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Album Reviews, Reviews

KAFVKA – Paroli – Album Review

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Genre: Crossover, Rap, Rock

Land: Deutschland

Schaut man sich die Tracklist des dritten Albums der Berliner Truppe mal so an, springt natürlich der Titel Alle hassen Nazis gleich in die Augen. Mein erster Gedanke: Ein Album, das womöglich zu politisch für mich ist? Ich höre gern Musik, die ihre politische Message nicht direkt zeigt, sondern das etwas indirekter zeigt (bestes Beispiel hier Enter Shikari). Dennoch hab ich dem Album eine Chance gegeben und, verdammt, „Paroli“ ist ein mega Brett!

Dieses Brett wird vom beatgetragenen Prolog eingeleitet, in welchem sie sich bei ihrer Crew bedanken, aber auch gleich klarstellen, wo sie sich politisch positionieren. Ein Trapbeat, über den gerappt wird. Mehr ist es eigentlich nicht. Das kurze Intro leitet dann auch gleich zum Titeltrack über.

In Paroli hört man auch etwas vom alten Sound, denn bisher war das Kollektiv eine Rockband, die ihren Stil nun aber mit Paroli aufbrechen wollen und im besten Fall die Rap-Parts mit dem rohen Sound kombinieren. So auch hier. Die Gitarre wirkt recht präsent, ohne sich aber zu sehr in den Mittelpunkt drängen zu wollen und somit auch den Drums ihren Platz lässt. Die Vocals, die in erster Linie gerappt werden, sind unglaublich tight und haben einen angenehmen Flow. Die zentrale Message des Songs: Wenn du nicht gegen Rechts bist, halt die Fresse. Wie auch schon in Prolog bekommen aber auch die elektronischen Beats wieder viel Platz.

Zum vorübergehenden Höhepunkt der Beats kommt es dann auch schnell bei Tanz deinen Schmerz weg. Spätestens hier hat mich die Band total gepackt. Ich steh hier total auf die teils in die Höhe gepushten Vocals, und da die Instrumente generell eher dezenter genutzt werden, sind gerade solche Momente wie gegen Ende des Songs, wenn die Gitarre wieder mehr im Mittelpunkt steht, total intensiv.

Das ist ja nicht mal Links, was ich sag, wir sind ja nicht mal linksradikal. Das ist einfach nur normal: Alle hassen Nazis.

… lautet es im Refrain zum bereits bestens bekannten Song Alle hassen Nazis, auf „Paroli“ als Remix mit Sookee und Roger. Ein Song, der meiner Meinung nach allein schon auf Grund seines Titels für sich selbst spricht und durch die Gastbeiträge von Sookee und Roger noch mal mehr Intensität bekommen hat. Ein zur Gänze elektronischer Song, der, wie eigentlich alle Songs des Albums, wahre Töne spuckt.

An welchen Track denkt man, wenn man an Die Ärzte denkt? Vielen wird sicher der Anti-Nazi Klassiker Schrei Nach Liebe in den Sinn kommen. Diesen haben KAFVKA in das Jahr 2021 transferiert. Als letzte Single des Albums zeigt die Band hier nochmal eine andere Seite, denn im Prinzip nehmen sie nur das Leitriff und die Thematik des Originals und schaffen mit SNL einen Song, der mit Trap-Anleihen und den Vibes des Klassikers in der Lage ist, eine ähnliche Atmosphäre zu erschaffen wie zu vor bei Alle hassen Nazis.

Ganz ehrlich war ich über die direkte Art der Vocals anfangs etwas skeptisch, doch die Band schafft es so, aufzurütteln und mich von Song zu Song mehr mitzureißen. Spannend ist hier auch die Perspektive bei Ally. Ein Song darüber, sich mit Rassismus auseinanderzusetzen. Musikalisch irgendwie positiver als die Songs zuvor. Ein tanzbarer Beat, um den herum sich die Instrumente aufbauen.

Was darf natürlich bei einem Album in der Coronazeit nicht fehlen? Natürlich ein Track über diese Zeit, doch gehen KAFVKA nicht nur auf den Umstand des Virus ein, sondern auch um das, was vergessen wird und wie sich alles zum Teil doch zugespitzt hat.

Ach, ich tu mich echt schwer, Worte für Geschichte zu finden. Es wird so viel Wahres angesprochen. Instrumental klingt die Band hier wieder viel mehr wie früher. Es werden auch die Instrumente wieder in den Mittelpunkt gerückt und damit in eine sehr düstere Stimmung abgetaucht.

Die Texte sind auch ganz klar die tragende Säule des Albums und bringen die Songs nach vorne. Stilistisch sind die Tracks ganz klar so abwechslungsreich und vielseitig wie noch nie bei dieser Band. Wir haben zum einen sehr elektronische Songs, zum anderen Songs, die eher im alten Stil der Band sind, und dann eben noch die Songs, die beide Welten vereinen.

Man kann natürlich die Struktur der Nummern kritisieren, die Texte sind aber über jedem Zweifel erhaben. So gefällt mir das Ende des Albums mit Wir gehen zu weit und AHN FAQ. Auch wenn die Experimente mit Autotune in Wir gehen zu weit sicherlich interessant sind, reißt mich dies stilistisch nicht mit, ebenso wie das auch bei AHN FAQ nicht zündet.

Als Gegensatz dazu sind Dorfjugend und Alles was wir tun meine Favoriten des Albums. Dorfjugend, welches textlich die Jugend des Sängers thematisiert, ist der sicherlich düsterste und auch härteste Song und Alles was wir tun ist der schwerste und melancholischste Song des Albums.

Fazit:

Wie bewertet man ein Album, das definitiv seine Stärke aus den Texten zieht? Denn diese sind einfach wirklich durchgehend unfassbar stark und schaffen es ohne Frage aufzurütteln. Alleine für diese müsste ich die volle Punktzahl zücken.

Gerade aber wegen dem Ende muss ich leider dann doch noch Abzüge in der B-Note machen und 9,5 von 10 Bängs vergeben. Ich empfehle Paroli ausdrücklich jedem.

„Paroli“ erscheint am 11. Juni via dem bandeigenen Label ZUKUNFVT und wird als CD, Vinyl (auch in zwei verschiedenen Bundles), Digitales Album und Stream erhältlich sein.


Line-Up:

Jonas Kakoschke – Vocals

Philipp Lenk – Bass

Oscar Ureta – Guitar

Stephan Ifkovits – Drums


Tracklist:

1. Prolog

2. Paroli

3. Tanz deinen Schmerz weg

4. Alle hassen Nazis (Remix) feat. Sookee + Roger

5. SNL

6. Ally

7. Geschichte

8. Geld Geld Geld

9. Skip 2020

10. Dorfjugend

11. Alles was wir tun

12. Wir gehen zu weit

13. AHN FAQ


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Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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