Wieder einmal führte mich mein Weg ins Tiroler Unterland, genauer gesagt nach Rattenberg. Beim „Mit Abstand Festival„, über das wir schon mehrfach berichtet haben, stand die „Metal Battle“ auf dem Programm. Für die Sieger dieser Battle gibt es einen Live Gig beim „Innrock Reloaded 2021„, dem renomiertesten und größten Festival für Rock und Metal in ganz Tirol.
Schon beim Eintritt ins Gelände wird klar, daß hier Sicherheit und Abstand groß geschrieben werden. Abstandsmarkierungen und seperate Tische für einzelne Besuchergruppen lassen gleich ein Gefühl der Sicherheit aufkommen. Ein tolles Konzept in schwierigen Zeiten verdient Applaus, und den füge ich hier gleich mal virtuell ein.
Die erste Band am Set ist die Formation „Fels„. Sie verbinden feinsten, klassischen Heavy Metal gekonnt mit Akzenten aus dem guten alten Hard Rock. Der Sound ist fein, detailiert und hat, schon alleine wegen der Stimmähnlichkeit mit James Dio, einen Hauch von Nostalgie. Und ein Sänger, der neben Gitarre auch Keyboards spielt, und das gekonnt, ist sicherlich auch eine Seltenheit. Für mich war dieser Gig eine Augen- und Ohrenweide, und auch das schon zu füher Stunde sehr zahlreiche Publikum hat es genossen.
Die Local Heroes von „Super Rock“ kennt man natürlich hier am Ausgang des Tiroler Zillertales. Und das Publikum war von Anfang an begeistert dabei. Dabei bei einer interessanten Stoner Rock Performance, teilweise mit Texten in härtesten Tiroler Diale(c)kt, teilweise auf Englisch. „Super Rock“ liessen aber auch mit interessanten und sehr politischen Aussagen aufhorchen. 800 jährige Minnegesänge von Walther von der Vogelweide zu verrocken, ist sicherlich auch eine Ansage. Aber auch Eigenkompositionen wie „Freedom is not an illusion“ haben mir, und dem Publikum gut gefallen.
„Super Rock“ bei der Metal Battle im Rahmen des „Mit Abstand Festival“ in RattenbergHärter wurde es bei „Infected Chaos„, der Nummer drei im Starterfeld. Bei strömenden Regen betrat die Truppe die Bühne, und machten gleich von Anfang an klar, dass hier keine Gefangenen gemacht werden, wie Kollege Christian G. sagen würde.
Ordendlich eines auf die Ohren, aber das vom feinsten. Mit dumpfen Gegrowle und Mords Action auf der Bühne schafften es die Jungs, das Publikum ganz einzunehmen. Und schön langsam trauten sich auch die Fans nach vorne, vor die Bühne, in den strömenden Regen. Eine Einordnung der Band in einen Stil wäre für mich ein Faux Pas. Zu gut schaffen „Infected Chaos“ die Grätsche zwischen Metal, Punk und Hardcore. Eine absolut hörenswerte Band!
Und dann waren da noch „Sibirian Trainstation„, die mit feinstem Hardcore der New Yorker Tradition huldigten, und das wie Wirbelwinde im strömenden Regen. Mit einem faszinierenden und enthusiastischen Shouter an der Front und großartigen Musikern, war es für sie ein leichtes, das Publikum zu fesseln. Mit ihrer Wahnsinns Live Performance und technisch perfekter Instrumentierung, war es für sie ein leichtes, den Sieg des Abends nach Hause zu tragen.
Fazit zur „Metal Battle“ beim „Mit Abstand Festival“:
Apropos Sieg… Für mich gab es keinen Sieger, keinen Verlierer. Für mich haben alle gewonnen. Die Bands, das Publikum und die mutigen Veranstalter. Jeder hatte an diesem wunderbaren Abend sein Erfolgserlebnis. Und ich hoffe, daß ich noch oft in Rattenberg dabei sein darf. Das Programm des „Mit Abstand Festivals“ geht ja hoffentlich weiter!