MYLES KENNEDY – „Year Of The Tiger“ (Album Review)

Mit „Year Of The Tiger“ veröffentlichte Myles Kennedy vor kurzem sein erstes Solo-Album. Bekannt als Sänger und Songwriter der US-Rockband Alter Bridge oder als Frontman bei Slash & The Conspirators, ist Myles mittlerweile jedem Hard&Heavy-Rock-Liebhaber ein Begriff.

Dieses Solo-Album wurde von allen Fans mit Sehnsucht erwartet, immerhin hat er es schon vor einigen Jahren angekündigt. Die ersten Aufnahmen waren auch schon lange fertig, doch Myles entschied sich kurzerhand, nochmal ganz von vorne zu beginnen. Er spürte keine Verbindung mehr zu den bestehenden Songs und entschied, alles neu zu schreiben, in kurzer Zeit, ganz spontan.

Und das Warten hat sich gelohnt. Aber nein, die gewohnte Kennedy-Manier wird hier nicht geboten. Mit „Year Of The Tiger“ versucht sich Myles im Akustik-Rock, im ersten Moment verblüffend, im zweiten mehr als überzeugend. Dieses Meisterwerk erzählt seine ganz persönliche Familiengeschichte, verarbeitet den frühen Tod seines Vaters und huldigt die grenzenlose Liebe zu seiner Mutter. Er gibt sich sehr verwundbar und trotzdem hat dieses Album etwas heilsames, nicht nur für den Songwriter, auch für die Zuhörer. Man kommt so herrlich zur Ruhe und geniesst die Stimme dieses Gesangswunders, immerhin beherrscht Myles ein Gesangsspektrum von vier Oktaven.

„Year Of The Tiger“  – Sein Vater starb 1974, Myles war damals 4 Jahre alt. Im chinesischen Tierzeichen-Kalender war es das Jahr des Tigers, irgendwie drängte sich der Albumtitel fast übernatürlich auf.  Extrem gefühlvoll wird der Tod des Vaters durch die Augen der Mutter, die ja ihren Ehemann verlor, beschrieben.

Mit Devil On The Wall“ beschreibt Kennedy die Ängste, die ihn nach dem Verlust seines Vaters plagten. Man kann es regelrecht spüren, wie sich ein Kind in dieser Situation fühlt. Und obwohl der Text sehr niederschmetternd ist, erinnert dieser Song an den altbekannten Myles, Rhythmus und Gitarre laden zum „mitgrooven“ ein.

„Mother“ ist eines der emotionalsten Lieder überhaupt. Mutterliebe ist stark, stärker als alles andere, diese Erfahrung machte der kleine Myles, und mit deren Hilfe konnte er auch nach diesem Schicksalsschlag eine unbeschwerte Kindheit erleben.

Zum Schluss muss ich noch Love Can Only Heal“ erwähnen. Lachen und Weinen zugleich… Die Liebe macht einfach alles möglich! Unglaublich gefühlvoll, bewegend und nicht nur für Herz-Schmerz-Stimmung zu empfehlen!

Und an alle alten, uralten, neuen und vielleicht neu geborenen Myles Kennedy-Fans: Die Reise geht weiter: Schon im Herbst wird es ein neues Album mit Myles, Slash & the Conspirators geben!!
Looking forward, keep on rockin‘!

Mo vergibt 10 von 10 Bängs!
(als eingefleischter Fan)

 

Myles Kennedy live (München – Zenith) © Mo Widmann

Weblinks:

Myles Kennedy Homepage

Myles Kennedy auf Fachebook

By Uli

Seit den 90er Jahren journalistisch unterwegs. Sehr schlechter Schlagzeuger mit deutlichen Rechtschreibschwächen. Mitbegründer der legendären Punkrockband "The Ketchup Boys", welche 1989 ihren einzigen Auftritt hatte. Spricht mehrere Sprachen, kann einhändig Fahrrad fahren und mag Musik.

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