Erst vor kurzem haben Crown The Empire mit Out of Focus eine Mini Doku zum 10 jährigen Jubiläum veröffentlicht, schon machen sie den Fans ein weiters Geschenk. Mit „07102010“ erwartet uns das erste Akustik Album der Band um Frontmann Andy Leo. Komischer Titel denkt ihr. Auch ich habe mir das gedacht, doch hätte er nicht treffender gewählt werden können. Am 10. Juli 2010 spielten Crown The Empire ihre erste Show.

„07102010“ kann man in gewisser Weise als ein Best Of Album bezeichnen. Sie haben Songs aus den vergangenen zehn Jahren zusammen getragen und in ein neues Gewand gepackt. So weit so unspektakulär? Nicht wirklich. Anstatt es sich leicht zu machen und schon eher ruhige Nummern auszuwählen haben sie unter die zehn Akustik Nummern zum Teil eher härtere ihrer Songs gewählt.

Schon Aftermath („Retrograde“, 2016) zeigt den Weg vor. So kommen die Songs nicht nur akustisch sondern auch um einiges atmosphärischer daher als ihre lauten Originale. Gerade wenn man als langjähriger Fan beim Hören dann quasi als zweite Tonspur das Original im Kopf hat macht die Sache noch mehr Spaß.

Im Punkto Atmosphäre ist Blury („Sudden Sky“, 2019) ein ganz besonderes Schmankerl, welches im Refrain einen Echo Effekt nutzt und sich so noch tiefer ins Herz spielt, als schon das wunderbare Original. Und wenn wir schon beim Herz sind – machen wir doch noch gleich mit Hologram („Retrograde“, 2016), das nicht nur für Gänsehaut sondern auch für einen fetten Kloß im Hals sorgt.

Was darf auf einem solchen Album natürlich nicht fehlen, na klar ein Teil der Johnny Trilogie. Hier haben sie sich für den ersten Teil, Johnny Ringo („Limitless“ EP, 2011), entschieden und in eine Stadion Ballade mit Country Flair verwandelt.

Mit MZRY („Sudden Sky“, 2019) haben sie auch meinen absoluten Favoriten der Band neu interpretiert und mit einigen sehr interessanten und äußerst spannenden Riffs ausgestattet, um die spezielle Atmosphäre des Originals in ein neues Gewand zu stecken. Die Orgel in der Mitte des Songs ist hier das I-Tüpfelchen und macht auch die neue Version von MZRY zu einem meiner Highlights.

Als Abschluss bekommen wir einen neuen Song geboten. Tatsächlich ist Everything Breaks aber bei weitem nicht neu, so kann man ihn seit zwei Jahren auch bereits auf Youtube finden. Auf das aktuelle Album „Sudden Sky“ schaffte es die Nummer laut einem Post von Andy aber nicht da er zu düster ist. Und so finde ich das auch. Eine absolut starke Nummer, aber so runterziehend das sie nur am Ende passt. Dennoch werden mit den verzerrten Vocals und dem Piano sehr interessante Akzente gesetzt.

Fazit:

Auch wenn meiner Meinung nach andere Tracks auch eine alternative Version verdient hätten, haben die Jungs eine wirklich gute Collection zusammengestellt, die wohl jeden Fan zufriedenstellen wird.

Nun stellt sich nur die Frage: Brauchen wir wirklich ein Akustik Album? Hier kann man ganz klar sagen: Ja, so ein Akustik Album brauchen wir. Denn es wird nicht einfach alles in ruhig dargeboten – sondern auch neu arrangiert, was den einzelnen Songs teilweise einen ganz neuen Spirit verleiht.

Ich vergebe 9,5 von 10 Bängs.

„07102010“ erschien am 10. Juli via Rise Records und kann auf allen gängigen Portalen gestreamt werden.


Line-Up:

Andy Leo – Vocals

Brandon Hoover – Guitar

Hayden Tree – Bass

Brent Taddie – Drums


Tracklist:

1. Aftermath („Retrograde“, 2016)

2. Cross Our Bones („The Resistance (Deluxe Edition)“, 2015)

3. Blury („Sudden Sky“, 2019)

4. Hologram („Retrograde“, 2016)

5. memories of a broken heart („The Fallout“, 2012)

6. Johnny Ringo („Limitless“ EP, 2011)

7. Voices („Limitless“ EP, 2011)

8. What I Am („Sudden Sky“, 2019)

9. Second Thoughts („The Resistance: Rise Of The Runaways“, 2014)

10. MZRY („Sudden Sky“, 2019)

11. Everything Breaks (unveröffentlicht)

By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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