In unserer „neuen alten“ Rubrik „die Plattenratten“ (vormals Vinylstube) wühlen wir uns durch neue, alte und auch gegenwärtige Veröffentlichungen auf Vinyl. Wir zerlegen diese in sämtliche Einzelteile, und stellen fest ob der Sound darauf ein Hörgenuss oder ein Rohrkrepierer ist.
D-A-D – Greatest Hits (1984-2024) (Hard Rock, AFM Records)
Zu ihrem 40sten Geburtstag veröffentlichen D-A-D, wie auch schon zehn Jahre zuvor, eine Best of Compilation. Wieviel Sinn das macht, wenn man in der Zwischenzeit nur ein Studioalbum auf den Weg gebracht hat, sei mal dahingestellt und ist in dieser Rubrik sowieso zweitrangig. Uns liegt eine der farbigen und auf 400 Stück limitierten Pressung vor, besser gesagt die Laust Sonne (Drummer, seit 1999) Edition in einem schönen dunkelgrün. Die Platten stecken in einem Gatefold auf dem, jedes der Bandmitglieder, eine eigene Seite mit dessen Porträt bekommen hat. Die Infos zu dem Album findet man auf einem beiliegendem Blatt und fallen etwas dürftig aus, hier hätte sich der Fan etwas mehr gewünscht in Form von Liner Notes, Bilder aus alten Tagen oder ähnlichem. Das Vinyl ist sauber gepresst, bei den Rändern kann man ohne Verletzungsgefahr entlangfahren und stecken in einer unbedruckten, aber gefütterten Hülle. Punktabzug gibt es hier, weil diese schwer in die Außenhülle gehen und man mit viel Gefühl und Geduld ans Werk gehen muss, um diese hinzubekommen wo sie hingehören. Über den Sound wie auch über die Songauswahl, und der ist ja das Wichtigste, gibt es hingegen nichts zu mäkeln, der tönt satt und ordentlich aus den Boxen, so das es die reinste Freude ist.
Graveyard – 6 – (Hard/Psychadelic Rock, Nuclear Blast Records)
Kaum eine andere Richtung muss und sollte man auf Vinyl genießen, wie es die Schweden von Graveyard zelebrieren. Wir haben uns, zu dem Zweck, die Crystal Clear Version ins Haus geholt um zu sehen was dieses Album so kann. Während auf den Vorgängern der Stoner Anteil eine große Rolle gespielt hat, ist es bei 6 die psychedelische Seite die hier dominiert. Und wie bei Nuclear Blast nicht anders zu erwarten halten wir hier eine „rundes“ Produkt in Händen. Arbeiten wir uns wieder von außen nach innen, die Außenhülle ist einfach gestaltet und der Musik auf den darin enthaltenen Tonträger angemessen, die Bilder darauf bei genauer Betrachtung leicht verstörend. Die Texte und alle nötigen Infos zur Platte findet man auf einem extra Blatt. Das, ohne Fehler gepresste, Vinyl (auch hier kann man über den Rand fahren ohne vorher Schnittschutzhandschuhe anziehen zu müssen) steckt angemessen in einer gefütterten Hülle, sehr löblich. Und das Beste, der Sound könnte nicht besser sein: der Bass und die Drums treiben den Sound nach vorne, während die Gitarren differenziert und spielerisch aus den Boxen wabern und der Gesang sich unaufdringlich dazu gesellt. Daumen hoch für diesen vorzüglichen Tonträger.
Orphaned Land – A Heaven You May Create (Oriental Metal, Century Media Records)
Auf dieses Album kann man nur ein Loblied singen, und das in den höchsten Tönen, denn hier wurde alles richtig gemacht. Angefangen mit dem edlen Artwork, dass die Seele der Musik der Israelis, perfekt einfängt und einem direkt ins Auge springt und nicht mehr so schnell loslässt. Da es sich um ein amtliches Livealbum handelt wurde dem Produkt auch ein ordentliches Gatefold verpasst, in dem sich beim aufklappen stimmungsvolle Bilder des Abends der Aufnahme präsentieren. Solche findet man auch auf dem beiliegenden Infoblatt, das dazu noch ein Statement von Kobi (Fahri – Vocals) enthält. Das Wichtigste allerdings, das schwarze Gold, findet man in gefütterten Hüllen und ist, wie die anderen beiden getesteten Scheiben zuvor, ordentlich gepresst und der Rand glatt. So sind auch hier keine Vorkehrungen nötig um sich nicht beim auflegen der Platte zu verletzen. Erwähnen sollte man auch, dass sich auf der Vinylversion dieses Werkes, zusätzliche zwei Songs befinden die auf der CD nicht vorhanden sind. Was den Sound angeht, besser könnte er nicht sein, absolute Spitzenklasse auf diesem hochwertigen Produkt, Respekt! Ein ausführliches Review zu dem Album findet ihr hier.