Genre: Mittelalter Dance Metal

Ach Du Sch…, da will ich doch den Tag nutzen und die Rezension zu Make Mittelalter Great Again schreiben, suche mir die Datei dazu und drücke auf Play und dann dröhnt dieses Nein, Mann! aus den Boxen!!! Ich fand die Version von J.B.O auf deren Killeralbum schon nicht lustig, aber na gut, denke ich mir, abwarten und schauen was noch folgt. In dem Text zu Nein Mann! heißt es die spielen „nicht mal was von Scooter macht er„, und dann….. How Much Is The Fish? Kalkulierte Provokation? Haben Vogelfrey ein Cover Album am Start, oder was?

Ein kurzer Blick auf die Tracklist und dann entdecke ich meinen Fehler. Ich hatte noch Shuffle an von meiner allgemeinen Playlist, also alles nochmal von vorn. Dab da Dab scheint momentan in Mode zu sein, sind das hier Electric Callboy Reverenzen, incl. Metalcore Breakdown, aber das Ding geht in die Beine. Hier dann auch die gewohnten Lyrics von Vogelfrey, bissig und ironisch bis ins Mark, die das gewisse Etwas ausmachen und sich abheben von den restlichen Mittelalterbands. Danach folgt das schon genannte Nein, Mann!, da kann ich ja jetzt skippen. Bei Alle sagen das dann wieder der gewohnte Vogelfrey Sound, das schön Gesellschaftskritisch ist. Und schon beginnen sich meine Beine wieder selbstständig zu machen, auch passend sind die Hip Hop Beats und Sprechgesang. Hier wird gekonnt Vergangenheit und Gegenwart vermischt, und das findet der Schreiberling dieser Zeilen gut.

Danach wird es, mit Trollwut, auch noch zum Headbangen, ein richtiger Kracher. Abwechslungsreich waren die Hamburger ja schon immer. Aber hier sprengen sie alle Genregrenzen und überraschen bei jedem Song auf Neue. Bei Gott Mensch wird das Problem der Natur und vor allem der Menschheit auf den Punkt gebracht, wir sind halt doch mehr gierige Zerstörer als Bewahrer, dessen, was uns am Leben erhält. Dramatisch wird es beim Instrumental Mittelalter Dance Metal das mit einer treibenden Violinenmelodie nach vorne peitscht, wer dazu noch still sitzen bleiben kann, muss wohl gelähmt sein. Dr. Met wirft mehr Fragen auf als es Antworten gibt: Met schlucken ja, lecker nehme ich, aber spritzen? Kauen? Lutschen? Anbauen? Was zur Hölle habt ihr euch dabei gedacht? Das macht doch keinen Sinn! Nichtsdestotrotz macht der Song Spaß und Durst, aber rektal werde ich mir das Zeug auch nicht verabreichen, da habe ich ja nichts davon! Kloppt Euch Doch geht wohl Richtung Internettrolle, und hier findet sich wieder viel Wahres. Ich würde mir auch das ein oder andere Mal wünschen man könnte sich einer dieser Idioten aus dem Netz fischen und mit diesem auf die Blutwiese hinterm Haus gehen und schauen, ob dieser dann auch noch so große Töne spuckt. Aber wahrscheinlich zieht dieser dann im wahren Leben eher den Schwanz ein, als seine Meinung angemessen zu artikulieren, mit aller Höflichkeit, die ein ordentlicher Umgang gebietet.

Zum Abschluss wird es mit Dunkelheit episch und nachdenklich as Fuck, sodass es mir die Gänsehaut auf die Arme jagt. Was für ein Kracher da noch am Ende aufgefahren wird, krass!

Fazit: Make Mittelalter Great Again lässt sich schwer einordnen und ist mehr als nur ein „Mittelalter Rock“ Album. Bis auf die Coverversionen können Vogelfrey mich auch dieses Mal überzeugen und bekommen wie bei Vorgänger Titanium 9 von 10 Bängs!

neun von zehn

Make Mittelalter Great Again erscheint am 14.November über METALVILLE

Line Up:

Jannik Schmidt – Gesang

Dennis Walkusch – Gitarre

Christopher Plünnecke – Bass

Johanna Heesch – Cello

Alexander Suck – Violine

Dominik Christiansen – Schlagzeug

Track List:

Make Mittelalter Great Again

Nein, Mann!

Alle sagen das

Trollwut

Nacht uber Leben

How much is the Fish?

 Gott Mensch

Mittelalter Dance Metal

Dr. met

Kloppt euch doch

Dunkelheit

Vogelfrey Homepage/Facebook/Instagram

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, T(h)rash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Wobei es mir allerdings die Zehennägel aufstellt, ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und Co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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