Mit ihrem Debütalbum „Darkness Will Rise“ (2016) hat die Band aus Harlow, England, gleich positive Resonanzen seitens der Medien bekommen. Awards als „Best new Band“ 2017 konnten auf der Insel eingefahren werden, was ihnen Auftrittsmöglichkeiten auf den größten europäischen Festivals, wie u.a. Wacken, Hellfest und Rock am Ring / Rock im Park und Support Shows für Killswitch Engage, Mastodon, Iron Maiden und Ghost ermöglichte. Auch wenn das sehr ansprechende Artwork mich erstmal an den aktuellen Avantasia-Dreher oder an eine Band wie Children Of Bodom erinnert, hämmert auf „Conspiracy“ eine ganz andere, viel modernere Spielart aus den Boxen.
Das Intro „Bloom Of The Poison Seed“ bereitet einen mit akustischen Klängen langsam auf das Gewitter vor, das mit „Betrayal Of Minds“ über den Hörer hereinbricht! Power drumming, stakkato riffing und eine moderne Produktion, für die Gitarrist und Gründungsmitglied George Harris (Sohn von Iron Maiden Bassist Steve Harris) verantwortlich ist, lassen Assoziationen an die letzten Alben von Trivium und Bullet For My Valentine zu. Das mag auch an dem neuen Sänger Matt James liegen, dessen Stimme eine ähnliche Klangfarbe wie Matthew Heafy von Trivium beim Klargesang hat. „Fleur de Lis“ wurde als erste Single ausgekoppelt und handelt vom antiken Liliensymbol, welches ein Synonym für Einheit, Loyalität und Ehre ist. Die Songs überschreiten selten eine gewisse Grundhärte und leben von einer metalcore(light)typischen Laut/Leise-Dynamik. Immer wieder werden epische Breitwandsounds aufgefahren, im Besonderen bei der Ballade „The Face That Launched A Thousend Ships“. Mein persönlicher Favorit ist das Finale „Grave Of The Fireflies“, bei dessen Intro man zwar merkt, dass George Harris seinem Dad beim Songwriting schon hin und wieder über die Schulter geschaut hat, aber mit einer Spieldauer von 8.09 Minuten noch einmal alles auf den Punkt bringt, was den Sound von The Raven Age ausmacht.
The Raven Age haben durchaus das Potential, sich eine große Fangemeinde mit ihrem modernen Sound zu erspielen. Ich gehöre bestimmt nicht zur primären Zielgruppe der Briten, kann aber dennoch gute 7/10 Bängs für das sauber produzierte und eingehämmerte Album abgeben. Genrefreunde sollten unbedingt reinhören. Das Album erscheint am 8. März über Corvid Records.
Matt Cox – Bass Guitar
George Harris – Guitar
Jai Patel – Drums
Anlässlich der Veröffentlichung von „Conspiracy“ werden The Raven Age auf ausgedehnte Tour durch UK und Europa gehen, hier die deutschen Dates in der Übersicht:
03.04. München, Backstage Halle
04.04. Aschaffenburg, Colossaal
06.04. Köln, Luxor
07.04. Berlin, Cassiopeia
08.04. Hamburg, Headcrash