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Track by Track Analyse

Sperling – Zweifel – Track by Track Analyse

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„Zweifel“ ist ein hoch emotionales Album, doch was steckt eigentlich hinter den Texten? Wie sind die Songs entstanden? Jojo hat sich Zeit genommen und seziert in der folgenden Track by Track Analyse jeden einzelnen Song von „Zweifel“.

Eintagsfliege

Dieser Song ist einer der ersten die für das Album fertig waren. Es war am Anfang auch eigentlich nicht geplant ihn aufs Album zu setzen da er thematisch ein bisschen aus dem Rahmen fällt im Vergleich zu den anderen Songs.

Trotzdem hat uns dieser Song jahrelang begleitet und war vor allem für Liveauftritte unser Opener und Intro. Der Song erzählt wie schade wir es finden, dass in der Musik, aber auch anderen Medien, immer das Gleiche wiederholt wird. Es ist natürlich mutig als junge, noch recht unerfahrene Band ihr Debütalbum mit „Immer noch die gleichen Kriecher kriegen viel zu viel Applaus“ zu eröffnen, aber damit haben wir unsere Meinung über die Entwicklung der Kunst in einem durchgehenden Rap-Part mit steigerndem Instrumental und lauten Finale kundgetan und können es damit gut sein lassen und uns um wichtigere Probleme kümmern.

Bleib

Bleib war der letzte Song den wir für das Album geschrieben haben. Malte kam in einer der letzten Proben vor der Vorproduktion mit einer fertigen Demo des Songs an. Er meinte vorher, „ich zeig euch das mal, aber da werden wir noch ein bisschen dran arbeiten müssen.“ Als wir ihn aber dann gehört haben wollte keiner mehr daran arbeiten, weil wir restlos begeistert davon waren. Bis auf ein paar kleine Änderungen im Schlagzeug und Cello war der Song fertig und ist direkt auf Nummer 2 gelandet.

Dieser Song macht unglaublich viel Spaß zu spielen, auch wenn er eine eher traurige Botschaft vermittelt. Es geht in dem Song um einen Abschied, vermutlich für immer. Die zwei Figuren im Song gehen im Streit und mit ungeklärten Konflikten auseinander, ohne zu wissen ob sie sich je wiedersehen. Ich habe den Text mit der Erinnerung an meinen Auszug aus dem Elternhaus geschrieben, der leider auch nicht wirklich glücklich – sondern eher in einem großen Streit verlaufen ist. Heute verstehe ich mich wieder sehr gut mit meinen Eltern, was aber auch ganz anders hätte ausgehen können. Mir ist es seitdem sehr wichtig Streitigkeiten und Konflikte mit geliebten Menschen zu klären, solange man noch die Möglichkeit dafür hat.

Stille

Bei dem Song Stille erinnere ich mich, dass Malte das Intro schon zuhause aufgenommen und mir geschickt hatte. Ich habe dann mit dem Handy spontan einen kleinen Text darüber gerappt und uns war beiden klar, dass das ein richtig cooler Song werden könnte. Am Anfang hatte er noch einen anderen Text, einen anderen Ablauf und sogar einen anderen Titel. Wir haben also einige Zeit an diesem Song gearbeitet bis wir mit dem Ergebnis wirklich zufrieden waren. Vor allem weil die erste Strophe nur aus Gitarre und Rap besteht war es eine Herausforderung für uns beide, diesen Part trotzdem interessant zu machen. Der Arbeitstitel dieses Songs war „Aussagekräfig“. Ein Titel, der den Inhalt des Songs immer noch gut beschreibt, aber uns als Wort nicht schön genug war. In dem Song geht es nämlich um das Sprechen und Worte an sich. Ich ertappe mich immer wieder dabei den Mund zu halten, wenn ich etwas hätte sagen sollen und andersherum. Ich glaube, dass Worte eine mächtige Waffe sein können, die Menschen und ihre Beziehungen retten, aber auch zerstören können – und das innerhalb eines Augenblicks. Das finde ich faszinierend aber auch beängstigend.

