Howling Sycamore – Seven Pathways To Annihilation – Extreme Ausloten – Album Review

Wenn man ein Promosheet liest und der Name Jason McMaster taucht darin auf, wird man als Szenekenner automatisch hellhörig. Als Sänger von Watchtower hat der 1965 geborene Amerikaner Anfang der 80er in einer der einflussreichsten Undergroundbands gesungen. Neben Fates Warning und Queensryche galten sie als Pioniere der aufstrebenden Progressive Thrash Metal Welle. Auch mit seiner nächsten Band, den Glam Metal Rockern Dangerous Toys gelang dem Ausnahmesänger nicht der erhoffte kommerzielle Durchbruch im Business. Danach verlor ich den texanischen Sänger aus den Augen. Auch das Debüt der 2017 gegründeten Band Howling Sycamore blieb von mir unbemerkt. Neben Jason McMaster gehören Davide Tiso (Ephel Duath, Gospel Of The Witches) – Gitarre – und Drum Sensation Hannes Grossmann (Alkaloid, ex-Necrophagist, ex-Obscura) zur Band, um Old School Prog Metal mit Extrem-Metal-Drumming und vielschichtigen Gitarrenparts zu vereinen.

Ensprechend vertrackt startet „Mastering Fire“ mit mal melodischen und mal verschachtelten Arrangements, die von Jason Mac Master’s intensiv vorgetragenen Vocals und stetigen Tempo- und Rhythmuswechsel geprägt werden. Auch bei „Departure“ gibt es kaum fließende Harmonien, die Gitarren- und Drumparts sind sehr komplex und selbst der Gesang ist im Gegensatz zu kommerziell erfolgreichen Bands wie Dream Theater, Queensryche oder Fates Warning eher dissonant, passt aber perfekt zum Sound und verleiht Howling Sycamore eine sehr eigenständige Note. Etwas ruhiger – aber nicht weniger eindringlich – wird es erst bei „Second Sight“, das eine durch seinen stoisch gehaltenen Drumbeat und echt schräge Gitarrenläufe (mit Marty Friedman als Guest) eine etwas psychodelische Athmosphäre schafft. Mit „Raw Bones“ und „Tempest’s Chant“ geht es wieder mit bewährtem polyrhythmischen Songaufbauten weiter. Mit dem Mammutrack „Sorcerer“ zum Schluss wird dem Hörer mit absolut nervenaufreibenden Saxophonparts noch einmal alles abverlangt.

„Seven Pathways To Annihilation“ ist jetzt vielleicht nicht das perfekte Album für einen Sonntagnachmittag bei Sonnenschein, Kaffee und Erdbeerkuchen – was aber genauso gerade passiert, während ich an diesem Review schreibe – ,aber wer auf wirklich extremen Prog Metal in der Schnittmenge von Meshuggah, Tool und Watchtower Lust hat, der hat mit Howling Sycamore vielleicht eine neue Lieblingsband entdeckt. Ich für meinen Teil vergebe sahnige 9/10 Bängs für dieses außergewöhnliche Album.

„Seven Pathways To Annihilation“ erscheint am 21. Juni via Prosthetic Records auf CD, Vinyl und limitiertem farbigem Vinyl.

HOWLING SYCAMORE IS:

Davide Tiso – Guitars and Bass
Jason McMaster – Vocals
Hannes Grossmann – Drums and percussion

Featuring:

Marty Friedman on lead guitars in “Second Sight”
Kevin Hufnagel on lead guitars in “Initiation” and “Mastering Fire”
Matt Baldwinson on lead guitars in “Tempest’s Chant”
Bruce Lamont on baritone saxophone in “Sorcerer”
Fabian Vestod on drums in “Second Sight”
Otrebor on hammered dulcimer in “Sorcerer”

KONTAKTINFO
davide.tiso.music@gmail.com
http://www.howlingsycamore.bigcartel.com

By Michael

Baujahr '67. Metalhead seit 1979. Musikalische Vorlieben: NWOBHM, Power Metal, Epic Metal, Bombast Metal, Doom, Melodic Death Metal, Alternative Rock, und alles dazwischen, Hauptsache es ist authentisch! Michael ist unser "wandelndes Musiklexikon". Es gibt nichts, was er nicht weiss. Wahrscheinlich sogar die Anzahl der Leberflecke von Elvis´ verstorbenen Zwillingsbruder Aaron!

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