
Mit „Everything Falls Apart As It Should“ („EFAAIS“) haben We Too, Will Fade unlängst ihre zweite EP auf den Markt gebracht. Ich durfte einige Fragen an die Band richten, welche ihr euch im Folgenden mit den ausführlichen Antworten durchlesen könnt.
Patrick (Rockmagazine): Wie ist die Resonanz auf eure zweite EP?
We Too, Will Fade: Die Resonanz war und ist sehr gut. Die neuen Songs kommen gut an. Das freut uns vor allem, weil „EFAAIS“ einen etwas anderen Stil einschlägt als „Enough“ damals.
Patrick (Rockmagazine): Die Hälfte der Band ist nun ja zum ersten Mal an Bord. Wie war die Situation nach dem Besetzungswechsel?
We Too, Will Fade: Ende 2019 herrschte eine große Ungewissheit, wie es mit We Too, Will Fade weiter gehen würde. Umso glücklicher sind wir, dass die Chemie zwischen uns allen so gut ist. Wir sind innerhalb kürzester Zeit zu vier Freunden geworden und haben auch sehr schnell nach der Neubesetzung begonnen, an neuem Material zu arbeiten.
Patrick (Rockmagazine): Wie läuft das Songwriting bei euch? Bringt sich jeder ein oder gibt es einen Kopf hinter Musik und Texten?
We Too, Will Fade: Uns ist wichtig, dass jeder seinen Teil zum Songwriting beiträgt. Und das beschränkt sich auch nicht auf das Instrument, welches man spielt. Wir sind offen für Neues und probieren immer wieder auch andere Herangehensweisen an unsere Songs aus.
Patrick (Rockmagazine): Mit „Everything Falls Apart As It Should“ habt ihr eine recht kurze EP mit einem verhältnismäßig langen Namen veröffentlicht. Wie kam die Entscheidung, einen doch so langen Namen für die EP zu wählen?
We Too, Will Fade: Ursprünglich war nicht einmal eine EP gedacht, sondern eher zwei Singles, die als Übergang von „Enough“ zum neuen WTWF fungieren sollten. Während des Songwritingprozesses hat sich aber schnell herauskristallisiert, dass das neue Material dank des Einsatzes unserer neuen Mitgliedern zu einem kohärenten Ganzen geworden ist. Der Satz „Everything Falls Apart As It Should“ wurde somit allmählich zu einem Banner, zu einem Mantra, das nicht nur die hindernisreiche Entstehung eines neuen Kunstwerks beschreibt, sondern vor allem die Welt, in der wir heute alle leben. Diese Gedanken sowie die ineinanderfließenden Themen und Titel der Songs, nämlich My Dying Friend, I Tried My Best (But) Everything Falls Apart As It Should haben zu dem Namen der Platte geführt.
Patrick (Rockmagazine): Und wenn mir schon beim Namen sind: Was ist die Geschichte hinter „EFAAIS“? Und was hat es mit dem Untertitel „A Transient State“ (Übergangszustand) zu tun?
We Too, Will Fade: Wir denken, der Untertitel „A Transient State“ passt sehr gut sowohl zur lyrischen als auch zur musikalischen Entwicklung im Laufe der EP. Wir Vier kamen mit einer gemeinsamen Vorstellung zusammen, um dort anzusetzen, wo mit „Enough“ aufgehört worden ist. Wie du bereits in deinem Review erwähnt hast, bildet My Dying Friend eine Verbindung zu „Enough“, während I Tried My Best aufzeigt, in welche Richtung wir uns weiterentwickeln. Mit Everything Falls Apart As It Should betraten wir für uns komplett neues Terrain, sowohl musikalisch als auch lyrisch.
Patrick (Rockmagazine): Die drei Teile von „EFAAIS“ fügen sich wunderbar zusammen. Einen Break zwischen den einzelnen Parts kann man nur schwer ausmachen. Wie ging die Aufnahme von sich?
We Too, Will Fade: Wir haben die EP tatsächlich als großes Ganzes gedacht. Und damit dies auch musikalisch zum Ausdruck kommt, haben wir uns dazu entschlossen, die Songs ineinander übergehen zu lassen. Die Übergänge waren also von vornherein bei den Aufnahmen bedacht und tatsächlich ist es so, dass die EP eigentlich eine lange Audiodatei ist, welche dann in drei Songs geschnitten worden ist.
Patrick (Rockmagazine): Stilistisch habt ihr euch teils extrem aus der Hardcoreschiene hinaus bewegt und einen ordentlichen Indie-Einschlag eingebaut. Ist das etwas, was wir auch in Zukunft von euch erwarten können? Hardcore mit einem Blick über den Tellerrand?