Toter Winkel

Toter Winkel ist einer unserer gemeinsamen Top 3 der Tracks. Es steckt eine tiefe Sehnsucht und auch viel Schmerz in dem trägen Instrumental und sorgt für eine drückende Stimmung. Genau die Stimmung, die wir mit dem Song erzeugen wollen. Die Geschichte handelt von einem in die Jahre gekommenen Mann, der in seiner Stammkneipe sitzt, sein Bier trinkt und die Menschen um sich herum betrachtet. Dabei fängt er an, über sein eigenes Leben nachzudenken und Dinge in Frage zu stellen. Als Zuhörer merkt man schnell, dass dieser Mann nicht zufrieden mit seinem Leben und seinen Entscheidungen ist.

Dieser Song ist inhaltlich für mich deshalb so wichtig, da es eine Art Horrorvorstellung meiner Zukunft ist. Ich habe tatsächlich Angst, mal auf mein Leben zu blicken und alles in Frage zu stellen, meine Entscheidungen zu bereuen und mir zu wünschen ich hätte alles anders gemacht. Hier geht es nicht mal um ein katastrophales oder zerstörtes Leben. Es geht eher um die Gleichgültigkeit, einsam vor sich hin zu leben, ohne dass es jemand bemerkt.

Baumhaus

Der Song Baumhaus ist einer der zwei Songs die auf dem Bärenhof, also unserem eigenen Proberaum, aufgenommen wurden. Es war, wie so vieles von uns, eher eine spontane Entscheidung diesen Song hier und jetzt aufzunehmen. Es ist einfach manchmal so, dass die Energie und der Vibe in einer Vorproduktion schon so perfekt sind, dass man diese in einen Song packen muss. Also haben wir Matratzen als Schallabdeckung in den Raum gestellt und haben Baumhaus aufgenommen.

Dieser Song ohne Hook steigert sich, ähnlich wie Eintagsfliege, nach einem Türkeilprinzip bis er am Ende explodiert. Der Song benutzt das „Baumhaus“ als Metapher für das Leben. Sich etwas aufzubauen und vorauszuplanen, bevor erst ein Windstoß und schließlich ein Sturm das Haus zum Einsturz bringt.

Als ich den Text dafür geschrieben habe war ich in einer Situation, in der sich wahnsinnig viel verändert und entwickelt hat. Meine Arbeit war zu dieser Zeit sehr stressig, ich bin umgezogen und hatte eine jahrelange Beziehung frisch hinter mir und es fühlte sich an wie eine mühsam aufgebaute Sandburg die jetzt langsam zerfällt. Im Leben passiert einiges das wir nicht vorausgesehen haben aber trotzdem irgendwie damit umgehen müssen. Der Song soll zeigen, dass es nie zu spät ist aus einem Trümmerfeld etwas Neues aufzubauen.

Fuchur

Auch zu diesem Titel gab es vorher einen anderen Titel und einen ganz anderen Text. Durch unseren Namenswechsel haben wir jedoch diesen Song geändert und wir sind ein weiteres Mal froh darum, diesen Schritt gegangen zu sein.

Dieser Track erzählt aus der Sicht von Vögeln und wie sie die Welt erleben. Ich fand es interessant es als eine Art uraltes Volk zu beschreiben, dass die Erde viel länger kennt und bevölkert als der Mensch, obwohl wir uns selbst immer als die Krone der Schöpfung bezeichnen. Es erzählt von Vögeln, die unser ständiger Begleiter sind und uns beistehen, ohne dass wir etwas davon merken. Eine interessante Anekdote dazu ist, dass gerade der Sperling überall zu finden ist, wo es auch Menschen gibt. Das fanden wir ein schönes und passendes Bild für unsere Musik.

Relikt

Relikt ist ebenfalls ein Song der schon fertig war, lange bevor wir ein Album geplant hatten. Wir hatten das Instrumental schon lange vor dem Text und ich habe einige Zeit gebraucht um die richtigen Worte dafür zu finden.

