Genre: Indie-Pop
Land: Deutschland
Der Titel der neuen EP von Kid The Child ist auf zwei Arten passend. Zum einen besteht die Band aus fünf Menschen, zum Anderen besteht die EP aus fünf Songs. Fans werden sich nun vielleicht wundern. Die drei Songs, die vor Lie To Me und Metropolis veröffentlicht wurden haben es nicht auf das Extended Play geschafft.
Alle die die Band (noch) nicht kennen werden sich sicherlich fragen was denn für Mucke gezockt wird. Man kann die Musik wohl als Indie-Pop bezeichnen, dazu sind elektronische Beats über alle Tracks hinweg stark präsent.
Der Opener A Single Night ist ganz klar die poplastigste der fünf Nummern. Ich weiß nicht ob meine Meinung deshalb eher negativ gegenüber dem Song ist, denn Fakt ist auch wenn schon ein paar ganz coole Momente in A Single Night stecken ist es für mich ohne Frage der schwächste Track. Die Vocals sind Kid The Child typisch schon speziell, so ehrlich muss man sein, und passen hier nicht zum restlichen Sound. Dieser Sound, der von Indieriffs getragen und von an indianischen Gesang erinnernden Pre-Chorus bzw. Chorus in Kombi mit den elektronischen Beats dann doch etwas zerstört wird. Hier wurde einfach viel versucht, leider für meine Ohren nicht wirklich stimmig.
Das folgende und bereits bekannte Metropolis macht eigentlich alles um so vieles besser als der Opener. Statt Indieriffs eher Stadionrock, statt Electro eher Industrial. Alle Komponenten gehen hier stimmig in einander und erzeugen einen kurzweiligen Pop-Rock Song, der schnell in Ohren und Beine geht und gewiss auch einige Zeit lang verweilen kann.
Bei mir spült aber bereits Supersonic Love Metropolis aus meinen Ohren und zeigt auch was Kid The Child wohl am besten steht. Balladen. Supersonic Love ist eine wunderschöne Pianoballade, mit schon eingebauten Beats und den einfach unvergleichlichen Vocals. All das und die Tatsache das der Track passend in der Mitte positioniert ist stellt für mich den klaren Höhepunkt und das klare Highlight der EP dar.
Als erste Single der EP erblickte Lie To Me das Licht der Welt. Eine Nummer die uns beinhart verarscht. Die ersten Töne lassen auf einen punkigen Song hoffen. Ist er das? Ne, nicht wirklich. Ist aber auch voll ok. Wie gewohnt sind die Beats auch wieder sehr präsent. Groovige Riffs und einen angenehmes Tempo lassen aber auch diesen Track wieder mit etwas besonderem zurück. Speziell der Refrain klingt total nach 80s und würde auch auf den Soundtrack von Stranger Things passen.
Dieses anteasern von einem Stil machen sie auch noch einmal beim letzten Song Say My Name. Ein richtig feines Solo leitet ein, nur um dann doch wieder den gewohnten Weg einzuschlagen. Say My Name ist heftig elektronisch. Richtig stark ist aber die Symbiose aus Synths und Riffs im Refrain. Dennoch finde ich auch diesen Track im Vergleich zum Rest schon etwas farbloser.
Fazit:
Kid The Child können Musik. Sie bedienen ihren Stil sehr gut. Gerade die Vocals klingen extrem speziell, man wird die Band so schnell nicht mit einem anderen Act verwechseln. 100%ig kann mich die Band aber dennoch noch nicht ganz, auch wenn ich mir Supersonic Love sicherlich noch das eine oder andere Mal anhören werde.
Kid The Child sind auf einem sehr guten Weg, wichtig ist nun das sie sich fest beißen und weiter an ihrer Musik arbeiten.
Ich vergebe 7 von 10 Bängs.
„five.“ könnt ihr seit heute überall dort streamen wo es Musik gibt.
Tracklist:
1. A Single Night
2. Metropolis
3. Supersonic Love
4. Lie To Me
5. Say My Name