Florian Paul & die Kapelle der letzten Hoffnung – auf Sand gebaut – Album Review

Genre: Indie, Pop, Jazz, Funk

Land: Deutschland

Es gibt so Musik die hat man nicht am Schirm. Ganz ehrlich, bei einem Namen wie Florian Paul & die Kapelle der letzten Hoffnung rollen sich mir schon die Zehennägel auf. Erster Gedanke: Was ist denn das wieder für ein pseudo intellektueller Name?! Aber wartet, ich muss eines vorweg nehmen: „auf Sand gebaut“ ist ein extrem geniales Album geworden und schließt wunderbar an das Debut Album an.

Bevor wir aber auf ein paar Songs näher eingehen fangen wir doch mal von vorne an. Lasst uns doch die Musik doch mal in ein Genre packen. Indie, Pop, Funk, Rock. All das trifft auf auf Sand gebaut zu. Irgendwie auch wie Bilderbuch in ihrer Anfangszeit, mit aber klar mehr Struktur und Raffinesse.

Wir wissen schon mal fix das ein Film zum Album kommen wird. Bedeutet das wir ein Konzeptalbum geboten bekommen? Könnte man meinen und ja, wäre auch gut möglich, ich sags euch aber auch ganz ehrlich so tief erarbeiten werde ich mir die Musik erst mit dem physischen Release. Aktuell will ich „auf Sand gebaut“ einfach genießen.

Was ist Genuß? In gewisserweise ist für mich bei Musik gerade Verspieltheit und Risikofreudigkeit ein Genuß. Viele Alben haben mich in diesem Jahr schon wahrlich aus den Socken gehauen, doch Florian Paul ist es gelungen mich nicht nur aus den Socken zu hauen sondern auch an die In Ears zu fesseln. Alles ist einfach so was von genüsslich zusammen gefügt. Alles einfach wunderbar stimmig.

Geprägt von einer gewissen Dunkelheit und Schwermütigkeit ist „auf Sand gebaut“ kein direktes feel good Album und doch zaubert mir die Musik durchwegs ein Lächeln ins Gesicht. Das beginnt schon beim Opener Heile Welt. Eine schwermütige Nummer, die vom Piano getragen wird und mit den ersten Vocals ergänzt wird. Heile Welt gibt schon etwas den Kurs vor. Etwas psychedelisch, sehr verträumt, viel 70s Vibes. Einfach unfassbar gut.

Das folgende Bar Kalypso schwenkt um in eine sehr jazzige Richtung. Gerade die imposante instrumentale Arbeit versetzen einen weiter in die 70iger, vielleicht auch 60iger. Wunderbar absurd. Man fühlt sich wie einem verrückten Traum aus schwarz und weiß. Die Vocals, dieses Mal mit weiblicher Unterstützung, kommen ähnlich daher wie auch schon in Heile Welt. Das wirkliche Highlights sind einfach die herrlich verrückten Instrumentals, die mich an The Dear Hunter zur glorreichen „The Color Spectrum“-Ära.

Der auf den ersten beiden Songs eingeschlagener Weg wird konsequent fortgeführt und lediglich mit Zeitgeist (leider) etwas verlassen. Für mich auch die schwächste Nummer auf dem Dreher. Nicht so wie der wunderbare Titeltrack Auf Sand gebaut. Ähnlich aufgebaut wie auch die anderen großen Songs der Gruppe. Drumming, das immer wieder eine Atmung imitiert und verspielte, extrovertierte Riffs. Ein wahrer Hörgenuss.

Fazit:

Wie schon eingangs erwähnt ist Florian Paul hier eine Glanzleistung gelungen. Ein angenehm kohärenter Sound, Songs die in die Ohren und ins Herz gehen. Rundum ein gelungenes Werk, das die eigene Messlatte schon ordentlich hoch positioniert.

Fans von Musik im Allgemeinen sollten mindestens ein Ohr riskieren.

Ich vergebe 9 von 10 Bängs.

neun von zehn

„auf Sand gebaut“ erschien digital am 20. Mai und wird physisch ab dem 27. Mai die Welt erobern.


Tracklist:

1. Heile Welt

2. Bar Kalypso

3. Mir scheint

4. Pionierin

5. Auf Sand gebaut

6. Zeitgeist

7. Schatten

8. Ein glücklicher Lovesong

9. Schwalben

10. Endlich Wien


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By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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