Genre: Punk
Land: Deutschland
Smile And Burn ist so eine Band, mit der bin ich bis dato noch nie wirklich warm geworden. Egal ob auf Englisch oder Deutsch, es hat nicht gezündet. Nichts desto trotz habe ich mich doch in das neue, zweite deutsche, Album der Band reingehört.
Zu einem ähnlichen Zeitpunkt als auch Itchy und die Donots lösten sich Smile And Burn von ihren englischen Texten und sangen fortan in ihrer Muttersprache. Nach einigen Alben kann natürlich der Drang nach Veränderung diese Kehrtwende verursachen. Meiner Meinung nach sind aber vor allem auch die sehr kritischen und direkten Texte ein Grund dafür. Die Worte dringen einfach so viel schneller ein und können sich sicherlich auch besser entfalten.
Mit ihren deutschen Vocals tuen sich die Jungs für meinen Geschmack nicht unbedingt einen Gefallen. Zu Recherchezwecken habe ich mich mal quer durch die Diskografie gehört und muss ganz klar sagen, mir gefallen die Vocals auf Englisch deutlich besser aber (sehr großes aber) die Message kommt nun ganz klar viel klarer an und sollte das nicht das Ziel einer Punkband sein?
Musikalisch bleibt sich die Band ohne Frage treu. Es wird in erster Linie Punk gezockt, mit Vocals die von kratzig bis sanft reichen, immer aber den Hörer erreichen. Den Punk verfeinern sie mit ein paar Knorken Elementen. Schon In vielen Farben regiert der Bass und gibt mit den Drums das Tempo vor, welches ziemlich hoch ist.
Auch die großen Melodien und ausgefeilten Riffs kommen mit Songs wie Dieses Stück Hoffnung absolut nicht zu kurz. Instrumental kommt dieses sowas von krass daher. Ein Brett vor dem Herrn, das einfach Bock macht. Auch die Vocals können mich hier wirklich komplett überzeugen, ach und das Riffing ist sowas von genial. Extrem dicht und mit ordentlich Druck.
Große Experimente gibt es nicht, aber man bekommt was man erwartet: Feinsten Punk. Punkt. Vielleicht schielt man mit Computer spielen, welches übrigens mit anderen Musikern in insgesamt acht verschiedene Versionen verfügbar ist. Ziemlich chaotisch und lyrisch irgendwie wie We Butter The Bread With Butter. Die Vocals, ebenso wie die Lyrics an sich, sind ganz klar vom wohl bekanntesten PC-Eskalationvideos inspiriert. Für mich das große Highlight weil es einfach ordentlich nach vorne maschiert.
Fazit:
Für Punk und Smile And Burn Fans ist Besser Sein Als Jetzt sowieso ein Pflichtkauf, aber auch wenn man generell offen ist sollte man mal zumindest ein Ohr riskieren. Nach einiger Eingewöhnungszeit lohnt sich das Album auf alle Fälle.
Ich vergebe 7,5 von 10 Bängs.
„Besser Sein Als Jetzt“ erscheint am 13. Mai via Solitary Man Records und wird als Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Tracklist:
1. Egal Was Gestern War
2. In vielen Farben
3. Dieses Stück Hoffnung
4. Mensch, das Koks sieht klasse aus
5. Krätze
6. Ja, ja, mehr, mehr
7. Scheißsystem
8. Meine besten Ideen
9. Wir haben Reden gehalten
10. Computer spielen