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Kalandra – The Line – Album Review

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Genre: Alternative Pop, Alternative Rock, Prog

Land: Norwegen

Credit: Are Naesset

Mit der stilistischen Bezeichnung der Band sprengen sie schon fast die Grenzen von unserem Magazin. Alternative Pop. Gerade das zweite Wort könnte sicherlich einige abschrecken. Dass das bei mir nicht der Fall ist ist sicherlich spätestens seit meiner Review zu „Lover“ von Taylor Swift bekannt.

Überrascht bin ich dann aber doch von der gebotenen Musik. Ich würde sie nicht direkt als Pop bezeichnen, Alternative klingt es aber gewiss. Wenn mir jemand sagen würde das es sich bei „The Line“ um den Soundtrack eines Fantasy Blockbusters handelt würde ich das demjenigen direkt abkaufen.

Der Opener Borders zeigt bereits eindrucksvoll was uns in gut 50 Minuten erwartet. Es beginnt mit dem Rauschen der Wellen, bis die Stimme von Sängerin Katrine Stenbekk einsetzt. Eine elfengleiche Stimme, die bereits bei dem sehr langen ersten Track extrem wandelbar und vielseitig ist. Natürlich braucht man hier kein Geschrei erwartet, aber man bekommt einen wirklich wunderschönen Gesang geboten der mich recht oft an Ellie Goulding erinnert, allerdings noch eine Vielzahl mehr Facetten mitbringt. Katrines Stimme wird schon der sehr atmosphärischen Musik noch einmal intensiviert und fungiert hier ganz klar nur als Verstärker der Emotionen die uns die Sängerin transportiert.

Gerade am Beginn des Albums könnte man die Vermutung haben das die Instrumente hier nur Beiwerk sind um eine wirklich besondere Stimme zu pushen. Spätestens mit Naive sollte dieser Eindruck jedoch verfliegen. Ganz klar ist auch hier die Diversität des Gesangs noch sehr präsent, hält sich aber mit dem wirklich guten Instrumentalpart die Waage. Die Drums klingen angenehm groovig, dazu bekommen wir gerade in der zweiten Hälfte sehr starke und auch durchaus harte Riffs geboten.

Sehr speziell finde ich die Musik gerade dann wenn sie noch mehr von der kommerziellen Norm abweichen und in ihrer Muttersprache singen, so wie in Ensom. Gerade die skandinavischen Sprachen vermitteln schon alleine beim Zuhören eine ganz spezielle, sehr mystische Atmosphäre. Hier ist auch Ensom keine Ausnahme und gerade der „Kampf“ zwischen Gesang und Instrumenten klingt richtig gut. Während Katrine meist einen sehr hymnischen Gesang darbietet, steuern ihre Kollegen Jogeir Daae Mæland und Florian Bernhard Døderlein Winter die Nummer an den Instrumenten in ein ungewohnt hartes Gefilde. Sehr nach vorne preschendes Drumming und sogar ein starkes Solo wurde eingebaut.

Die Band zeigt wirklich viele Facetten, wobei mein persönlicher Favorit bereits recht weit am Anfang des Albums zu finden ist. Slow Motion ist eine atmosphärische, minimalistische, sich langsam aufbauende Nummer. Der Refrain frisst sich so unglaublich schnell in die Ohren das es ein Wahnsinn ist und dort bleibt er auch. So muss ich immer wieder beim Hören des Albums an eben diesen Refrain denken. Generell gefällt mir das gesamte Zusammenspiel klar am besten.

Fazit:

Also ganz ehrlich wenn das auch nur ansatzweise was mit Pop zu tun hat dann haben wir alle ein falsches Verständnis davon was diese Musikrichtung ist. Kalandra bieten uns eine Fülle an Stilen, die sie wunderbar kombinieren und ein wirklich schönes Album kreieren, das uns so unglaublich viele Geschichten erzählen will.

Übrigens ist „The Line“ das Debut Album der Band. Ich kann hier nur meinen Hut ziehen. Große Kunst wurde geschaffen.

Ich vergebe 9 von 10 Bängs.

neun von zehn

„The Line“ erscheint am 23. Oktober via By Norse und wird als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.


Line-Up:

Katrine Stenbekk

Jogeir Daae Mæland

Florian Bernhard Døderlein Winter


Tracklist:

1. Borders

2. The Waiting Game

3. Slow Motion

4. Naive

5. Virkelighetens Etterklang

6. Ensom

7. Brave New World

8. On The Run

9. Wonderland

10. With You

11. It Gets Easier

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Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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