Heute hatten wir  Radivoj Petrovic als Interviewgast. Der angenehme Gitarrenkönner, ist serbischer Herkunft und überzeugt mit Leistung bei der deutschen Formation „DeVicious“. Radivoj ist studierter Gitarrist und ebenfalls, als Universitätsprofessor für Gitarre tätig. In der Band ist er mit dem Schlagzeuger Lars Nippa der Ruhepol. Im nachfolgenden Interview könnt ihr mehr über den sympathischen Wahl „Karlsruher“ erfahren. Vielleicht kann er euch seine Liebe zur Musik mit diesem Interview näherbringen und ihr seid schon bald dabei, wenn „DeVicious“ wieder die Bühne rocken. Die gesamte Band gilt als sehr Fan nah und steht nach den Konzerten immer für ein Meet and Greet oder Bier unter Freunden bereit.

RM: Lieber Radivoj, danke dass Du dir Zeit für ein Interview genommen hast. Viele kennen Dich ja durch deine Gitarrenkünste mit der Band “DeVicous”, aber du hast ja einen sehr interessanten Werdegang. Erzähle mal in Kürze deinen eigenen Werdegang.

Radivoj: Danke Dir Anita, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich bei euch ein wenig zu präsentieren. Ich kam sehr früh, mit ca.fünf Jahren, zur Gitarre und habe mir mit der Zeit einiges selbst beigebracht. Meine ersten Einflüsse waren Steve Clark von Def Leppard und Randy Rhoads, beide spielten auch klassische Gitarre. So kam es, dass ich zum einen alles von Randy „verschlungen“ habe und gleichzeitig klassischen Unterricht genommen habe. Seitdem schlagen bis heute zwei Herzen in meiner Brust. Ende der Achtziger hatte ich dann eine Band, mit der ich Gigs in unserer Region spielte. Unter anderem spielten wir auch mit einer Band, in der ein gewisser Alex Frey Sänger war :-). Als die goldene Zeit der Achtziger des Hard Rocks vorbei war, habe ich klassische Gitarre studiert und nebenbei in verschiedenen Bands gespielt. Ich hätte nie vermutet, dass mich eines Tages das Schicksal wieder zurück zum Hard Rock bringt, aber ich freue mich sehr darüber.

Hier ein wenig Musik! Das Video von „DeVicious“ Rising from Thunder!

RM: Du stammtest ursprünglich aus Serbien, dass verrät dein Name. Gibt es eine Abkürzung für deinen Vornamen oder wie wirst du innerhalb der “Band” genannt?

Ja, ich kam als Baby nach Deutschland und bekam spätestens im Kindergarten allerlei Spitznamen. Ein ehemaliger Bandkollege kam irgendwann mit einem Clever and Smart Heft an und zeigte ein Bild eines auseinander gezogenen Kaugummis mit der Sprechblase „Raaaaatttzzzzzz“…seitdem heiße ich Rads….

RM: Euer letztes Album hat ja gewaltig eingeschlagen! Auch Alex Frey, den wir vor kurzem im Interview hatten, lobt dich für deinen vollen Gitarreneinsatz! Wie beurteilst Du euer letztes Album und “Lob vom Chef”, macht dich das stolz?

Selbstverständlich macht mich das stolz. Alex gibt uns die Möglichkeit sich selbst kreativ einzubringen… und zwar jedem, wie er es zeitlich mit Job und Familie schafft. Ich mache alle Riffs und Soli selbst. Und wenn die Zeit noch reicht, gelingt es mir vielleicht auch, selbst noch ein, zwei Songs beizusteuern. Ich denke, dass wir mit „Phase Three“ eine deutliche Weiterentwicklung in Sachen Sound, Eigenständigkeit und melodischer Härte geschafft haben. Freue mich riesig über die vielen positiven Resonanzen.

RM: Hast Du außer „DeVicious“ andere Projekte am Laufen oder bist Du auch offen für andere Projekte?

Sicherlich wäre ich offen für andere Projekte. Momentan laufen aber außer einigen Klassik Projekten keine weiteren. Da ich stolzer Familienvater bin, muss man sich auch die Zeit einteilen, um seinen Kindern gerecht zu werden.

RM: Derzeit ist für die Musikbranche eine harte Zeit, ihr tourt nicht mit „DeVicious“! Wie verdienst Du dir deine Brötchen? Gibt es neben der Musik einen “soliden” Beruf?

Ich habe das Glück, eine Vollzeitstelle als Gitarrenlehrer an einer staatlichen Musikschule zu haben. Es wäre der Horror, jetzt im Moment nur auf Konzerte angewiesen zu sein….ich mache mir um viele meiner Kollegen große Sorgen, da wir Musiker eine große Familie sind.

RM: Du bist eher der “Stille” im Hintergrund bei „DeVicious“. Ich durfte dich ja oft live sehen! Oder trügt der Schein und die wilden Parties folgen nach der Show?

Ja Party Löwe….:-) Spaß beiseite…ich bin sicherlich zusammen mit Denis eher ein Ruhepol in der Band…dazu bin ich vor Live Auftritten immer sehr fokussiert und mache ein langes warm up…nach dem Gig dauert es ´ne Weile, um wieder runter zu kommen. Die vielen Bilder der Konzerte und Gigs gehen dir nach der Show immer noch durch den Kopf! Oft als wäre es ein Traum, da man es nicht fassen kann. Wir sind unseren Fans auch sehr dankbar.

RM: Musiker zu sein, das ist ein harter Beruf in der heutigen Zeit, viele denken immer, man verdient Millionen und fährt einen “coolen Schlitten”. Allerdings muss man hart arbeiten, um ganz oben dabei zu sein. Würdest du heute den gleichen Weg gehen, oder etwas anders machen! Also sagen wir, du bist nochmal 18 und müsstest dich für einen Beruf entscheiden.

