Genre: Hardcore, Southern Rock, Doom Metal

Land: Kanada

Das erste Mal kam ich mit Cancer Bats oder besser gesagt ihrem Sänger Liam Cormier durch Vices („A Shipwreck In The Sand“) von Silverstein in Verbindung, was schließlich im Kauf von „Dead Set On Living“ mündete (ich glaube das ich dieses Album tatsächlich nie ganz gehört habe). Denn, so ehrlich muss ich sein, die Musik der auf ein Trio geschrumpften Band hat mich nie vollends überzeugt. Live sind sie ohne Frage eine absolute Wucht und liefern weit über dem Niveau ihrer Alben ab, ebenso so wie sie beim Quatschen am Merchstand einfach mega sympatisch sind. So weit einmal zu meinem Bezugpunkt zur Band und einer ersten Meinung von mir.

Nach dem umjubelten „The Spark That Moves“ brachte aber ein Ereignis die Band etwas ins Wanken: Gitarrist und Gründungsmitglied Scott Middleton verkündete im Oktober 2021 seinen Ausstieg aus der gefeierten Hardcore Band, um sich auf seine Familie, seine Gesundheit und das recorden, mixen und mastern von Musik in seinem Studio zu konzentrieren. Natürlich ein verständlicher Schritt, dennoch eine merkwürdige Situation da „Psychic Jailbreak“ das defacto erste Album ohne Scott sein wird. Die Band macht als Trio weiter und macht auch auf dem neuen Album was sie am besten kann: Gas geben.

Ohne große Einleitung knallt der Opener Radiate gleich schön auf die zwölf und zeigt gleich auch eine der großen Stärken der Band: Die Vocals von Frontmann Liam, aber auch die Riffs, die nun von Jaye kommen sitzen und fetzen. Besser kann man eigentlich eh fast nicht starten. Diese Power treibt auch die Skate Hymne The Hoof an, die sich vor allem durch ihr sehr schweres Riffing und treibenden Drums auszeichnet. Hier beginnt Liam auch damit seine Vocals mehr zu singen als zu schreien, was wiederum eine Sache ist die mir nicht so besonders gefällt.

Klar, auch seine Cleans sind stark und vor allem sehr einzigartig, dennoch haben sie einfach nicht so viel Würze wie seine Screams, was nicht nur beim groovigen Lonely Bong auffällt auch wenn es hier durch den Groove noch am besten harmoniert. Ich liebe es einfach wenn Liam sich die Seele aus dem Leib kotzt. Das macht für mich die Musik der Cancer Bats aus.

Überraschend gut funktionieren die Cleans auch in einem der wohl spannendsten Songs des Albums. Hammering On lebt von der Mischung aus weiblichen und männlichen Vocals und erinnert in Aufbau, Instrumentalisierung und sogar Vocals extrem an die neuen Alice In Chains Tracks. Doomig und unfassbar dunkel in der gesamten Darbietung macht Hammering On generell zu einem der besten Cancer Bats Tracks.

Dazwischen und danach klingen die Cancer Bats wie die Cancer Bats und das ist gut und macht Spaß. Vollends mitreißen kann mich die Musik zwar wieder nicht komplett, dennoch ist die Qualität einfach mehr als hoch.

Fazit:

Die Cancer Bats haben den Sprung zum Trio doch überraschend gut gemeistert und können mich klar wieder mehr überzeugen als auf „The Spark That Moves“.

Ich vergebe 8 von 10 Bängs.

acht von zehn

„Psychic Jailbreak“ erscheint am 15. April via Bat Skull Records und wird als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.


Tracklist:

1. Radiate

2. The Hoof

3. Lonely Bong

4. Friday Night

5. Hammering On

6. Crocodiles

7. Shadow Of Mercury

8. Keep On Breathin

9. Pressure Mind

10. Rollin Threes

11. Psychic Jailbreak


Line-Up:

Liam Cormier – Vocals

Mike Peters – Drums

Jaye R. Schwarzer – Bass/Backing Vocals/Guitar


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By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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