Seventh Floor – Pursuit of Identity – EP Review

Genre: Indie Punk

Land: Deutschland

Wer mich kennt weiß auch das ich ziemlich auf Konzeptmusik stehe. Genre ist mir hier auch recht egal, Hauptsache das Konzept geht wie erhofft auf. Mit der frohen Kunde, dass Seventh Floor ein eben solches Werk veröffentlichen bin ich schon recht gespannt ob sie zünden wird.

EP hört sich natürlich auch nicht gleich schlecht an. Besser gut in kurz als schlecht in lang. „Pursuit of Identity“ zentriert sich aber schlicht nur um den Titeltrack. Davor und danach werden die instrumentalen Tracks Prologue und Epilogue positioniert und resultieren in einer Laufzeit von neun Minuten. Neun Minuten ist meines Erachtens nach schon wieder so wenig Zeit das es eigentlich unmöglich ist hier einen guten Bogen zu spannen. Also widmen wir uns der Frage ob es reicht oder doch besser noch etwas mehr Inhalt hätte bekommen sollen.

Das eröffnende Prologue baut sich, in Relation zur Kürze der Nummer (knapp unter zwei Minuten), recht langsam auf. Als zentrales Thema kann man hier ein fröhliches Kinderlachen finden. Dieses rutscht zwar mit dem Einstieg der Instrumentalfraktion in den Hintergrund, erzeugt aber im Kontrast zur bedrückenden und schweren Stimmung der Instrumentals einen wunderbaren Hörflow. Man steckt in einem Strudel aus Skepsis und Euphorie, was das Thema der Selbstfindung eigentlich schon mal wahnsinnig gut beschreibt. Instrumental klingt das Ganze schon etwas nach trägem Hardcore, wobei für mich das uhrwerkhafte Drumming besonders heraus sticht.

Auch wenn der Start wirklich viel versprechend war gibt es direkt einen Kritikpunkt. Gerade bei einem so kurzen Werk sollten die Tracks Hand in Hand ineinander greifen. Prologue hat einen für sich guten Abschluss, leitet meinen Ohren nach aber gar nicht auf Pursuit of Identity über. Lediglich das Kernige übernimmt der Titeltrack und gibt den Drums mehr Druck, ebenso wie auch fette Basslines die Strophen sehr gut tragen. Die Gitarre bekommt im Refrain als Fokus viel Platz und auch wenn Seventh Floor Indie Punk zocken sollen, ballern die Riffs schon mächtig heavy in die Lauschgänge. Generell ist Pursuit of Identity mit echt vielen kleinen Details gespickt. Die Vocals sind sehr stark, gerade wenn wir die vereinzelten zweistimmigen Vocals geboten bekommen holt mich die Band richtig ab. Ich finde so greift auch oder vor allem der Titeltrack das Konzept wahnsinnig gut auf.

Durch das ruhige Outro von „Pursuit of Identity“ ist der Break zwar nicht so krass, dennoch ist auch der Übergang zu Epilogue zu hoprig um eine kohärente Stimmung auf zu bauen. Das vornämlich am Klavier dargebotene Stück greift zwar gerade mit den Streichern im Hintergrund sehr wohl die Motive des Titeltracks auf, ebenso ist auch ein gewisser Progress im Sound zu vernehmen. Alles positive ändert aber nichts daran das auch Epilogue nur bedingt in die Rubrik Konzept passt.

Bevor ich mein Fazit ziehe muss ich aber auf eine wichtige Komponente von „Pursuit of Identity“ eingehen: Den Musikkurzfilm. Die EP wurde nämlich in Gänze in ein Musikvideo gepackt. Dieses ist extrem gut gelungen, fängt die Handlung extrem schön zusammen und bewegt. So kann man sagen das die Musik das Bild ist, aber erst durch dem Video als Rahmen wirklich funktioniert. In diesem Kontext erlebt man die Musik daher auch gleich sehr viel intensiver.

Fazit:

Betrachtet man um was es geht, also nur die Musik, fehlen für ein gelungenes Konzeptwerke einfach die zusammenhängenden und musikalisch verzahnten Momente. Am Ende des Tages haben wir zwei gute Songs (Prologue und Epilogue) und einen wirklich starken Song (Pursuit of Identity), aber nicht unbedingt eine richtige Konzept EP.

Wie schon erwähnt ändert das Video dazu alles und erfüllt in Kombination auch sehr gut den Ansporn eines Konzeptwerks, weshalb ich an dieser Stelle tatsächlich wirklich gern eine doppelte Bewertung abgeben möchte.

Die Musik bekommt so 5 von 10 Bängs.

fünf von zehn

Inklusive dem Video gibt es von mir 7 von 10 Bängs.

sieben von zehn

„Pursuit of Identity“ könnt ihr seit 8. September überall streamen wo es Musik gibt.


Tracklist:

1. Prologue

2. Pursuit of Identity

3. Epilogue


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By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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