Endlich, endlich, endlich! Nach gefühlten Monaten verbracht mit Warten auf den endgültigen Abriss mit Deserted Fear war es am Samstag, den 30.03.19 schließlich soweit!
Kingstar Music lud in die Arena Wien und bat zum kuscheligen Reigen in den Dreiraum und die Death Metaller kamen; und wie sie kamen!
Doch von Beginn an: Wer am Abend das Arena Areal betritt, ist sich nicht so ganz sicher, ob er überhaupt richtig ist zu oldschool Death Metal angesichts der vielen im wahrsten Sinne des Wortes glitzernden und funkelnden Menschen, die sich da tummeln. Aber nein ihr Lieben,…Kommet in Scharen in den Dreiraum, denn in der großen Halle drüben spielen sich an diesem Abend die Crystal Fighters in die Herzen auch des letzten Hippie Hipsters.
Im Dreiraum hat die fröhliche Stimmung eben eine etwas andere Farbe. Schwarz, schwarz genauso wie die Seele des Black Metals, den die norditalienische Vorband Hierophant an die Riffs legt.
Die Italiener wurden als metallischer Hardcore mit Eyehategod und Obituary als Einfluss angekündigt. Doch weder das eine noch das andere konnte zumindest ich auch nur im Ansatz hören. Was ich jedoch höre, ist Black Metal. Nicht weniger, allerdings auch nicht mehr. Die Jungs mögen wirklich sympathisch sein, jedoch wirkt es auf mich, als würde eine Gitarre am Set fehlen. Der Sound ist jedenfalls draußen beim kalten Bier besser als im Dreiraum selbst.
Nach nicht mal 35 Minuten Set ist der Zauber auch schon wieder vorbei und die ersten Fans der Thüringer Deserted Fear drängeln sich vor der Bühne. Erstaunlich viel weibliches Publikum ist heute Abend anwesend. Wer Deserted Fear allerdings schon mal live erlebt hat, wundert sich darüber wenig. Die Jungs Manuel Glatter, Gesang und Gitarre, Fabian Hildebrandt am Schlagzeug, Simon Mengs an der Gitarre und Sebastian Töpel am Tourbass sind nicht nur äußerst charismatisch, sondern auch noch freundlich und echt nett.
Es ist eine der wenigen Death Metal Bands, die nicht mit stoischem Gesichstausdruck die Riffs brettert, sondern dem Publikum das Gefühl der Freude an der Live Session weitergibt. Eine ähnliche Freude Musiker diesen Genres kenne zumindest ich nur von oldschool Bands wie At The Gates, Asphyx oder Bolt Thrower (mein Freund freut sich vermutlich gerade ungemein, dass ich seine Lieblingsband als Happy Death Metal bezeichne hier…hehe)
Die Setlist an diesem Abend ist jedenfalls vielseitig und Deserted Fear bringen zustande, was sonst im Dreiraum angesichts des kleinen Publikums nicht jeder Band so einfach gelingt. Die Meute kocht und ist spätestens nach dem zweiten Song in Moshpit Stimmung. Die Songs des zuletzt veröffentlichten Albums Drowned by Humanity rocken live so richtig! Abriss bis zum Abwinken!
Wer das Album jedenfalls noch nicht hat, sollte es sich unbedingt zulegen; er wird es nicht bereuen!
Die Jungs geben an diesem Abend jedenfalls alles um uns in Wien ein druckvolles Tourende zu geben und Wien tut alles um Deserted Fear einen unvergesslichen Abend zu gestalten. Dies geht soweit, dass Manuel Glatter bei der Zugabe in dem kleinen Clubraum sogar kurzzeitig im wahrsten Sinne des Wortes die Luft ausgeht. Nach einer kurzen Schrecksekunde liefern Deserted Fear jedoch bis zum letzten Drumkick ab.
Mein Fazit: Deserted Fear live?? Wann und wo?? Ich bin dabei! Der sympathische Death Metal aus Thüringen zeigt wie es geht!