Ein komisches Jahr zieht weiter seine Kreise, so ist die „Hollywood Undead Houseparty“ der erste internationale Stream, den ich mir angesehen habe. Aber ein Stream ersetzt einfach keine Live Show.
Nachdem mich ihr aktuelles Doppelalbum „New Empire“ phasenweise durchaus überzeugen konnte, wollte ich auch mal ein Ohr bei einer Live-Show riskieren und mehr als ein Stream ist ja momentan bekanntlich nicht möglich.

Die kurzen Zwischenparts wurden, wie schon im Heart Of A Champion Video, in Form eines 2D Beat Em Ups erzählt, obgleich sie mit der vermeintlichen Story hinter der Houseparty nur wenig zu tun hatten. Aus der Ego Perspektive betraten wir die alkohol- und drogengetränkte Party der Rap-Metal Kombo, die direkt mit Timebomb startete. Musikalisch traf die Houseparty zwar eher weniger meinen Geschmack, die Qualität des Streams war aber wirklich sehr gut. Das Ganze klang wie eine Studioaufnahme und das waren die Songs, die sie auf der Houseparty spielten, im Endeffekt auch.
Wir haben einen Fakeraum gesehen, der von Song zu Song immer mehr zerstört worden ist. Gerade Spencer (Ice Nine Kills) und Jacoby (Papa Roach), die durch die Leinwände im Hintergrund die Party crashten, trugen hier viel dazu bei. Hier hatte ich auch schon meinen nächsten Kritikpunkt. Ich hatte den Eindruck bekommen, ich kann mich aber auch täuschen, dass die Parts von Spencer und Jacoby nicht wie live gesungen worden sind, sondern eher vom Band kamen. Aber, wie schon gesagt, natürlich kann ich mich hier auch täuschen, jedoch überbekam mich dieses Gefühl immer wieder.

Zwischenzeitlich wurde nach Another Way Out dann auf eine echte Bühne gewechselt. Hier kam man dann auch in den Genuss einer fetten Lightshow, die ein wirkliches Live Feeling aufkommen ließ. Insgesamt hatten mir die Songs auf dieser Bühne deutlich besser gefallen, da die Houseparty wie ein überlanges Video wirkte. Hier traten auch die letzten beiden Gäste in Erscheinung. Nämlich bei Idol Tech N9ne und Hyro The Hero bei Comin´ Thru The Stereo. Ich hätte mir zwar erhofft, dass die GHØSTKID Version von Idol gezockt wird, die sollten wir aber dann noch etwas später hören.
Für die letzten beiden Songs kehrte Hollywood Undead noch einmal zur Houseparty zurück. Mit Bottom Of The Bottle zeigten sie im Set eine andere, countrylastige Nummer, die gerade wegen des Kontrasts einfach super rüberkam. Der Rausschmeißer war natürlich Undead vom großartigen Debut. Was soll man dazu noch sagen? Undead stellt wohl die Quintessenz der Band dar.

Während die Credits über den Bildschirm flimmerten, ertönte dann auch doch noch die GHØSTKID Version von Idol.
Fazit:
„New Empire, Vol. 2“ konnte mich doch überzeugen, ganz so ist es beim Stream Event nicht. Klar, gut inszeniert und stimmig umgesetzt, für mich hätten sie aber den Houseparty Teil weglassen können und besser nur auf der Bühne gespielt. Natürlich gab diese Umgebung, die sie gewählt haben, eine gewisse Besonderheit.
Ich hätte lieber mehr Ernsthaftigkeit als eine auf gekünstelten Spaß ausgelegte Abendgestaltung gehabt.
Ich vergebe 7 von 10 Bängs.

Tracklist:
Houseparty
1. Timebomb
2. Enemy
3. Calafornia Dreaming
4. Hear Me Now
5. Heart Of A Champion (feat. Spencer Charnas (Ice Nine Kills) & Jacoby Shaddix (Papa Roach))
6. Everywhere I Go
7. Comin´ In Hot
8. Riot
9. Warchild
10. Another Way Out
On Stage
11. Idol (feat. Tech N9ne)
12. Renegade
13. Comin´ Thru The Stereo (feat. Hyro The Hero)
14. Day Of The Dead
Houseparty
15. Bottom Of The Bottle
16. Undead
Credits
Idol (feat. GHØSTKID)
Photo Credit: Johann Ramos
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