Genre: Metalcore, Alternative Metal
Land: Österreich
Bury Me Alive lassen sich von niemand aufhalten, auch nicht von einer Pandemie. So steht nach den Singles Lights, Alive und Imperfection auch bereits Album Nummer 2 in den Startlöchern, doch kann es so kurz nach dem Debut mit neuen Facetten überzeugen?
Das als The Beginning betitelte Intro ist auch nicht mehr als ein solches. Stimmungsvoll wird Spannung für den folgenden Track Imperfection aufgebaut. Dass diese Nummer ein Brett ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Die größte Überraschung folgt dann mit Willkommen. Beim ersten Hören dachte ich mir: What The Fuck?! Deutsch? Hier klingen sie in den gescreamten Strophen extrem nach Callejon, während mich die Cleans im Refrain an annisokay erinnern. Eine kurze, harte Nummer. Ich kann aber noch nicht sagen, ob ich sie gut oder schlecht finde. Stark sind die Vocals ohne Frage, aber dass sie deutsch sind, ist einfach total überraschend und unerwartet.
Auf diese Überraschung folgen dann die bekannten Lights und Alive. Gerade Lights kann nach mehreren Drehungen noch einmal mächtig an Hörfreude zulegen. Auf die beiden bekannten Songs folgt mit Flames & Fire eine sehr hymnische Nummer, die mich in punkto Sound zum einen sehr an The Ghost Inside, zum anderen, gerade gegen Ende, sehr an Black Veil Brides erinnert und komplett ohne Cleans auskommt.
Beim ersten Hören hab ich mir bei Revenge sogar gedacht, dass es sich um ein Linkin Park Cover handelt. So extrem ähnlich waren der Rhythmus und die Breaks. Spannend sind hier die sowohl gerappten Screams als auch die gerappten Cleans, die immer wieder eingeworfen werden. Instrumental durchaus experimentell und mit den leichten Syntheinschlägen kommt ein gewisses Motionless In White Feeling auf.
Dass sie Gas geben und auch dann sehr abwechslungsreich sein können und durchaus an der Spitze des Metalcorethrons kratzen, wissen wir. Ich hätte hier nur eine richtige Ballade noch sehr spannend gefunden. Für mich stellt es die Königsklasse dar, eine wirklich gute Ballade zu schreiben.
Fazit:
War „Unexpected Miseries“ schon ein gutes Album, das wenig Wünsche für Genrefans übrigließ, schließt „Beyond Exceptions“ direkt an das Debut an. So bekommen wir von Bury Me Alive abermals ein starkes Metalcore Album geboten, das sie qualitativ sehr eindrucksvoll abliefern.
Ich bleibe dabei, für mich sind Bury Me Alive der neue Stern am Metalcore Himmel und zwar international. Machen die Dame und die Herren so weiter und liefern auch in Zukunft so ab, müssen die großen Namen im Business wirklich Angst haben. Bury Me Alive könnten ihnen den Rang ablaufen und das würde ich ihnen auch wirklich wünschen.
Ich vergebe 9 von 10 Bängs.
„Beyond Exceptions“ erscheint am 11. Dezember als CD, Digitales Album und Stream.
Line-Up:
Dominik Bischof – Vocals
Alessandro Chiaravalloti Müller – Guitar
Belinda Grabher – Guitar
Alex Ebenkofler – Bass
Gavin Winkler – Drums
Tracklist:
1. The Beginning
2. Imperfection
3. Willkommen
4. Lights
5. Alive
6. Flames & Fire
7. 2022
8. You & I
9. Revenge
10. Help Me
11. Last Goodbye