Ich bin jemand der oft das Gefühl hat nicht weiter zu kommen, deshalb warte ich immer darauf, dass etwas passiert, dass sich etwas verändert. Damit sich etwas verändert muss man jedoch aktiv werden und etwas tun. Das musste ich erst lernen. Der Song erzählt von jemandem der vergraben ist und darauf wartet endlich entdeckt und ausgegraben zu werden. Wir fanden den Titel „Relikt“ deshalb so passend, weil ein Relikt etwas Wertvolles, aber lange Vergessenes ist. Ich glaube, dass es viele gibt, die sich mit diesem Gefühl identifizieren können und auch darauf warten, dass etwas Neues, und Aufregendes passiert. Ich denke, dass wir uns alle sehr viel Druck machen in dieser Gesellschaft einen Platz zu finden auf dem wir uns wohl fühlen. Unzufriedenheit lässt mich oft nicht schlafen, deshalb muss man aufstehen und etwas dafür tun, bevor man wirklich nicht mehr die Kraft hat, sich selbst aus dem Dreck zu graben.

Laut

Der Titel Laut stand sehr lange als Albumtitel. Wir haben uns dann doch für den Namen „Zweifel“ entschieden, da dieser das Album an sich besser zusammenfasst. Wir haben uns bewusst dafür entschieden diesen Track direkt nach Relikt zu platzieren, da er für uns die logische Fortsetzung davon ist. Es geht in dem Song darum aufzustehen und für eine Sache zu kämpfen. Ein bisschen versteckt in diesem Song ist aber auch, dass man oft das Gefühl hat man müsse für eine Sache laut werden und sich stark machen, weil das von einem erwartet wird. Das ist jedoch kein guter Grund, um für eine Sache zu kämpfen. Man hat in dieser Zeit automatisch ein schlechtes Gewissen, man hat das Gefühl man tut zu wenig, kämpft zu wenig und weiß parallel dazu gar nicht richtig gegen was man eigentlich kämpfen will. Es ist also ein bisschen von Beidem: Wenn du für eine Sache stehst, dann trau dich, steh auf und werde laut. Wenn du allerdings nur deshalb mitschreist weil du Angst hast ansonsten schlecht dazustehen, solltest du dir überlegen, ob das wirklich der richtige Weg für dich ist.

Mond

Mond ist mein Lieblingssong auf dem Album. Den Text dazu habe ich direkt nach einer zerbrochenen Beziehung geschrieben. Es geht um den Umgang mit einer Trennung, in erster Linie aber um die Analyse meiner eigenen Rolle in der Beziehung. Ich bin jemand der generell wenig gute Erfahrung mit „Liebe und Beziehungen“ gemacht hat. Ich beschreibe mich deshalb bewusst als den „Mond“, als derjenige der die Sonne braucht um leuchten zu können, der eher für die Nacht als den Tag – eher für die Kälte als die Wärme steht.

Dieser Song gefällt mir deshalb so gut, weil er einfach ehrlich ist. Es wird nichts beschönigt und nichts versteckt. Auch das Instrumental ist ehrlich. Es passiert in den Strophen recht wenig und erzeugt dennoch eine dichte und einfach traurige Atmosphäre. Dieser Song verzichtet auf experimentelle Sounds oder ein lautes Ende, es verzichtet sogar ganz auf das Schlagzeug. Obwohl mit dem Track viel Emotionales und auch Schmerz verbunden ist, werde ich nicht müde diesen Song zu hören und zu spielen.

Hier war der Text, als Ausnahme, vor dem Instrumental da. Ich war mir am Anfang noch unsicher ob ich diesen Text wirklich veröffentlichen will, da er sehr viel persönlicher war als vorherige Texte. In einer Probesession hat unser Bassist Max dann zufällig eine Melodie gespielt die perfekt auf diesen Text und das damit verbundene Gefühl gepasst hat. So perfekt, dass wir noch in dieser Nacht Demos ausgetauscht und den Song fertig gestellt haben.

Tanz

Die Demo zu diesem Song haben Max und Malte zusammen geschrieben, während einer spontanen Session zu zweit. Das Intro ist leicht verzerrt und schräg, was dem Song einen ganz besonderen Touch verleiht.

