Genre: Metal

Es gibt so Stimmen, mit denen man einfach ein gutes Gefühl verbindet und gute Musik. Für mich ist ein/e Sänger/in oft wichtiger wie der Rest der Band, denn mit einer schrecklichen Stimme kann ein, ansonsten, verdammt geiler Song auch total nach hinten losgehen. Zu diesen großartigen Voicekünstlern gehört, neben Bruce Dickinson, Hansi Kürsch oder auch Corey Taylor, dieser Marko Hietala. Und ich bin der Meinung, dass der Weggang des Bassisten ein größeres Loch bei Nightwish hinterlassen hat als es seinerzeit bei Tarja der Fall gewesen ist. Dementsprechend hoch war auch meine Vorfreude auf sein neues Solowerk Roses From The Deep. Aber kann dieses Album auch etwas?

Der Einstieg in den Longplayer, ist die zweite Single, Frankenstein’s Wife, der vom Eröffnungschor über die einprägsamen Gitarrenlinien, ein verdammt guter Song ist. Danach folgt die erste Single Left on Mars, die auf einer stilvollen Gitarrenlinie aufbaut, die den Ton für den ganzen Song anlegt. Dieser Song ist eines der Album-Highlights, obwohl Tarja Turunen hier als Gastsängerin auftritt, denn zum Glück lässt sie hier ihre Sopranstimme etwas im Hintergrund und rockt stattdessen ordentlich nach vorne. Dieser Song dürfte so manchen „alten“ Nightwish Fan milde stimmen und mit einem Grinsen an alte Zeiten zurückdenken.

Sehr gut gelungen ist auch Proud Whore, das weitestgehend von Bass und Gesang lebt, was dem Songs eine gewissen Wildheit gibt. Der Sound hat eine Rohheit, die mir bei den letzten Nightwish Alben gefehlt haben und insgesamt immer glattgebügelter wurde. Und Marko glänzt hier total mit seiner kräftigen und dennoch gefühlvollen Stimme.

Two Soldiers ist eine der beiden auf diesem Album enthaltenen Balladen, mit einem schönen emotionalen Aufbau, in Klavieren und Streichern gekleidet, das sich mit Krieg zu beschäftigen scheint. „Der Krieg wird sich nie ändern und das ist, wer wir sind…“ sind wahre Worte, die in diesen Zeiten umso eindringlicher sind. Trotzdem ein schönes Stück Ballade, das einem durchaus Gänsehaut bescheren kann.

Mit einem groovigen Trommelgewitter öffnet Dragon Must Die, was dann in einem Metallriff übergeht und die Anfangsstimmung des Songs gleich mal ändert. Ein spannender Song der durchaus etwas von einem Filmsoundtrack hat, nicht nur wegen des actiongeladenen Titels. Rebel of the North dagegen ist ein ziemlich geradliniger Rock-Track, der ein interessantes Synthesizersolo enthält, das aber nicht fehl am Platz wirkt, dazu noch passende Gitarrensoli. So einfach kann ein guter Song sein.

Als vorletzten Song befindet sich mit Tammikuu, der einzige Song auf dem Album der auf Finnisch gesungen wird.. Dieser Track fühlt sich gut an, strahlt er doch eine gewisse Wärme und Lockerheit aus und das trotz seines Titels. Mein Finnisch ist jetzt nicht das Beste, aber soweit ich weiß, bedeutet es nichts anderes als Januar. (ist hier jemand, der unseren Schreiberling eines Besseren belehren kann? – die Red.)

Das Album endet mit dem Titeltrack Roses from the Deep, der zweiten und ebenso stimmungsvolle Ballade, die sich im Laufe seiner Spielzeit langsam aufbaut und so eine Dynamik entwickelt, die es durchaus in sich hat!  So wird ein bombastisches und dramatisches Ende des Albums herbeigeführt und zu einem würdigen Abschluss geführt.

Fazit: Marko Hietala ist ein spannendes, abwechslungsreiches Album gelungen, und wer bisher Fan seines Könnens war, wird auch hier nicht enttäuscht werden. Dafür 8 von 10 Bängs.

acht von zehn

Roses From The Deep erscheint am 07. Februar über Nuclear Blast Records

Line Up:

Marko Hietala – Bass/Gesang

Tuomas Wäinölä – Gitarre

Vili Ollila – Keyboard

Anssi Nykänen – Drum

Tracklist:

Frankenstein’s Wife

Left on Mars

Proud Whore

Two Soldiers

Dragon Must Die

The Devil You Know

Rebel of the North

Impatient Zero

Tammikuu

Roses from the Deep

Marko Hietala Facebook/Instagram

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, T(h)rash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Wobei es mir allerdings die Zehennägel aufstellt, ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und Co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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