Titelfoto: AK_Ruether
Auch an Tag 3 zeigt sich der Sommer von seiner besten Seite. Die Violent Industrial Metal-Band Children of Grotesque aus Berlin machen den Anfang. Die Band um Sänger, Gitarrist, Songwriter und Bandleader Tim Tom Thomas stand mit Vater Alf Ator am Mittwoch beim Auftritt von Knorkator auf der Bühne. Nach eigenen Angaben machen sie ganz einfach die Musik, auf die sie Bock haben. Und die ist nun mal hart, direkt, konsequent und gnadenlos. Ihre Texte machen vor nichts halt. Sie sind schön grausam und definitiv nicht jugendfrei. Die Musik ist hart und vielseitig. Kein Lied klingt wie das andere. Wäre doch langweilig, immer das Gleiche zu machen. (Quelle) Die Band macht mit diesem Auftritt eindrucksvoll auf sich aufmerksam und liefert eine wahrlich irre Show!
Weiter hegt es mit Metalcore aus dem Raum Köln/Aachen. The Legion: Ghost bringen die Fans trotz der noch frühen Stunde mit brachialen Vocals und reichlich Singalong-Parts schnell auf Betriebstemeparatur und machen einfach Laune!
Null Positiv brachte die schnell wachsende Crowd mit ihrer intensiven Musik zum Beben. Frontfrau Elli Berlin würzte die Mischung aus Alternative Metal und Gothic mit ihren kraftvollen Growls bis hin zu gefühlvollen melodischen Passagen. Nach kurzen 30 Minuten ist leider schon Schluss, aber die Band steht später noch für Autogramme zur Verfügung.
Schneller Wechsel zu harte Gitarrenriffs und eingängige Melodien: Rauhbein aus Hessen machen keine halben Sachen und lassen es auf der Release Show ihres neuen Albums Herz eines Kriegers ordentlich krachen! Sänger Henry M. Rauhbein und seine Mannen treffen mit irischer Musik und deutschen Texten den Nerv des Publikums und werden in diesem Herbst noch in einigen Hallen zu sehen sein, denn sie sind als Support mit dArtagnan und In Extremo unterwegs.
Mit All for Metall kommt eine neue Band auf die Bühne, die sich vorgenommen hat, die Metal-Welt im Sturm zu erobern. „All For Metal and Metal for all“ – in diesem Sinne haben die beiden Sänger Antonio Calanna und Tetzel (Asenblut) und zwei maskierte Musiker bei ihrem nunmehr zweiten Liveauftritt hymnenhafte, geradlinige Songs im Gepäck. Das Publikum ist begeistert und reckt zu Songs wie Fury of the Gods, Raise Your Hammer oder Born in Valhalla die Fäuste und Pommesgabeln in die Luft.
Wer hat es erfunden? Die Burning Witches aus der Schweiz haben als rein weibliche Metalband schon fast Alleinstellungsmerkmal. Mit einem fantastischen Backdrop im Hintergrund zelebrieren die sympathischen Mädels ihre Songs im Stil des 80er-Jahre Heavy Metals und die von der Show und der Sonne erhitzen Gemüter freuen sich über eine Abkühlung aus dem Wasserschlauch der aufmerksamen „Grabenschlampen„.
Bloodbound aus Schweden feiern das Release ihres neuen Albums Tales from the North, das beim Metal Hammer mit 3 von 7 Punkten hart abgestraft wurde- nach meinem Geschmack zu Unrecht. Neben ihren Klassikern spielen sie neue Songs wie Drink With The Gods und Odin’s Prayer. Dem begeisterten Publikum gefällt es und sogar Nosferatu höchstpersönlich lässt sich beim letzten Song auf der Bühne blicken.
Septicflesh aus Griechenland teilen das Schicksal von As I lay dying – auch ihre Instrumente und Bühnen-Outfits sind auf dem Flug abhanden gekommen. Dies tut ihrem Auftritt jedoch gar keinen Abbruch und Septicflesh zeigen, warum sie seit Jahren zu den führenden Bands des orchestralen Death Metals zählen. Vom aktuellen Album Modern Primitive spielen sie Neuromancer und Hierophant, aber auch auf ihre Hits wie Anubis, The Vampire from Nazareth und A Desert Throne müssen die Fans nicht verzichten. Ein sehr gelungener Auftritt!
Destruction ist laut Wikipedia eine der ältesten bis heute bestehenden deutschen Thrash-Metal-Bands. Gegründet 1982 blickt zumindest Bandmitgründer Marcel „Schmier“ Schirmer auf 40 Jahre Bandgeschichte zurück. Im Publikum fliegen die Haare und die brachialen Songs fordern kompletten Einsatz von den Musikfans.
Dem Auftritt von Equilibrium habe ich mit Spannung entgegen gesehen: Wer wird als neuer Frontmann auf der Bühne stehen? Robse Dahn ist zwar auf dem Festivalgelände, tatsächlich ist Fabian Getto als neuer Frontmann dabei – und er macht seine Sache sehr gut. Zum Abfeiern gibt es die Klassiker Born to Be Epic, Renegades – A Lost Generation, Prey, Blut im Auge, Apokalypse und Rise Again und die Live Premiere von Shelter. Mit zwei zusätzlichen Trommeln gehen die Songs unglaublich ab und die Menge feiert.
Beim Rockharz geht es Schlag auf Schlag – kaum eine Atempause! Mit Sonata Arctica wechseln wir zu finnischem Power-Metal. Diese Band gehört zweifellos zu den führenden Pionieren der finnischen Metal-Musik und sind bekannt für ihre erstklassigen Live-Shows. Die Stimmung schaukelte sich von Song zu Song zum Höhepunkt bei Don’t Say a Word.
