Genre: Post-Industrial-Pop

Land: USA

Seeming, das ist Alex Reed, der mit „The Birdwatcher´s Guide To Atrocity“ sein bereits drittes Album veröffentlicht. Wieder einmal sind die vergangenen Veröffentlichungen komplett an mir vorbei gegangen, zum Glück ändert sich das aber nun. Sein drittes Werk ist auf eine schöne Art verstörend. Ist so weit weg von allem, was ich normalerweise höre und stellt sich als sehr interessante Reise heraus.

Das orchestral bombastisch startende The Fates mutet anfangs noch straight an, doch spätestens mit einsetzen der Drums, die hier in Verbindung mit dem orchestralen Part eine starke Disharmonie erzeugen, sind meine Ohren dann das erste mal auch schon irgendwie überfordert. Die Vocals von Alex fügen sich wunderbar ein. Sie haben etwas warmes, fast wie eine schützende Hand, die sich über den Hörer stülpt. Am Ende bekommen wir dann an Vogelgesang erinnernde Female Vocals geboten, die auch gleich vorgeben, wo die Reise hinführen soll.

Elektronisch geht es mit Go Small weiter. Hier muss ich gesanglich zum einen an Hugh Jackman in The Greatest Showman, als auch an Andy Black denken. Unglaublich schön und geht runter wie Öl. So langsam beginne ich mich in der Musik zu verlieren. Auch das folgende Someday Lily zieht mich immer weiter in den Sog der Musik hinein. Ein Beat, der den Track leitet und trägt, und der Echo Effekt auf der Stimme reichen, um mich weiter in den Bann zu ziehen.

Die meisten Nummern versprühen eine mystische, schon beinahe merkwürdige Atmosphäre. Hier noch muss man noch einmal das sehr düstere und schwermütige End Studies erwähnen, bei dem ich immer an Sleep Token denken muss.

Der Gipfel der merkwürdigen Atmosphäre wird mit dem abschließenden Celebration Song erreicht. Anfangs wird alles bekannte zusammen geworfen, schon in der Mitte der Nummer nimmt man den Gesang das erste Mal als Vogelgeräusche war. Nach dem endenden Flötenpart kommen dann auch wirklich Vogelgesänge zum Einsatz. Runde Sache und schließt so noch einmal gut mit dem Titel des Albums.

Fazit:

Ich hatte nicht so viel erwartet, wurde aber dann doch sehr überrascht. Gerade die Stimme von Alex Reed hat es mir besonders angetan. Seeming ist hier ein wirklich schönes Album gelungen. Es wird sicherlich kaum anecken und ist einfach gut zu hören. Auch wenn es mich nicht ganz so überzeugt hat wie „Sundowning“ von Sleep Token im letzten Jahr kann man es ohne Frage als Vergleich ziehen, weshalb Sleep Token Fans unbedingt auch Seeming antesten sollten.

Ich vergebe 8,5 von 10 Bängs.

„The Birdwatcher´s Guide To Atrocity“ erscheint am heutigen 21. August via Artoffact/Cargo und ist als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich.

Tracklist:

1. The Fates

2. Go Small

3. Someday Lily

4. The Flood Comes for You

5. Remember to Breathe

6. End Studies

7. Permanent

8. Reality Is Afraid

9. Learn to Vanish (feat. Bill Drummond)

10. Celebration Song

By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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