Shoreline – To Figure Out – Track by Track Analyse

Nachdem mich Shoreline mit ihrem aktuellen Album mehr als überzeugen konnten freut es mich euch folgend die Track By Track Analyse zu „To Figure Out“ zur Verfügung stellen zu dürfen. Sänger Hansol lässt uns hier an der Geschichte hinter den einzelnen Songs teilhaben.

NEEDLES

Needles war einer der ersten Songs, die wir für „To Figure Out“ geschrieben und dann tatsächlich auch die erste Single die wir veröffentlicht haben. Ich finde der Song ist insbesondere total getragen von diesem Basement-esquen Introriff und insgesamt würde ich sagen war der Song total definierend für den Stil und Ästhetik, den wir für die restliche Platte haben wollten.

DARIUS

Darius ist nach einem guten Freund von uns benannt, der schon länger mit seiner Band exzessiv tourt, als es Shoreline überhaupt gibt. Der Song reflektiert, was es bedeutet in einer Band zu sein, Musik zu machen und irgendwie seinen Platz in der “Musikindustrie” zu finden. Er ist auch ein bisschen ein Reminder an uns selbst nicht allzu viel auf Zahlen, sondern mehr auf das Gefühl zu geben.

WORKAROUND

Workaround ist der einzige Song auf „To Figure Out“ mit einem Gast. Wir haben in der Vergangenheit das Glück gehabt, immer wieder die Bühne mit Chris Cresswell teilen zu dürfen. Sei es mit Hot Water Music, The Flatliners oder seinem Solo Projekt. Der Song thematisiert, den Bezug zu seiner Heimat zu verlieren. Freunde und Familie verändern sich, man selbst verändert sich und mit manchen davon hat man auf einmal keine Schnittmengen mehr.

SEOUL

In Seoul setze ich mich mit meinen Wurzeln als Koreanisch-Deutscher auseinander. Der Song beschreibt den Prozess, wie ich gelernt habe, meine Unsicherheiten zu überwinden und darüber hinaus sogar Selbstbewusstsein daraus zu ziehen. Seit dem letzten Album und vor allem seit dem Single Release von Seoul spreche ich regelmäßig mit anderen Asiat*innen auf unseren Shows über ähnliche Erfahrungen, die sie gemacht haben und es ist wirklich unfassbar bewegend und schön.

HEALTH

Der Song handelt von einem ehemaligen guten Freund, der oft dafür belächelt wurde, dass er sehr schnell mit Angst auf Veränderungen seines Körpers reagiert hat. Nur deshalb wurde bei ihm allerdings Krebs in einem sehr frühen Stadium erkannt und konnte so problemlos behandelt werden. Gleichzeitig war es irgendwie eine interessante…Metapher? Dass Dinge manchmal genau so eintreten wie man sie immer befürchtet hat.

REVIVER

Reviver ist ein Brief an eine geliebte Person, die einen immer wieder aufs neue motiviert und einen davon abhält im Pessimismus zu versinken. Es ist super einfach und verständlich, mit der Welt überfordert zu sein.
Umso glücklicher sind wir, Menschen zu haben, denen wir einen solchen Song mitgeben können. Wenn man Reviver auf eine Line runterkochen müsste, ist dies sicher der Prechorus: „If this is really the end, I want it with our fists out.”

GREEN PAINT

Ist sicherlich einer der härteren Songs auf der Platte. Grundsätzlich geht es in dem Song um das Phänomen Greenwashing großer Firmen, also offensichtlich hart kapitalistischer riesen Konzerne, die in ihrer Werbung versuchen nachhaltig und grün rüberzukommen, obwohl sie es offensichtlicher weise nicht sind.

YUPPIE KIDS

Das ist auch einer der älteren Songs der Platte und oh man, ich glaube wir haben den Song locker fünf Mal komplett aufgenommen, dann wieder verworfen, die Tonhöhe, Parts, Lyrics, Sounds verändert, mixen lassen, woanders neu mixen lassen bis er jetzt so klingt wie er klingt.

PEN NAME

Ich glaube bis heute ist der zweite Verse und das Riff im C-Part mein absoluter musikalischer Lieblingsteil vom kompletten Album. Wir haben dort das erste mal auch so 80s tom-drum-samples benutzt, die ja sehr
TURNSTILE-ig sind, wobei der Song insgesamt ja total im Emopunk beheimatet ist. Wenn der zweite Verse kommt und diese Stelle wo die Gitarren palm-mutings machen und alles so heavy klingt freu ich mich immer wie ein Kind.

DON’T FEED

Der Song ist aus der Perspektive von Tieren geschrieben, die ihr Leben lang in einem Zoo/Zirkus eingesperrt waren und nun endlich ausbrechen können. Wir haben uns seit es den Song gibt immer gewünscht/erträumt ein animiertes Musikvideo zu machen, wo so kleine süße Tiere über die Mauern
springen und in den Wald flüchten, so im Hayao Miyazaki/Ghibli Studios Film Stil. Aber naja was soll man sagen, das ist SEHR viel teurer als wir dachten haha.

LOOSE CONTACTS

In Loose Contacts geht es darum, Dinge zu verpassen, die zu Hause passieren, während man auf Tour ist. Der Song ist einerseits Entschuldigung und gleichzeitig Danksagung an die Leute, deren Geburtstage (und andere wichtige Momente) man verpasst und die einem trotzdem immer wieder mit Verständnis begegnen.

COLD FEET

Wir haben SO lange überlegt ob der Song nicht eine Single werden sollte, weil der Pre-Chorus und auch der Chorus einer unserer Favoriten auf dem Album ist. Letztendlich ist er von “vielleicht” Single zum letzten Track der Platte geworden, – nicht weil wir ihn nicht mehr gut finden, sondern eben WEIL wir ihn so gut finden. Chris Teti (unser Produzent und die Person die das Album gemixt hat), hat versucht uns
abseits vom Spotify-Single-Game wieder darauf zu bringen ein Album als Gesamtwerk zu sehen und nicht nur als Single-Sammlung. Deswegen war es uns wichtig die Platte mit einem (unserer Meinung nach) starken Track zu beenden.


Wenn euch das jetzt noch mehr Lust auf das Album gemacht hat, dann holt euch das Werk auf Vinyl oder CD!

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By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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