Spätestens bei Versengold ist das Infield rammelvoll. Ich mag die Band sehr, bin aber von dem enormen Zuspruch der Folk-Rocker beim Rockharz dennoch etwas überrascht. Die Band um Frontmann Malte Hoyer hat dieses Jahr einen guten Grund zum Feiern: 20 Jahre Versengold haben Hits wie Niemals sang- und klanglos, Der Tag an dem die Götter sich betranken, Thekenmädchen, Haut mir kein‘ Stein, Kobold im Kopp, Die letzte Runde und Butter bei die Fische hervorgebracht. Zu den letzten beiden Songs nehmen Eike Otten und Malte Hoyer ein Bad in der Menge und von der Bühne regnet es Funken. Was für ein toller Auftritt!
Korpiklaani habe ich vor Jahren zum ersten Mal auf dem Rockharz gesehen. Die Band um den charismatischen Frontmann Jonne Järvelä ist mir in bester Erinnerung geblieben und so folgt mit ihrem Auftritt eines meiner persönlichen Festival Highlights. Der Klan des Waldes ist angetreten, um Festivalbesucher mit feuchtfröhlichem Humppa-Saufmetal á la Happy Little Boozer, Beer Beer und Vodka in ausgelassene Partypeople zu verwandeln. Mission absolut geglückt würde ich sagen!
Und immer, wenn man auf diesem wahnsinnigen Festival denkt: geil, das war der Hammer! holen die Organisatoren den nächsten Kracher aus dem Ärmel – in diesem Fall in Form von Airbourne! Zeit für Runnin‘ Wild und den totalen Abriss! Frontmann Joel O’Keefe rennt -wie immer oberkörperfrei- auf die Bühne und startet sein Adrenalin-Feuerwerk. Er sprintet von links nach rechts über die Bühne und wieder zurück in die Mitte, springt, singt, hier noch ein Bad in der Menge, lässt eine Bierdose spritzen, zurück auf die Bühne, wirft Getränkebecher ins Publikum – ein absoluter Wahnsinn. Dazu noch Songgranaten wie Ready to Rock, Girls in Black, Too Much Too Young Too Fast, Breakin‘ Outta Hell – was für ein Orkan fegt da gerade über Bühne und Infield und wo nimmt O’Keefe diese Energie bloß her? Fragen über Fragen – aber da ist schon der nächste Superact on stage:
Arch Enemy spielen ihr 90 minütiges Set mit Alissa White-Gluz am Mikrofon. Unterstützt von großartigen Licht- und Pyroeffekten hält die blauhaarige Frontfrau das Stimmungslevel hoch und beherrscht die Kunst des Stageactings in Perfektion. Zur energiegeladenen Show spielen die schwedischem Melodic-Death-Metaller Songs wie War Eternal, Nemesis, The Eagle Flies Alone, Sunset Over the Empire, Deceiver Deceiver und My Apocalypse.
Firkin beschließen den Festivaltag und entführen die Zuschauer musikalisch zurück auf die grüne Insel. Auf ihrem Spice It Up! Album-Veröffentlichungs-Konzert geben sie neben klassischen Folklore-Songs natürlich auch ein paar Kostproben. Ein erstklassiger Abschluss für einen weiteren denkwürdigen Festival-Tag.
Save the date:
03.-06.07.2024
Mit: KREATOR, HAMMERFALL, DIRKSCHNEIDER, HATEBREED, LORDI, SCHANDMAUL, UNLEASH THE ARCHERS, SOILWORK, ORDEN OGAN, UNEARTH, D’ARTAGNAN, RAGE, HELDMASCHINE und PARASITE INC., AMORPHIS, OOMPH!, THE HALO EFFECT;
Der Vorverkauf hat begonnen.
Inklusion wird beim Rockharz Festival groß geschrieben:
Das Thema Inklusion liegt den Veranstaltern des Rockharz Festivals sehr am Herzen!
• Die Größe des Inklusionscamps wurde 2023 im Vergleich zum Vorjahr um das 2,5 fache vergrößert und beherbergte während des Festivals ca 200 Menschen.
• Für den Zugang wurde eine eigene Rezeption, z.B. für die Ausgabe der Festivalbändchen und Fragen aller Art, eingerichtet, welche rund um die Uhr besetzt war.
• Das Team der Lebenshilfe Braunschweig war mit 24 Leuten vor Ort, welche 24 Stunden am Tag Pflegedienstleistungen aller Art angeboten haben.
• Das Sanitätshaus Werner & Habermalz gewährleistete einen mobilen Hilfsmittelverleih und Reperaturservice zum Beispiel für Rollstühle und Hilfsmittel aller Art.
• Die Firma Adam Hall unterstütze das Rockharz mit der Bereitstellung rollstuhlgerechter Überfahrbrücken an verschiedenen Schwerpunkten auf dem Festivalgelände.
• Unser Inklusionsteam war, und ist auch in der Zukunft, unter der email Adresse inklusion@rockharz.com erreichbar um selbst kurzfristige Anliegen, während des gesamten Festivalbetriebes erfolgreich lösen zu können.
Diese und andere Maßnahmen werden die Veranstalter unter dem Projektnamen „Kultur für Alle“ in den kommenden Jahren weiter vorantreiben, um das Festival für Menschen mit Behinderungen aller Art weitestgehend barrierefrei zu gestalten.
Für weitere Rückfragen steht Euch das Inklusionsteam unter inklusion@rockharz.com zur Verfügung.