Seit meinem fünften Lebensjahr weiß ich, dass ich Gitarrist bin. Da gibt es nichts anderes für mich. Durch das klassische Studium habe ich die nötige Disziplin und den Perfektionismus entwickelt. Ohne diesen wäre es unmöglich, das zu tun, was wir hier mit der Band machen und wenn sich die harte Arbeit irgendwann als Erfolg manifestiert, ist das ein unbezahlbares Gefühl von Zufriedenheit.

RM: Hast Du neben der Musik auch Hobbies (ist auch immer eine beliebte Frage) oder bei was entspannst du dich?

Essen :-). Nein, wenn was klassisches ansteht, habe ich jede freie Minute die Konzertgitarre und  wenn es mit der Band auf Tour oder ins Studio geht, dann die E-Gitarre in der Hand. Aber ich nehme mir vor, öfters Laufen zu gehen :-). Zeit mit der Familie zu verbringen entspannt mich in erster Linie, ich liebe meine Familie, dort kann ich mich nach dem stressigen Touralltag zurückziehen.

RM: Was ist dein Favorit auf eurer neuen “CD”, also gibt es da einen Song?

Schon damals beim Songwriting war „Mysterious“ mein Favorit…aber jeder Song auf dem Album ist meiner Meinung nach extrem stark wie auch der von mir beigesteuerte Song „Firefly“.

RM: Viele Musiker nutzen soziale Medien, um mit ihren Fans Kontakt zu halten! Gehörst Du auch dazu oder sagst Du eher, dass ist das “Business” von Alex oder Antonio?

Ich bin auf Facebook aktiv, soweit es meine Zeit erlaubt und habe vor, neue YouTube Videos zu machen. Der Kontakt zu den Fans ist sehr wertvoll und wenn es Möglichkeiten wie z.B. Facebook gibt, sollte man versuchen diese zu nutzen. 

RM: Mit Antonio habt ihr ja einen quirligen Jungspund am Mikrophon! So bleibt ihr selbst jung! Findest du Antonio war die richtige Entscheidung?

Antonio war absolut die richtige Entscheidung, nicht nur weil er uns auf der Bühne enorm mit seiner positiven Energie hilft, er ist auch menschlich genau das, was man sich wünscht, für eine Band mit unseren Ambitionen. Mit seiner Live Show zaubert er uns bei jedem Gig ein Lächeln ins Gesicht und seine Stimme passt zu unserem neuen Sound wie die Faust aufs Auge.

RM: Du spielst auch klassische Gitarre was Du auch studiert hast. Findet man in deinem CD Schrank neben Rock und Metal auch klassische Musik und was hörst Du derzeit aktuell gerne?

Ja wie schon erwähnt, bin ich klassisch ausgebildeter Musiker, was Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt, bezogen auf das Rock Business. In meinem Schrank gibts Klassik, Klassik Rock, Metal aber auch aktuelle Bands zu finden…unsere Kollegen sozusagen…

RM: Was wünscht du Dir für deine weitere Karriere, hast du noch Träume oder Ziele?

Natürlich, das Träumen endet bei mir nie. Selbstverständlich wünsche ich mir wachsenden Erfolg mit „DeVicious“ und ich  versuche, immer der bestmögliche Musiker und Gitarrist zu sein, ich gebe alles um einfach „abzuliefern“.

RM: So nun eine letzte Frage beschreibe dich selbst mit ein paar Worten und beschreibe deine Kollegen!

Fangen wir mit Alex Frey an: Der Chef, Macher, Motivator und mit mir zusammen zukünftiger Sportler!!! (Anmerkung: die beiden haben sich viel vorgenommen, also spornt die „Jungs“ mal an)
Antonio Calanna: Der bereits Sportler aller Arten ist, der Hummeln im Arsch hat und einen sehr guten Frontman abgibt.

Radivoj Petrovic : (also ich): Der technisch oft etwas hilflose aber dafür (unabsichtlich) witzige (Frauentyp) 🙂

Dennis Kunz: Der wahre Ruhepol, immer zuverlässig und perfekt auf der Bühne.

Lars Nippa: Die Mama für alle und alles….hilfsbereiter, super Drummer…

Ich danke dir lieber “Rads” für das Interview! Und bleib gesund! Oder wolltest du noch was loswerden z.b. einen Gruß an deine Fans?

Danke Anita und auch an das Team von Rock Magazine! Bitte bleibt ihr auch gesund und ich hoffe, man sieht sich auf einem der kommenden Livekonzerte.
Allen Fans ein dickes, fettes Dankeschön für den Support und die netten Kommentare zu unserer neuen Scheibe…. Wir kennen ja sehr viele persönlich von unseren Konzerten und stehen auch über z.B. Facebook in Kontakt, ich hoffe sehr, dass es bald wieder möglich sein wird, sich im realen Leben wieder zu sehen und zusammen zu rocken!!!!

Euer Rads

 

Name: Radivoj Petrovic („Rads“) 
Band:  DeVicious 
Herkunft: Deutschland
Label:  Metalapolis Records 
Letztes Album: Phase Three 
web:  DeVicious Bandpage
facebook:  Facebookseite DeVicious 

Alle mit freundlicher Genehmigung von „DeVicious“! Credits Ralf Wyssenbach/WR Photography

By Uli

Seit den 90er Jahren journalistisch unterwegs. Sehr schlechter Schlagzeuger mit deutlichen Rechtschreibschwächen. Mitbegründer der legendären Punkrockband "The Ketchup Boys", welche 1989 ihren einzigen Auftritt hatte. Spricht mehrere Sprachen, kann einhändig Fahrrad fahren und mag Musik.

Related Post