Equilibrium, Lord Of The Lost, Nailed to Obscurity und Oceans in der Essigfabrik in Köln – Live Review

EQUILIBRIUM sind derzeit auf Renegades-Tour. Am Tourtag 20 machten sie in Köln Halt und hatten auch hier die Bands OCEANS, NAILED TO OBSCURITY und LORD OF THE LOST dabei – ein sehr abwechslungsreiches Line Up.

Trotz der frühen Einlasszeit um 17:50 Uhr hatte sich vor der Tür der Essigfabrik in Köln schon eine ganz beachtliche Schlange gebildet. Das Publikum war bunt gemischt und nicht nur die zahlreichen Lord Of The Lost Bandshirts zeigten an, das es sich schon fast um eine Doppel-Headliner Show handelte.

Schon kurz nach dem Einlass ging es um 18:10 Uhr los.

Den Opener machten die deutsch-österreichischen Post Death Metaller und Newcomer OCEANS, deren vielbeachtetes Debutalbum „The Sun And The Cold“ am 10.01.2020 erschienen ist. Das Quartett um Gitarrist und Sänger Timo Rotten kombiniert düstere Stimmung mit mächtigen Riffs.

Zu dieser Atmosphäre passend war an diesem Abend auch das Lichtkonzept im Saal. Wenn es Licht gab, dann viel nebliges Rot und Grün im Wechsel mit gleißendem Strobolicht. Die Musiker blieben oft nur als schwarze Silhouette vor dem Licht erkennbar.

Das Publikum brauchte etwas, um mit OCEANS warm zu werden, sang aber beim letzten Song „Icarus“ vielstimmig den Refrain This is how we die!“ mit. Nach 30 Spielzeit wurde die Band mit angemessenem Applaus verabschiedet.

Um 19:00 Uhr folgte die Melodic Doom Death Band NAILED TO OBSCURITY aus Ostfriesland, die im letzten Jahr ihr viertes Album „Black Frost“ herausbrachte. Sie spielten eine ausgewogene Mischung alter und neuer Songs, und auch für sie war nach 30 Minuten Schluss.

Das Publikum war wohl hauptsächlich wegen der folgenden zwei Bands gekommen. Dementsprechend war die Halle war jetzt gut gefüllt.

Die weiß geschminkten Gothic Metaller LORD OF THE LOST betraten nacheinander mit glitzernden, auffälligen Outfits die Bühne und wurden jubelnd empfangen.

Frontmann Chris Harms versprühte eine unglaubliche Energie auf der Bühne und unternahm Ausflüge in den Fotograben, um noch näher bei den Fans sein zu können. Die fünf Hamburger lieferten eine sehr intensive Show ab und rissen das Publikum mit ihren teils brachialen, emotionalen und authentischen Songs mit. Die Stimmung in der Halle wurde mit jeder gespielten Note immer ausgelassener und beim vorletzten Song La Bomba übernahm dann das Publikum den Gesang. Nach gut 70 Minuten war die Show zu Ende – sehr schade! Im Sommer werden sie die Stadion-Tour von Iron Maiden als Support begleiten.

Nach kurzer Umbaupause war es dann soweit: Die Epic Metaller EQUILIBRIUM brachten im letzten Jahr das Album Renegades (Review) heraus und vollzogen hiermit einen Stilwechsel, der -dem Vernehmen nach- nicht alle Fans gleichermaßen glücklich machte. EQUILIBRIUM, schon einige Zeit in ganz Europa auf Tour, kränkelte in Köln etwas, wie Frontmann Robse mitteilte. So musste z.B. komplett auf den Klargesang verzichtet werden. Trotzdem gab die Band absolut Vollgas. Vor der Bühne bildete sich schnell ein großer Moshpit und die Fans feierten die neuen Stücke genauso wie die Klassiker. Es gab ein paar Crowdsurfer, Robse wünschte sich zu Waldschrein einen Circle Pit und sogar Path of Destiny zündete live, vielleicht weil der Klargesang fehlte. Um halb elf gingen die Musiker zum ersten Mal von der Bühne. Natürlich gab es die geforderte Zugabe, Robse scherzte sogar, dies sei erst der Aufwärmteil gewesen, es ginge jetzt noch 4 Stunden so weiter. Von mir aus gern, aber nach The Rise of the Phoenix flammte um kurz vor 23.00 Uhr nach knapp 85 Minuten dann doch das Saallicht auf.

Fazit: Oceans und Nailed To Obsurity hatten es etwas schwer, Lord Of The Lost und Equilibrium waren top, der Ton hatte Luft nach oben, die Lichtshow war nichts für Fotografen (was gerade bei LOTL sehr schade war).

Für mich 8,5 von 10 Bängs!

OCEANS: Gitarre, Gesang: Timo Rotten, Gitarre Patrick Zarske, Bass Thomas Winkelmann, Schlagzeug J.F. Grill

Setlist: Intro, Scars, Take The Crown, The Sound Of Your Voice, We Are The Storm, Hope, Icarus


 

NAILED TO OBSURITY: Gesang Raimund Ennenga, Gitarre Volker Dieken, Gitarre Jan-Ole Lamberti, Bass Carsten Schorn, Schlagzeug Jann Hillrichs

Setlist: Black Frost, King Delusion, iNnerME, Tears Of The Eyeless, Desolate Ruin


 

LORD OF THE LOST: Gesang, Gitarre, Cello „The Lord“ Chris Harms, Bass Class „Grenayde“, Gitarre Pi, Piano, Synthesizer, Perkussion, Gitarre „Gared Dirge“, Schlagzeug Niklas Kahl

Setlist: Lament For The Condemned, Morgana, Undead Or Alive, Kill It With Fire, The Love Of God, Drag Me To Hell, Under The Sun, Loreley, Full Metal Whore, Ruins, Fists Up In The Air, Raining Stars, Die Tomorrow, La Bomba, Trism


 

EQUILIBRIUM: Gesang Robse Dahn, Gitarre, Keyboard René Berthiaume, Gitarre „Dom“ R. Crey, Bass Martin „Skar“ Berger, Schlagzeug Tuval „Hati“ Refaeli

Setlist: Renegades – A Lost Generation, Tornado, Himmel und Feuer, Waldschrein, Freiflug, Apokalypse, Path of Destiny, Born To Be Epic, Prey, Heimat, Der ewige Sieg, Final Tear, Blut im Auge, Ruf in den Wind, Rise Of The Phoenix

Label: Alle Bands: Nuclear Blast

 

By Karina

Karina ist für uns an Rhein und Ruhr unterwegs. Sie hört neben Metal auch Irish Folk Punk, Deutsch- und Mittelalterrock. Für gute Musik ist ihr kein Weg zu weit.

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