Mitte der 2000er entwickelte sich aus dem Metalcore das Subgenre Trancecore. Bekannteste Vertreter sind neben den Begründern Enter Shikari auch Bands wie I See Stars, Breathe Carolina, Asking Alexandria, To The Rats And Wolves, Woe, Is Me und Eskimo Callboy.
Mittlerweile haben einige Bands dieses über die Jahre doch recht ausgetretene Genre verlassen und machten die Bühne frei für Newcomer. We Are Victory ist eine dieser Newcomer-Bands und beglücken uns mit ihrem bereits zweiten Album.
Die Jungs nehmen uns auf eine kurze Reise in die noch nicht so ferne Vergangenheit und zeigen wie Trancecore klingen kann ohne zu soft zu wirken. Im ersten Moment kam mir gleich Asking Alexandria in den Sinn. Trotzdem haben sie irgendwie doch etwas ganz eigenes kreiert.
Das zeigt schon der erste richtige Track For Eternity. Ein ordentliches Trancecore-Brett mit Synths und fetten Screams, sowie äußerst gelungene, kernige Cleans im Refrain. Die große Überraschung ist jedoch die Akustik-Gitarre, die For Eternity am Ende noch in eine schon mehr dem Pop-Punk zugehörige Schiene bewegt.
Sirens weckt in mir Erinnerungen an die „Bury Me In Vegas“-Ära von Eskimo Callboy. Krass mit Synths modifizierte Cleans, die nach einiger Zeit von den angenehm brutalen Screams abgelöst werden. Die Kombi von Cleans und Screams im Refrain klingt hier wirklich hervorragend und gibt der Nummer einen ganz speziellen Touch.
Auch ein wirklich beachtenswertes Gitarren-Solo hat es auf „Sirens“ geschafft, verpackt im Breakdown-lastigen Stand As One, welches wunderbar zu meinem Album-Highlight Paradox überleitet. Ein wirklich ordentlicher Metalcore-Hammer, welcher wieder mit der wunderbaren Symbiose aus Screams und Cleans glänzen kann. Und mit einem kleinen aber feinen Rap-Part auch wieder eine der vielen Seiten von We Are Victory zeigt.
Fazit:
We Are Victory haben mit „Sirens“ ein sehr gutes Metalcore/Trancecore Album geschaffen, welches sich nicht vor anderen Genrestützen verstecken muss und verpassen insgesamt dem recht angestaubten Trancecore einen frischen Anstrich.
Schon lange habe ich abseits von Konzeptalben kein so ineinander greifendes Album gehört. Die flüssigen Übergänge steigern den Hörgenuss schon enorm.
Die Jungs sollten definitv mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ich vergebe starke 8 von 10 Bängs.
„Sirens“ erschien bereits am 19. April via Sancrosanct Records und ist als CD, Digitales Album und Stream erhältlich.
Line-Up:
Jay Latham– Lead Vocals
Bobby Joe Witt – Guitar
Lael Joubert – Guitar
Hal Longview– Bass
Jośe Ricardo Moreno – Drums