unter Strom und Härte gesetzt. Ansonsten bietet Identity das wofür ich The Fright schon schätze: Sie klingen nicht unbedingt vorhersehbar und trotzdem haben sie einen Rahmen in dem sie sich bewegen.
Das größte Manko ist sicherlich die Länge des Albums oder sollte man Kürze sagen, denn Fall beendet „Voices Within“ als zehnte Nummer schon wieder. Mit einer Mischung aus leiseren und lauten Tönen und insgesamt nur etwas kürzer als der Opener. Zum Ende hin steigert sich der Track ordentlich und geht in einem lauten Knall unter.
Fazit:
„Voices Within“ ist insgesamt schon eine schöne runde Sache. Wirkliche Ausreißer nach unten gibt es nicht, dennoch halten nicht alle Songs die Qualität von Tracks wie Illusion oder dem Duo Lost / Identity.
Spaß macht das Album aber alle male und auch wenn Gothic / Dark Rock nicht mein Steckenpferd sind höre ich wenn ich ein gutes Album serviert bekommen habe und das habe ich hier gewiss.
Ich vergebe 8 von 10 Bängs.
„Voices Within“ erscheint am 29. April via Nuclear Blast und wird als CD, Vinyl, Box Set, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Tracklist:
1. Disbelief
2. Illusion
3. Choices
4. End
5. Ruins
6. Miracle
7. Cold
8. Lost
9. Identity
10. Fall