Land: Luxemburg
Genre: Melodic Death Metal
Mit Luxemburg habe ich bisher einiges verbunden, aber sicher keinen Death Metal. Schande über mein Haupt, treiben dort doch seit mehr als einem Jahrzehnt FERADUR ihr Unwesen. Und obwohl ich diese Art von Musik wirklich gerne höre, war mir die Band (bisher) total unbekannt, obwohl sie bisher schon 2 Longplayer am Start gehabt haben.
FERADUR spielen Melodic Death Metal mit schwerem Riffing und eingängigen Melodien. Einflüsse von At The Gates und Dark Tranquillity sind unverkennbar. Textlich beschäftigen sie sich mit dem Verfall des menschlichen Geistes, der von Gier, Betrug und Verrat beherrscht wird.
Die Formel funktioniert sehr gut und geht weit über meine Erwartungen hinaus. Dieses Zusammenspiel von Gewalt und Ruhe findet sich auf der Ebene der Gitarren wieder, wenn sich die verheerende Riffs von wunderschönen Melodien ablösen lassen, um dann im nächsten Moment wieder wütend loszuballern. Das Ganze klingt gut, und das ist das Wesentliche.
Jetzt veröffentlicht die Band in Corona-Zeiten die unter erschwerten Bedingungen erschaffene EP PARAKOSM.
Den Einstieg in die EP macht Midas (Materia Prima), ein Song, der gleich klarmacht, in welche Richtung das Ganze gehen soll. Twin-Gitarren, die wunderschöne Melodien über das schwere Riffing legen und der charakteristische, zweistimmige Growl-Gesang begeistern mich immer wieder. Crest Of Betrayal beginnt ein wenig ruhiger, bevor es sich zu einer echten Melodeath-Dampfwalze entwickelt. Grandios und mein Lieblingssong auf der EP. Bei dem nun folgenden Track Saviours wird mal so richtig Gas gegeben, die Trademarks kommen so erneut sehr gut zur Geltung. Das anschließende Tetsuo basiert auf einem eher thrashigem Ansatz und weiß damit zu gefallen. Host Of The Nightmare bildet den Abschluß dieser rundum gelungenen EP. Der Song beginnt mit Spoken Words, um dann richtig loszulegen. Er besticht durch die Abwechslung zwischen sehr schnellen und ruhigeren Parts. Mir gefällt der zweistimmige Growl-Gesang, der schon ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, immer wieder sehr gut.
Die saubere und klare Produktion, gemastert von Jens Bogren (Amon Amarth, Dark Tranquillity, Arch Enemy, Kreator, Soilwork u. a.) verleiht der EP den nötigen Druck, um die Songs fast schon zur Perfektion zu bringen.
Also, meines Erachtens ist diese Platte ein voller Erfolg. Fünf Titel, die einen weiteren Karriereschritt für die Gruppe möglich machen sollten. Und für dieses gelungene Werk vergebe ich gerne 9 von 10 Bängs.
Und ich schaue mich definitiv mit Vorfreude nochmal nach den Vorgängern um…
Video:
FERADUR – Parakosm
Veröffentlichungsdatum: 30. April 2021
Titelliste:
- Midas (Materia Prima)
- Crest Of Betrayal
- Saviours
- Tetsuo
- Host Of The Nightmare
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