Auch dieser Titel erzählt von Druck und von Zweifeln. Zweifel vor allem an sich selbst. In der Gesellschaft, in der wir leben, sind wir ständig Druck ausgesetzt. Druck von außen aber auch Druck von innen. Im Song Tanz heißt es im Refrain: „Solange die Scheinwerfer brennen musst du tanzen“ – solange dir jemand zusieht und etwas von dir erwartet musst du auch Leistung bringen. Natürlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft und jeder der kann, sollte auch einen Teil dazu beitragen. Das Problem ist viel mehr, dass wir unseren eigenen Vorstellungen oft nicht gerecht werden und deshalb das Gefühl haben nicht auszureichen. Dieser Song soll zeigen, dass es vollkommen okay ist so zu sein wie man ist. Dass man zufrieden mit sich selbst sein kann und man nur tanzen muss, wenn man gerne tanzt.

Zweifel

Zweifel als albumtitelgebender Song ist auch einer der schwersten auf dem Album. Das Instrumental ist sehr abwechslungsreich und jeder einzelne Part transportiert eine etwas andere Stimmung. Wir sind diesen Song angegangen wie eine Art Film. Mit einem Intro, einem Hauptteil und einem Schluss.

An diesem Song haben wir wohl am längsten von allen gearbeitet. Haben alleine, aber auch mit verschiedenen Produzenten immer wieder Sachen verändert. Es gab zeitweise auch einen ganz anderen Text und teilweise anderes Instrumental, bis wir soweit waren ihn fast aufzugeben. In der Vorbereitung auf die Albumproduktion haben wir den Song dann eher aus Zufall unserem Produzenten Beray Habip gezeigt und er hat sofort das Potenzial darin entdeckt. Die Lösung war dann schließlich, weniger aus dem Song zu machen als mehr. Wir hatten zuvor das perfekte Ergebnis dadurch suchen wollen, dass wir immer mehr dazu gedichtet haben – mehr Sounds, mehr Text, mehr Pausen, mehr Parts, mehr von allem. Als wir dann endlich mal ausgemistet haben und der blanke Song in reduzierter Version vor uns lag waren wir alle begeistert und es ist seitdem einer unserer Top 3 Tracks.

Der Text setzt sich mit dem Zweifel an sich auseinander. Dem Zweifeln an mir selbst und meinen Entscheidungen bis hin zum Zweifeln an meinem Leben selbst. Das klingt zwar erst mal sehr dramatisch, ist aber etwas worin ich mich, auch heute, immer wieder selbst finde. Es geht hier nicht um das Befürworten von Selbstmord oder Depressionen, sondern eher um den Umgang damit. Es sind Gedanken die mich tagtäglich begleiten, nachts wach halten und tagsüber nicht aufstehen lassen. Ich habe mich fast ein bisschen daran gewöhnt und beschreibe in dem Text, wie sich sowas anfühlt.

Schlaflied

Dieser kleine letzte Track hat für mich eine sehr große Bedeutung. Er kommt nur mit Maltes und meinem Gesang und einer Akustikgitarre zurecht.

Schlaflied ist der andere Song den wir bei uns auf dem Bärenhof, unserem Proberaum, aufgenommen haben. Auch das war eine sehr spontane Aktion. Wir haben auf dem dazugehörigen Grundstück ein Zelt, Sofas, Teppiche und einen Wohnwagen aufgestellt um es ein bisschen gemütlicher zu haben. Eines Abends haben Malte und ich dann den Song für uns selbst geprobt, weil wir ihn schon so lange nicht mehr gespielt hatten. Beray und die anderen Jungs kannten den Song bis dahin noch gar nicht. Wie bei Baumhaus und einigen anderen Titeln der Platte hat auf einmal die Energie und der Vibe so gepasst, dass wir einfach ein Mikrophon ins Zelt gelegt, und den Song spontan aufgenommen haben.

Durch meine Arbeit im Altenheim ist es inzwischen Gewohnheit, dass Menschen mit denen ich arbeite versterben. Oft bin ich an diesem Sterbeprozess beteiligt und erlebe viel zu häufig, dass sich Menschen quälen und Schmerzen leiden, bevor sie schließlich einschlafen können. Ich wollte mit dem Text vom Tod erzählen, allerdings nicht als drohenden Schatten wie wir ihn oft erleben, sondern als eine Art Erlösung und wohlverdienten Schlaf nach einem langen, anstrengenden Tag.


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Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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