Trotz anfänglicher Unsicherheit, was Social-Distancing Konzerte angeht, habe ich mich letztendlich dazu entschlossen, Jinjer live im Backstage München zu sehen. Und ich war sehr positiv überrascht. In der gesamten Halle waren Tische, Bänke und Stühle in einigem Abstand voneinander aufgestellt. Einmal an seinem Platz angekommen, konnte man die Maske absetzen, sollte aber während des Konzertes nicht aufstehen. Trotz dieser Einschränkung lieferte die Vorband Sickret eine solide Show ab. Die Band mit Timmy Michels am Mikro, Sandro Büchler an der Gitarre, Chris Niederbeuge am Bass und Stefan Fischer hinter dem Schlagzeug, spielt eine Mischung aus Nu Metal, Hardcore und Crossover und erinnert gelegentlich an Bands wie Limp Bizkit oder Deftones. Sie heizten dem Backstage ordentlich ein und boten einen guten Vorgeschmack auf Jinjer.
Das Intro (lainnereP) und ein auf großen LED-Wänden im Hintergrund laufender Countdown kündigden Jinjer an, die endlich unter tosendem Beifall und mit dem Opener Teacher, Teacher auf die Bühne gestürmt kamen. Tatiana Shmailyuk am Mikro überzeugte mit einer ausgezeichneten Performance und dem Wechsel zwischen kraftvollem Growling und Klargesang. Aber auch Bassist Eugene Abdukhanov, Gitarrist Roman Ibramkhalilov und Drummer Vladislav Ulasevich zeigten eindrucksvoll ihr Können. Die Setlist bestand aus einer guten Mischung zwischen Songs von Jinjer’s neuestem Album Macro und älteren Werken. Pisces, ihr wohl bekanntester Song, wurde als Zugabe gespielt und zum Schluss durften wir sogar das Live Debut von The Prophecy miterleben. Insgesamt war es ein wirklich gelungener Abend im Backstage München, bei dem Jinjer wieder einmal zeigen konnte, was in ihnen steckt.