We Too, Will Fade: Das war mitunter auch der Anspruch an uns selbst. Wir wollten etwas Neues schaffen, ohne dabei unsere Wurzeln zu verlieren. Vor allem I Tried My Best zeigt auf, in welche Richtung es für uns geht und wie sich unser Klang im Vergleich zu „Enough“ geändert hat. Gut möglich, dass wir uns in Zukunft mehr von Genres, die nicht dem Hardcore zuzuordnen sind, inspirieren lassen.
Patrick (Rockmagazine): Hat die Coronakrise eure Pläne für „EFAAIS“ negativ beeinflusst und wie geht es euch gerade in dieser schwierigen Zeit?
We Too, Will Fade: Es ist eine schwierige Zeit für uns alle, keine Frage. Wir haben diese Situation aber auch als Chance gesehen, um uns sowohl musikalisch als auch menschlich weiterzuentwickeln. Wir haben erst am Anfang der Pandemie unseren Schlagzeuger Ludwig an Bord geholt und hatten bis jetzt leider nicht die Möglichkeit, gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Umso mehr freuen wir uns darauf.
Patrick (Rockmagazine): Nun habt ihr zwei sehr durchdachte und abwechslungsreiche EPs veröffentlicht. Können wir als nächstes mit einem Full Length Album rechnen, oder lasst ihr euch selbst offen, wie es weitergehen wird? Gibt es vielleicht sogar schon einen Plan oder Ideen für die Zeit nun nach dem „EFAAIS“ Release?
We Too, Will Fade: Wir arbeiten ständig an neuen Songs bzw. Ideen und haben als Nächstes auch ein Full Length Album vor Augen. Wie und wann das alles sein wird, können wir zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen. Gesagt sei aber, dass wir dahingehend noch ambitionierte Pläne für die Zukunft haben.
Patrick (Rockmagazine): Wie kam es zur Zusammenarbeit mit my_name_is_taro und wie ist dieses wirklich wunderschöne Artwork entstanden?
We Too, Will Fade: Da wir alle durch die Corona-Krise mehr Zeit zu Hause verbringen, hatten wir auch Zeit, um die artsy Seite von Instagram zu entdecken. Es gibt da wirklich viele großartige Designer und Fotografen und dort sind wir unter anderem auch auf my_name_is_taro gestoßen. Er ist eine unserer Entdeckungen des Jahres. Seitdem wir sein Instagram-Profil das erste Mal gesehen haben, sind wir begeistert. Wir haben ihn angeschrieben und uns ausgetauscht und die Ideen, die er hatte, passten perfekt zu unseren Vorstellungen. Wir sind sehr froh, dass wir auf diesem Wege mit ihm zusammenarbeiten konnten.
Patrick (Rockmagazine): Wie hat die Pandemie die Aufnahme von „EFAAIS“ beeinflusst?
We Too, Will Fade: Wir konnten in dieser Zeit ja leider kein Studio beziehen, also haben wir alles Stück für Stück und zum Teil auch unter Eigenregie aufgenommen. Dies war aber nur durch die Hilfe vieler Freunde und anderen Musikern möglich, die uns dabei unterstützt haben. Schlussendlich ist „EFAAIS“ ein Produkt, an dem viele großartige Menschen beteiligt waren.
Patrick (Rockmagazine): Ist für die Zeit nach Corona eine Tour geplant, die euch vielleicht auch nach Österreich bringen wird?
We Too, Will Fade: Wir haben immer ein paar Tourdates vor Augen. Allerdings ist diese Situation gerade für alle von uns sehr unberechenbar. Aber wir haben natürlich vor, in naher Zukunft auch wieder auf Tour zu gehen und wollen dabei unbedingt auch wieder in Österreich spielen.
Patrick (Rockmagazine): Welche Bands oder Musik generell inspiriert euch selbst beim Musikschaffen?
We Too, Will Fade: Das ist immer unterschiedlich. Zuletzt wären da sicherlich Bands wie Touché Amoré, Modern Error oder auch Turnover zu nennen. Unsere Liebe zu atmosphärischer Musik ist in den letzten Monaten sehr gewachsen und auch die Auffassung, dass weniger manchmal mehr ist.
Patrick (Rockmagazine): Gibt es Bands, die ihr unseren Lesern ans Herz legen wollt?
We Too, Will Fade: Da gibt es zum einen Oak Hands, die ebenfalls aus München sind und auch die österreichische Band Tripsitter.
Patrick (Rockmagazine): Gibt es etwas, das ihr unseren Leser noch sagen wollt?
We Too, Will Fade: Macht’s gut, bleibt gesund und gebt „EFAAIS“ eine Chance.
Patrick (Rockmagazine): Ich bedanke mich für eure Zeit und wünsche euch weiter alles Gute.
We Too, Will Fade: Vielen Dank für das Interview und alles Gute auch von uns!
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Patrick
geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.