Über die letzten Wochen hinweg veröffentlichte The Acacia Strain fünf Zwei-Track EPs, nun steht mit „Slow Decay“ das achte Album in den Startlöchern, das die bereits bekannten fünf EPs mit zwei unveröffentlichten Tracks zusammen führt.
Das eröffnende Feed a Pigeon, Breed a Rat gibt schon gut den Weg vor: Eher gemächlich instrumentalisiert, aber mit ordentlich Druck. Dazu die schonungslosen Vocals von Vincent Bennett. Trotz der doch üblichen Länge von gut 3,5 Minuten wirkt der Opener extrem kurzweilig und auf den Punkt.
Als einer der bisher unveröffentlichten Tracks kommt Crippling Poison um die Ecke, der wie eine tonnenschwere Dampfwalze über uns rollt und uns von der Power geplättet zurück lässt. Neben dem Druck und der erbarmungslosen Darbietung der Songs können mich vor allem auch die Gaststimmen überzeugen. So zeigt uns Jess Nyx in The Lucid Dream, was sie so drauf hat. Die Stimmen von ihr und Vincent harmonieren wirklich sehr gut und macht mir echt Bock Jess` Band auch mal anzuchecken.
Mein persönliches Highlight ist aber ganz klar One Thousand Painful Stings mit der wunderbaren Courtney LaPlante (Spiritbox, ex- iwrestledabearonce). Die wohl schnellste und auch abwechslungsreichste Nummer des Albums. Ausflüge in den Industrial Bereich stehen hier auf der Tagesordnung. Nur schade, dass Courtney ihre Screams nicht vom Stapel gelassen hat. Dafür erwartet uns am Ende ein wunderbares Outro mit ihrer bezaubernden Clean Stimme.
Meiner Meinung nach an vorletzter Stelle etwas deplatziert ist der zweite unveröffentlichte, nicht schlechte Track Birds of Paradise. Deplatziert, weil die Nummer für mich auch als Abschluss stehen könnte. Es wird noch einmal etwas mehr mit ruhigen Parts experimentiert, ohne im großen und ganzen an Druck zu verlieren. Gerade die letzten Riffs deuten dann auf das Ende dieses krassen Trips hin, wobei die letzten Töne dann auf das richtige Ende hinleiten. EARTH WILL BECOME DEATH und Birds of Paradise, Birds of Prey ähneln sich in punkto Struktur sehr deutlich, so bieten beide einen ruhigen Mittelpart. Auch das Ende ist fast identisch. Da wäre es besser gewesen, wenn man eine der beiden Nummern weggelassen oder sie am Album weiter auseinander platziert hätte. So hat das abschließende Duo irgendwie einen faden Beigeschmack.
Fazit:
„Slow Decay“ ist für mich das bisher härteste Album des Jahres. Gerade das langsame Tempo trägt viel zu dieser Annahme bei, dennoch ist Härte allein kein Garant für ein starkes Album.
Für mich geht das Album nicht über ein Gut hinaus. Mir mangelt es etwas an Abwechslung, auch das langsame Tempo ist nicht immer wirklich vorteilhaft. So vergebe ich 7,5 von 10 Bängs.
„Slow Decay“ erscheint am 24. Juli via Rise Records und wird als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Line-Up:
Vincent Bennett – Vocals
Kevin Boutot – Drums
Devin Shidaker – Guitar
Griffin Landa – Bass
Tom „The Hammer“ Smith, Jr. – Guitar
Tracklist:
1. Feed a Pigeon, Breed a Rat
2. Crippling Poison
3. Seeing God (feat. Aaron Heard (Jesus Piece & Nothing))
4. Solace and Serenity
5. The Lucid Dream (feat. Jess Nyx)
6. I breathed in the smoke deeply it tasted like death and I smiled (feat. Zach Hatfield (Left Behind))
7. Crossgates
8. Inverted Person
9. Chhinnamasta
10. One Thousand Painful Stings (feat. Courtney LaPlante (Spiritbox & ex- iwrestledabearonce))
11. Birds of Paradise, Birds of Prey
12. EARTH WILL BECOME DEATH